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Porsche
Taschentücher heißen „Tempos“, Suppenwürze ist „Maggi“ und bei Sportwagen fällt den meisten Deutschen auf Anhieb „Porsche“ ein. Und damit meint man nicht solch durchaus formidable Fahrzeuge wie den Cayman oder den Boxster. Vielmehr steht einem fast automatisch ein anderes Auto vor Augen – mit Kotflügeln, höher als die Motorhaube, mit prägnantem Dachverlauf und unverwechselbarem Heck: den 911.
Das Besondere dieses Fahrzeug offenbart sich ganz[foto id=“430108″ size=“small“ position=“right“] subjektiv auch darin, dass dem hartgesottenen Tester beim Anblick dieses Fahrzeugs immer noch die Knie ein wenig weicher werden und er den Probanden zudem nach zwei Wochen höchst ungern wieder Richtung Zuffenhausen entlassen hat. Aber der Reihe nach.
Der neue 911er ist seit letztem Jahr erhältlich, wir sprechen von der siebten Generation seit 1963. 2013 feiert die Ikone also ihren 50. Geburtstag. Porsche lieferte uns die Version „S“ an, jene mit 400 Pferdestärken statt 350 in der „Normalversion“. Die 50 Mehr-PS und etwas extra Ausstattung lassen sich die Stuttgarter mit rund 14.400 Euro teuer bezahlen. Inklusive dem bei unserem Testwagen eingebauten Doppelkupplungsgetriebe PDK lag schon der Grundpreis dieses „11ers“ bei knapp 106.000 Euro. Insofern: alles beim alten.
Was man allerdings für sein Geld bekommt, ist ein Sportwagen vom Allerfeinsten. Vielleicht kann mit einem roten Renner aus Maranello noch eine Idee schneller um die Kurve jagen, das Gesamtpaket aus Image, Fahrleistung, Qualität, Alltagstauglichkeit und Werterhalt sucht in dieser Liga aber sicher seinesgleichen.
Die Herzen sind bislang noch jeder 911-Generation zugeflogen. Dabei haben wir, wie im richtigen Leben, aus lauter Liebe stets auch einige Schwächen übersehen (wollen). So waren die 911er bislang im Innenraum maximal auf Kompaktklasseniveau, zeigte das Fahrwerk bei hohen Geschwindigkeiten beim Geradeauslauf Schwächen und neigte in Kurven auf schlechtem Asphalt zum Versetzen.[foto id=“430109″ size=“small“ position=“left“]
Das alles gehört in der neuen Generation der Vergangenheit an. Der neue 911er, davon konnten wir uns während unserer 14 Tage mit diesem Auto überzeugen, ist einerseits der bislang sportlichste und er ist gleichzeitig der mit großem Abstand alltagstauglichste.
Das gilt sogar, mit kleinen Abstrichen, beim Verbrauch. 8,7 Liter allerdings teuren Super Plus genehmigt sicher der Carrera „S“ mit Doppelkupplung laut Norm. Wir brauchten zwar im Schnitt fast drei Liter mehr, aber dies ist einerseits angesichts der gebotenen Leistung immer noch nicht zu viel, vor allem aber kann man mit nur etwas Zurückhaltung leicht zumindest unterhalb der 10-Liter-Grenze bleiben.
Vorwerfen könnte man dem 911er nur, dass er kein konsequenter Sportler ist: (zu) hart, ruppig und mit schlechten Manieren. Aber wollen wir ihm das wirklich vorwerfen? Ist es nicht im Gegenteil gerade eine Stärke dieses Fahrzeugs, dass man mit ihm ganz entspannt zur Arbeit cruisen kann und nur bei Bedarf, und wann hat man heute schon dazu mal die Gelegenheit, das Raubtier aus dem Käfig lassen muss? Wir meinen: ja!
Wobei zur Alltagstauglichkeit sicher auch das immerhin dreieinhalb [foto id=“430110″ size=“small“ position=“right“]Tausender kostende PDK gehört, also das Doppelkupplungsgetriebe von Porsche. Zwar sind die Zeiten steinhart zu tretender Kupplungspedale schon längst vorbei und das serienmäßige manuelle Siebengang-Getriebe (!) leistet ebenfalls gute Arbeit. Doch eigentlich kann das PDK alles besser: schneller und präziser schalten, dabei Sprit sparen und dem Fahrer auf dessen Wunsch trotzdem die Möglichkeit zum manuellen Gangwechsel geben.
