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Peugeot
Von Holger Zehden – Es war einmal vor langer Zeit, da bauten die Franzosen richtig gute Autos … Derartige Märchen werden besonders gerne im Mutterland des Automobils unters Volk gestreut. Mit dem aktuellen Mittelklässer 508 holt Peugeot jedoch all die Träumer zurück in die harte Realität. Denn was die Franzosen da abliefern , lässt viele Konkurrenten sprichwörtlich alt aussehen. Der Peugeot 508 geht im Revier eines VW Passat, Toyota Avensis oder Mazda6 auf Kundenfang.
Was sind die Zutaten für einen erfolgreichen Mittelklassewagen? Ein Gelungenes – am besten prämiertes – Design, hohe Sicherheit und Kraftstoff-Effizienz und das ganze zu einem vernünftigen Preis.Sicher ist er auf jeden Fall, erreichte der Peugeot 508 im EURO NCAP-Chrashtest doch volle fünf Sterne. Die Optik stimmt ebenfalls, wurde der Franzose nicht [foto id=“410373″ size=“small“ position=“right“] von ungefähr mit dem „Red Dot Design Award 2011“ ausgezeichnet. Vorbei sind die Zeiten übertrieben weit aufgerissener Kühlermäuler. Die Motorhaube wird von zwei sich verjüngenden Sicken konturiert und von zwei eng zusammengekniffenen Scheinwerfer-Batterien mit integriertem LED-Tagfahrlicht gerahmt. Deren Linienführüng verleiht dem 508 über die Flanke eine ausgeprägt Schulterlinie, die bei der Limousine in die LED-Rückleuchten ausläuft. Das Heck wirkt etwas bullig, wird jedoch durch eine Chromleiste sowie das Firmensignet optisch aufgewertet. Insgesamt macht der Peugeot 508 eine dynamisch-elegante Figur.
Der Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Der Arbeitsplatz überzeugt durch Übersichtlichkeit. Klassische Rundinstrumente geben Aufschluss über Geschwindigkeit, Drehzahl, Tankinhalt, Motor- und Öltemperatur. Ein zentrales Display informiert[foto id=“410374″ size=“small“ position=“left“] über Tages- und Gesamtlaufleistung, Reichweite und Geschwindigkeit. Für 450 Euro Aufpreis verfügte unser Testwagen über ein Navigations- und Telematik Paket inklusive Head-Up-Display. Über das wird dem Fahrer die aktuelle sowie die über den Tempomat eingestellte Geschwindigkeit angezeigt. Dirigiert einen das Navi, werden hier zusätzlich Fahranweisungen eingeblendet. Anders als bei BMW oder Audi, werden die Informationen nicht direkt auf die Windschutzscheibe projiziert sondern auf einen halb durchsichtigen Spiegel. Das System funktioniert jedoch genauso gut und war zu Marktführung selbst der Konkurrenz in der Mittelklasse voraus. Im 3er BMW gibt es Head Up Displays erst seit Einführung des F30 Anfang 2012. Bei Audi soll das System unterhalb der Businessklasse A6 erstmals beim neuen A3 (8V) angeboten werden, der im Herbst 2012 auf den Markt kommen soll.
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In der Mittelkonsole schließt sich unter den Bildschirm für das Navi die Steuereinheit für Radio und Klimaanlage an. Sämtliche Funktionen lassen sich jedoch auch über eine zentrale Steuereinheit hinter dem Gangwahlhebel bedienen. Das Gestühl im Peugeot 508 bietet auf allen Plätzen guten Sitzkomfort und reichlich Beinfreiheit. Besonders die Vordersitze sind zudem gut konturiert wodurch der Peugeot auch eine sportlichere Gangart locker wegsteckt.
