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Peugeot
Die Pkw von Peugeot stehen nicht unbedingt für herausragende Sportlichkeit. Dabei haben die Franzosen in ihren Regalen einige Zutaten, die in geschickter Kombination durchaus Dynamik entfalten können, wie der kompakte RCZ zeigt.
Coupés sind schön, aber unpraktisch. Das gilt natürlich auch für Peugeot. Der vom durchaus geräumigen 308 abgeleitete RCZ ist zwar laut Papierform ein 2+2-Sitzer, die hintere Zweierbank ist aber für lebende und fühlende Wesen unnutzbar. Selbst kleinen Kindern reicht die Kniefreiheit nicht aus. Kindersitz oder Babyschale passen schon mal gar nicht – selbst wenn man sie erfolgreich durch die schmale Lücke zwischen Vordersitzlehne und Dachkante bugsieren könnte. Natürlich – das ist eine [foto id=“431140″ size=“small“ position=“left“]lässliche Sünde für ein Sportcoupé, vor allem wenn es im Ausgleich einen im Klassenvergleich geradezu verschwenderisch großen Kofferraum bietet. Bei einigen Konkurrenten ist das Platzangebot in dieser Hinsicht jedoch ausgewogener.
Etwa beim Audi TT, der zwar eine Preisklasse höher fährt, aber optisch unübersehbar zu den Inspirationen des RCZ zählt. Die Franzosen haben aber nicht bloß die Proportionen am Vorderwagen und das kuppelförmige Dach kopiert, sondern so viele eigene Zutaten beigegeben, dass ihr Modell alles andere ist als ein bloßer Abklatsch. Und das rassige Aussehen ist in diesem Fall eben die gute Seite der Coupé-Medaille. Auch im Innenraum haben sich die Franzosen nicht lumpen lassen und sorgen unter anderem mit ergonomischen Sitzen und einer durchaus geschmackvollen Analoguhr im Armaturenbrette für sportliche Anmutung. Dass der RCZ vom Peugeot 308 abstammt, ist jedenfalls weder vom Straßenrand noch vom Fahrersitz aus sofort zu erkennen.
Der Eindruck fehlender Familienähnlichkeit hält sich auch nach dem Drehen des Zündschlüssels. Zwar hat auch der 308 mit der traditionellen französischen Vorliebe für weiche Fahrwerke nicht mehr viel am Hut, der RCZ geriert sich aber noch eine Schippe agiler. Mit verbindlichen Dämpfern, exakter und präziser Lenkung sowie knackiger Sechsgangschaltung muss sich der Fronttriebler beispielsweise vor der Ingolstädter Konkurrenz nicht verstecken. Kehrseite der Medaille ist eine gewisse [foto id=“431141″ size=“small“ position=“right“]Ruppigkeit bei niedrigem und mittlerem Tempo – Spurrillen und Schlaglöcher dringen dann auch aufgrund der breiten Bereifung fast ungefiltert zum Fahrer durch.
Doch ein Design-Upgrade bei einem 308 plus härtere Dämpfer machen noch kein sportliches Auto. Für ein stimmiges Gesamtpaket sorgt erst der richtige Motor – und den hat Peugeot glücklicherweise schon länger im Regal. Im Testwagen arbeitet der 1,6-Liter-Turbobenziner aus der Kooperation mit BMW, der unter anderem auch im Mini seinen virilen Dienst tut. Im RCZ hat der Vierzylinder zwar ein paar Kilogramm mehr zu schleppen, doch auch in der gefahrenen Einstiegsvariante mit 115 kW/156 PS vermag er durchaus Temperament zu entwickeln. Sein kerniges, aber nie nervendes Idiom passt sich dem druckvollen und gleichmäßigem Vorwärtsdrang an. Der Praxisverbrauch von 8,5 Litern ist angesichts des Gebotenen durchaus akzeptabel.
Auch wenn am Anfang des Textes der Audi TT als Vergleich herangezogen wird – ganz fair ist es nicht, beide Modelle in einen Topf zu schmeißen. Denn der Peugeot ist mit einem Basispreis von 27.650 Euro zwar alles andere als ein Schnäppchen (den vergleichbar motorisierten und deutlich geräumigeren 308 155 THP gibt es schon für 6.100 Euro weniger), vom Ingolstädter [foto id=“431142″ size=“small“ position=“left“]trennen ihn jedoch immer noch fast 3.000 Euro. Und das, ohne die ordentliche Ausstattung in Rechnung zu stellen. Serienmäßig an Bord sind unter anderem Zweizonen-Klimaautomatik, Parksensoren für das Heck (empfehlenswert, da das Ende von selbigem vom Fahrersitz aus nicht zu sehen ist), Lederlenkrad, 18-Zoll-Felgen und Tempomat.
Wer ein bezahlbares Sportcoupé sucht, wird beim RCZ also fündig. Der Franzose kombiniert geschickt die Brot-und-Butter-Plattform mit neuem Design und flottem Motor. Die üblichen Einschränkungen muss man zwar hinnehmen, dafür gibt der Franzose auch durchaus ein angemessenes Maß an Fahrspaß zurück.
Datenblatt – Peugeot RCZ 155 THP |
|
2+2 sitziges Sportcoupé | |
Länge/Breite/Höhe: | 4,29 m/1,85 m/1,36 m |
Radstand: | 2,60 m |
Motor: |
1,6-Liter-Turbobenziner, manuelle Sechsgangschaltung
|
Leistung: | 115 kW/156 PS |
max. Drehmoment: | 240 Newtonmeter bei 1.400 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 215 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
8,0 s
|
Test-Verbrauch: | 8,5 l/100 km |
Test-CO2-Ausstoß***: | 243 g/km |
Verbrauch Hersteller: | 6,4 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 149 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse: | D |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
Zweizonen-Klimaautomatik, Parksensoren(hinten), Lederlenkrad, 18-Zoll-Felgen, Tempomat |
Preise | 27.650 Euro |
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt |
Kurzcharakteristik – Peugeot RCZ: | |
Alternative zu: | Audi TT, Hyundai Veloster, VW Scirocco |
Passt zu: | frankophilen Paaren mit großem Platzbedarf beim Wochenend-Trip |
Sieht gut aus: | selbst im direkten Vergleich mit dem Audi TT |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 20.08.2012 aktualisiert am 20.08.2012
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Gast auto.de
September 30, 2012 um 10:22 am UhrWerte Damen und Herrn,
das Sie den RCZ so gut bewerten ist schön. Aber ich kann mit ca.6000€ weniger mit gleicher Ausstattung und Motorleistung bei
Peugot 207 aufwarten.Das wäre doch auch erwähnenswert
oder?
Beste Grüße
Oswald Rüdiger