Mit dem im Vergleich zum Vorgänger um zehn Zentimeter gewachsenen Radstand fährt sich der neue 911 nahezu makellos. Zudem streckt sich das Fahrzeug dadurch optisch nochmals, weil das Dach weniger kuppelförmig wirkt. Außerdem haben sich die Überhänge vorne und hinten verkürzt und die relativ großen Rückleuchten der letzten Generation sind schmalen, technisch wirkenden Leuchtbändern gewichten. Das alles hat das Design-Team um Chef Michael Mauer so konsequent und doch behutsam umgesetzt, dass der 911er der siebten Generation Puristen nicht abschrecken wird, neue Generationen von Sportwagen-Fahrern – vor allem solche aus Nordamerika und China – aber zu Marke und Modell hinführen kann.
Datenblatt – Porsche 911 Carrera S Coupé | |
2+2-sitziger Sportwagen | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.490 mm/1.800 mm/1.300 mm |
Radstand: | 2.450 mm |
Motor: |
Sechszylinder-Boxermotor
|
Hubraum: | 3.8 Liter |
Leistung: | 294 kW/400 PS bei |
max. Drehmoment: | 440 Newtonmeter bei 5.600 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 302 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: |
4,3 s
|
Verbrauch Hersteller: | 8,7 l/100 km |
CO2-Ausstoß Hersteller: | 205 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse: | G |
Kofferraumvolumen: | 135 Liter (vorne) + 205 Liter (hinten) |
Preise | ab 105.947 Euro |
Kurzcharakteristik: |
|
Alternative zu: | höchstens zum 911er ohne „S“ mit „nur“ 350 PS |
Passt zu: | fast jedem Fahrer mit sportlichen Ambitionen und ausreichendem Budget, der 911er ist als Sportwagen fast so klassenlos, wie der Golf als Bürgerauto |
Sieht gut aus: | eindeutig ja – das sagen wir gerne und immer wieder |
geschrieben von auto.de/zeh/sp-x | fotos: hersteller, auto.de veröffentlicht am 09.08.2012 aktualisiert am 09.08.2012
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Seit 1982 darf ich solche Autos fahren. Toll bis jetzt. Nur was macht wohl VW daraus?
SChön dass ein urschwäbisches Fahrzeug nur die Klientel der USA und China Millionäre im Blickfeld hat. Eine echte Legende für Ottonormalo ist wohl in den Sternen zu suchen. Das Volk der Autofahrer degeneriert sich zum Volk der Vespa-Fahrer, da niemand mehr hier die Mondpreise für Sprit und Anschaffung von einem Qualitätsauto leisten kann. Oder hat hier jemand 10.000,- € Nettoeinkommen als Arbeiter, damit ER sich diese Schleuder von VW leisten kann??? Wohl kaum.
Toll, dass Porsche den 911er immer einen 911er sein läßt und hier diese unverkennbare Form behält. Auch wenn die Faceliftings nicht immer besser gelingen als bei manchen Vorgängermodell, aber irgend etwas müssen Sie ja auch äußerlich ändern, damit man sich für die neuen inneren Werte interessiert. Denn in der Weiterentwicklung ist die Technik nun mal viel schneller und kurzlebiger als ein Design. Was auch gut so ist. Ich habe für mich festgestellt, dass mein Drang nach einem neuen Auto, einem anderen tollen Auto, gleich Null ist, seit ich Besitzer eines 911ers bin. Auch wenn er nun langsam in die Jahre kommt, verspüre ich nicht, ihn austauschen zu müssen, um wieder aktuell oder in zu sein.Diese Gefühl kenne ich bisher nur noch in einer vergleichbaren Form, nämlich bei meiner Frau. Ob somit meine Einstellung zum 911er auch mit Liebe zu tun hat?
für manche deutsche ein sportwagen, für mich nur ein vw käfer, der seit jahrzehnten kein neues design kennt.
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Gast auto.de
Oktober 26, 2012 um 1:35 pm Uhr911 – diese Zahlenkombination ist seit meiner Kindheit pure Faszination. Die Modellwechsel haben das Auto wohl messbar immer besser gemacht und das Design ist zeitlich angepasst. Ein Glücksfall für jeden Autofan dass Porsche das Design nur behutsam verändert. Für mich persönlich ist der 964 der schönste 911er, aber über Geschmack lässt sich ja hervorragend streiten. Den Artikel selbst nehme ich übrigens nicht so ernst, denn wenn der Herr Zehden mal die Motorhaube, welche niedriger als die Kotflügel ist, geöffnet hätte… blabla