Genau hier überraschte uns der Peugeot 508 am meisten. Ausgerüstet mit dem 120 kW/163 PS starken 2.0 HDi FAP 165 zeigte sich der Franzose sehr agil und spritzig. Die maximalen 340 Nm Drehmoment stehen bereits bei 2.000 U/min zur Verfügung. Der antrittsstarke Peugeot 508 absolviert den Sprint von Null auf 100 km/h in 8,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 226 km/h. Ein sänftenhaft weiches Fahrwerk gibt es beim 508 auch nicht mehr. Stattdessen ist den Ingenieuren bei Peugeot ein gelungener Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit gelungen. Positiv fiel uns auch die Effizienz des verbauten Diesel-Aggregats auf. Laut Hersteller soll sich der 2.0-Liter HDI FAP 165 mit durchschnittlich 4,9 Litern Diesel begnügen. In unserem Test fuhren wir die Limousine mit knapp über sechs Litern. Selbst bei zügiger Fahrt auf der Autobahn[foto id=“410376″ size=“small“ position=“left“] stand beim Verbrauch stets eine sieben vor dem Komma. Damit bewältigt die Limousine mit nur einer Tankfüllung eine Fahrt von Berlin nach München und zurück, Immerhin eine Strecke von rund 1.100 km. So bestätigt die Limousine den guten Eindruck des Kombis Peugeot 508 SW, der erst kürzlich im auto.de-Test überzeugen konnte.
Qualität hat ihren Preis. Doch all zu hoch muss dieser nicht sein. Das zeigt die Basisvariante Peugeot 508 Access, die bereits ab 23.950 Euro zu haben ist. Deren Serienausstattung haben die Franzosen erst im vergangenen November erweitert. Ab Werk verfügt der Mittelklässer nun über Antiblockiersystem ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ESP inkl. Antischlupf Regelung ASR, sechs Airbags, Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht und Nebelschlussleuchte.
Für Komfort sorgen bereits in der Basisausführung Audioanlage WIP Sound, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel mit integrierten Blinkern, Berganfahrhilfe, Bordcomputer, elektrische Fensterheber vorn und hinten mit Komfortschaltung und Einklemmschutz, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer, manuelle Klimaanlage, 3-Speichen-Multifunktionslederlenkrad und 4-Wege-Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz.
Darüber hinaus bietet Peugeot den 508 in den üblichen Ausstattungsvarianten Active und Allure, welche ab 26.900 Euro bzw. 30.400 Euro zu haben sind. Die sportliche Variante GT beginnt ab 38.400 Euro, ist dann aber mit dem 150 kW/204 PS starken Top-Diesel ausgerüstet.
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Der 2.2-Liter HDi FAP 200 stellt auch das stärkste Aggregat in der Modellpalette des Peugeot 508 dar und wird ausschließlich im Ausstattungsniveau GT, in Verbindung mit einer 6-Stufen-Automatik angeboten. Für die anderen Motorisierungen stehen ausstattungsabhängig eine 6-Stufen-Automatik oder ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe zur Wahl. Einstiegsaggregat ist ein 1.6-Liter Vierzylinder Benzinmotoren mit 88 kW/120 PS. Eine weitere Leistungsstufe des gleichen Aggregats liefert 115 kW/156 PS. Der 1.6-Liter Basis-Diesel wartet mit 84 kW/114 PS, die 2.0-Liter Diesel mit 103 kW/140 PS und 120 kW/163 PS auf. Zusätzlich steht unter den Selbstzündern ein 1.6-Liter eHDi mit Stop-Start und automatisierter Sechsstufenautomatik als verbrauchsoptimierte Variante zur Verfügung.
Noch in diesem Jahr kommt für die 508-Baureihe der Diesel Voll-Hybrid, welcher bereits im Peugeot 3008 Hybrid4 verbaut wird, auto.de berichtete. Dabei wird die Vorderachse vom Diesel, die Hinterachse vom Elektromotor angetrieben. Die Leistung des „Allrad-Systems“ liegt bei 147 kW/200 PS.
Der Peugeot 508 zeigt der Konkurrenz aktuell wo’s lang geht. Sparsame und dennoch kräftige Motoren, gute Ausstattung, eine ansprechende Optik und das ganze zu einem vernünftigen Preis. Unser Testwagen, ein Peugeot 508 Allure 2.0 HDi FAP 165, kostet mit optionaler 4-Zonen-Klimaautomatik, Komfortpaket, [foto id=“410378″ size=“small“ position=“left“]Sitzheizung, Telekmatik- und Xenon-Paket 34.790 Euro. Ein vergleichbarer VW Passat schlägt mit mindestens 40.000 Euro zu Buche. Toyota Avensis und Mazda6 bewegen sich preislich etwa auf gleichem Niveau, können jedoch nicht ganz mit der Ausstattung des Franzosen mithalten. Natürlich bietet ein voll ausgestatteter Passat deutlich mehr Extras, die lässt sich Europas größter Autobauer aber auch entsprechend teuer bezahlen. Mit dem 508 liefert Peugeot eine klasse Mittelklasse Limousine ab, die auch als Kombi eine sprichwörtlich gute Figur macht. Und das Ganze zu einem vernünftigen Preis.
