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Von Ingo Koecher — Es gibt Autos, die starten zu Preisen, bei denen sich Normalverdiener, Familien und Pensionäre einfach nur noch am Kopf kratzen und fragen, was sie in ihrem Leben falsch gemacht haben. Zudem stellen sich immer mehr Autofahrer die Frage, in welchen Studierzimmern die oft völlig abstrusen Einstiegspreise überhaupt festgelegt werden. Dennoch gibt es Licht am Horizont für all jene, die ein Auto suchen, mit dem sich der ganz normale Alltag bewältigen lässt. Und das fernab von Status, Image oder Premium-Allüren. Der Škoda Octavia Combi Greenline ist ein solcher Kandidat. Während der besonders sparsame Greenline mit 22.490 Euro startet, ist die Classic Version des Octavia Combi bereits ab 16.340 Euro zu haben. Alternativen zum Škoda Octavia Combi, der mit seinen Dimensionen eher der unteren Mittel- denn der Kompaktklasse zuzuordnen ist, bietet Opel mit dem Astra Sports Tourer oder, aus den eigenen Reihen, Volkswagen mit seinem Golf Variant.
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Die Strategie des VW-Konzerns geht auf: So bedient Škoda mit seiner Modellpalette den Teil des Marktes, der nicht Golf und Co. fixiert durchs Leben geht, aber dennoch auf das eine oder andere Ausstattungsdetail aus Wolfsburg nicht verzichten möchte. Genau für jene ist der Škoda Octavia als Limousine oder Combi die Alternative. Denn das in einem Škoda Octavia eine ganze Reihe von Komponenten aus dem VW-Regal verbaut [foto id=“375238″ size=“small“ position=“right“]werden, ist längst kein Geheimnis mehr. Das Entree gestaltet sich entsprechend und alles kommt einem irgendwie bekannt vor. Doch genug der grauen Theorie: Ziel unseres Tests ist es, herauszufinden, ob der Škoda Octavia eine gute Wahl ist. Und das vor dem Hintergrund, das ein Škoda mit dem Anspruch startet, einen VW-Zweifler über die tschechische Traditionsmarke doch irgendwie an den Konzern binden zu können.
Einsteigen, umschauen, losfahren: Das beschreibt ziemlich genau, wie einfach es ist, sich mit einem Škoda Octavia zu bewegen. Herausforderungen in Bedienung oder während der Fahrt – Fehlanzeige. Alles ist selbsterklärend und intuitiv bedienbar. Das Raumangebot auf allen Plätzen ist großzügig, die Übersicht gut. Dabei lässt sich der Škoda Octavia mit seiner Länge von 4.569 mm und 1.769 mm Breite auch im zum Teil engen städtischen Umfeld urbaner Ballungszentren leicht manövrieren. Die Übersicht etwa beim rückwärtigen Einparken wird entscheidend durch die ab Ausstattungsniveaus Ambiente serienmäßig gelieferten Parksensoren am Heck erleichtert. Entsprechend nachrüsten lässt sich auch die Front ab Ausstattungsniveaus Elegance für 310 Euro Aufpreis. Für Modellversion L&K gehören Parksensoren vorn hingegen wieder zur Serie.
Überzeugend waren die Fahreigenschaften des Škoda Octavia. Zum einen lässt sich mit der in unserem Testwagen arbeitenden Motorisierung des turboaufgeladenen 1.6-Liter Common-Rail Diesel leicht mitschwimmen. [foto id=“375239″ size=“small“ position=“left“]Zum anderen bietet das Aggregat mit 77 kW/105 PS und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern von 1.500-2.500 Umdrehungen pro Minute genug Reserven, auch einen schnelleren Antritt erledigen zu können. Dabei schlägt sich das breite Drehzahlband und die schon im niedrigen Drehzahlbereich abrufbare Maximalleistung positiv auf Kraftstoffverbrauch und CO2 Ausstoß nieder.
Generell verrichtet der Diesel seinen Dienst ausgesprochen unauffällig. Die motorseitige Geräuschentwicklung im Inneren des Wagens ist auch bei höheren Geschwindigkeiten nicht vordergründig wahrnehmbar. Gleiches gilt für Wind- und Abrollgeräusche der Reifen. Die Lenkung arbeitet direkt, über kurze Wege lassen sich die Gänge der manuellen 5-Gang-Schaltung präzise einlegen.
Der einzige Makel, der sich im Škoda Octavia Combi ausmachen ließ, ist das recht sportlich ausgelegte Fahrwerk. Hier wäre ein wenig mehr Komfortorientierung wünschenswert. Vollkommen überzeugend hingegen war der Verbrauch. So verfügte unser Škoda Octavia Combi Greenline 1.6 TDI über eine ganze Reihe Ausstattungsdetails, die verbrauchs- und C02-reduzierend wirken sollen. Dazu gehören unter anderem Start-Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung sowie Leichtlaufreifen. Dies, gepaart mit dem 1.6 Dieselaggregat, [foto id=“375240″ size=“small“ position=“right“]soll dem Škoda Octavia Greenline einen Durchschnittsverbrauch von 4,1 l/100 km und einen CO2 Ausstoß von 107 g/km bescheren. Auch wenn wir den angegebenen Verbrauch bei moderater Fahrweise nicht ganz erreichten, näherten wir uns ihm mit 4,9 l/100 km im Mittel recht nah an. Kompliment an Škoda: Ein Verbrauch im Mittel von 0,7 l/100 km über den Herstellerangaben im Normalbetrieb sind eine dem Kunden gegenüber ausgesprochen faire Angabe.