Bewertung – Peugeot 508 HDi FAP 165 Allure |
|
Exterieur-Design | 1,5 |
Interieur-Design | 1,7 |
Multimedia | 1,8 |
Navigation | 2,0 |
Fahrbetrieb | 1,6 |
Verbrauch | 1,8 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 34.790,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.417,50 Euro |
Steuern*** | 228,00 Euro |
Wertverlust | 5.218,50 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
6.864,00 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,7 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
Datenblatt – Peugeot 508 HDi FAP 165 Allure | |
viertürige, fünfsitzige Limousine der Mittelklasse mit Frontantrieb | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.792 mm/1.853 mm/1.456 mm |
Radstand: | 2.817 mm |
Motor: | Reihenvierzylinder, Common-Rail-Diesel |
Hubraum: | 1.997 ccm |
Leistung: | 120 kW/163 PS bei 3.700 Umdrehungen pro Minute |
Drehmoment: | 340 Newtonmeter bei 2.000 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 226 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 8,6 s |
Verbrauch | |
Hersteller-Verbrauch: | 4,9 l/100 km |
Hersteller-CO2-Ausstoß: | 129 g/km |
Testverbrauch: | 6,3 l/100 km |
Test-CO2-Ausstoß*: | 192,7 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse: | B |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
sechs Airbags, ABS, ESP inkl. Antischlupf Regelung ASR, sechs Airbags, Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, Nebelschlussleuchte, , Audioanlage WIP Sound, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel mit integrierten Blinkern, Berganfahrhilfe, Bordcomputer, elektrische Fensterheber vorn und hinten mit Komfortschaltung und Einklemmschutz, Geschwindigkeitsregelanlage mit Geschwindigkeitsbegrenzer, manuelle Klimaanlage, 3-Speichen-Multifunktionslederlenkrad und 4-Wege-Lendenwirbelstütze für den Fahrersitz |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.640 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 2.105 kg |
Zuladung: | 430 kg (Gesamtgewicht abzgl. Fahrer 75 kg) |
Anhängelast gebremst: | 1.775 kg |
Anhängelast ungebremst: | 750 kg |
Stützlast: | 75 kg |
Dachlast: | 70 kg |
Kofferraumvolumen: | 515 bis 1381 l |
Preise | |
Basismodell: | ab 23.950 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Testwagen: | 34.790 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 38.400 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
*Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt |
geschrieben von auto.de/holger zehden | fotos: auto.de veröffentlicht am 16.03.2012 aktualisiert am 16.03.2012
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Na also, die können doch noch etwas bei Peugeot. Auch habe ich als Markenfreund schon lange
keinen Tester mehr gesehen, der so wohlwollend über eine Peugeot-Modell schreibt. Doch einige
Hausaufgaben gibt es trotzdem. Die Modell sehen alle nun unterschiedlich aus und hier muß
wieder eine Corporat Design her. Die Diesel sind generell super und der Konkurrenz hinsichtlich
Laufruhe wohl überlegen. Die Federungen, oft als härter wie bei Konkurrenten getestet, finden
nicht mehr meine Zustimmung.
Na also, die können doch noch etwas bei Peugeot. Auch habe ich als Markenfreund schon lange
keinen Tester mehr gesehen, der so wohlwollend über eine Peugeot-Modell schreibt. Doch einige
Hausaufgaben gibt es trotzdem. Die Modell sehen alle nun unterschiedlich aus und hier muß
wieder eine Corporat Design her. Die Diesel sind generell super und der Konkurrenz hinsichtlich
Laufruhe wohl überlegen. Die Federungen, oft als härter wie bei Konkurrenten getestet, finden
nicht mehr meine Zustimmung.
Comments are closed.
Wolfgang Mischke
Juli 16, 2012 um 12:37 pm UhrIch fahre das in Deutschland noch sehr seltene ehemalige Peugeot – Spitzenfahzeug 604A. Leider wird dieser Oldtimer in der Presse kaum beschrieben und stiefmütterlich behandelt. Warum eigentlich?