Zudem hat sich der Škoda Octavia als familien- und langstreckentauglich erwiesen. Das Gestühl des tschechischen Mittelklassekombis ist angenehm konturiert und bietet auf allen Plätzen ausreichend Komfort. Dabei ist es unwesentlich, ob eine kurze Stadtfahrt oder die große Urlaubstour zu bewältigen ist. Ausreichend Kofferraumvolumen steht ebenfalls zur Verfügung. Die bei aufrecht stehender Rücksitzlehne zur Verfügung stehenden 580 Liter Ladevolumen lassen sich beim Umlegen der im Verhältnis 60:40 teilbaren Rücksitzlehne auf bis zu 1.620 Liter erweitern. Das nimmt so manchem Transportprojekt den Schrecken.[foto id=“375241″ size=“small“ position=“left“]
Das Cockpit vermittelt einen aufgeräumten und gut strukturierten Eindruck. Der Instrumententräger beherbergt links den Drehzahlmesser mit Motortemperatur, rechts die Geschwindigkeitsanzeige mit Kraftstoffstand. Zwischen den beiden mit Aluminiumringen aufgewerteten Rundinstrumenten liegt das Display des Bordcomputers. Auch das Armaturenbrett wird mit einer Zierleiste in gebürsteter Aluminiumoptik aufgewertet. Navigationsdisplay, Klima und Lüftung sowie der Schalthebel des Getriebes werden vom gleichen Material umzogen. Materialauswahl und Verarbeitung im Innenraum mutet wertig an. Die Verwendung weicher Kunststoffe etwa auf dem Armaturenbrett liefert eine angenehme Haptik.
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Škoda bietet den Octavia in fünf Ausstattungsvarianten Classic, Ambiente, Greenline, Elegance und L&K. Schon die Basisvariante Škoda Octavia Combi Classic verlässt das Werk mit Ausstattungsdetails, die sich bei einer Vielzahl anderer Hersteller eher auf der Optionsliste wiederfinden.
So verfügt er serienmäßig über sechs Airbags, das Antiblockiersystem ABS, die Antischlupfregelung ASR, elektronische Bremskraftverteilung EBV, einen Bremsassistenten, die elektronische Stabilitätskontrolle ESC, Servolenkung, Isofix-Kindersitzvorbereitung, eine Reifendrucküberwachung, ein höhen- und tiefenverstellbares [foto id=“375243″ size=“small“ position=“right“]Vier-Speichen-Lenkrad, Funk-Zentralverriegelung, getönte Scheiben, Verzurrösen im Kofferraum, einroll- und herausnehmbare Kofferraumabdeckung, elektrische Fensterheber vorn, Klima, Parksensoren hinten und elektrisch einstell- und beheizbare Außenspiegel mit integrierten Seitenblinkern.
Neben der Basisausstattung verfügte der Škoda Octavia Combi Greenline über Start-Stopp-Automatik, Bremsenergierückgewinnung sowie Leichtlaufreifen, Gepäcknetztrennwand, Tagfahrlicht, Fahrlichtassistent, Geschwindigkeitsregelanlage, dynamische Radio-Navigation Columbus mit MP3- und CD-Abspielfunktion, Berganfahrassistent und ein 4-Speichen-Lederlenkrad.
Die Motorenpalette des Škoda Octavia Combi umfasst Ottomotoren mit 1.2-Liter, 1.4-Liter und 1.8-Liter Hubraum. Dabei wird ein Leistungsspektrum von 59 kW/80 PS bis 118 kW/160 PS abgedeckt. Die Dieselfraktion setzt sich [foto id=“375244″ size=“small“ position=“left“]zusammen aus turboaufgeladenen 1.6-Liter und 2.0-Liter Aggregaten. Sie leisten 77 kW/105 PS und 103 kW/140 PS.
Als Motor-Getriebekombinationen stehen für Benziner wie Diesel gleichermaßen manuelle Fünf- und Sechsgang-Schaltgetriebe, sowie ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe DSG zur Verfügung.
Unser Testwagen, ein Škoda Octavia Combi Greenline verfügte über einen turboaufgeladenen 1.6-Liter Common-Rail-Diesel mit 77 kW/105 PS und manuellem Fünf-Gang-Schaltgetriebe. Das Aggregat liefert sein maximales Drehmoment von 250 Newtonmeter schon im niedrigen Drehzahlbereich von 1.500-2.500 Umdrehungen pro Minute. Das wirkt sich unmittelbar auf den Verbrauch aus.
Die Linienführung der jüngsten Generation des Škoda Octavia hat nichts hausbackenes mehr. Sie ist elegant und dynamisch. So die markanten Leuchteinheiten der Front, die den aluminiumgerahmten Kühlergrill flankieren. Der untere Bereich der zweigeteilten Frontschürze gliedert sich in einen zentralen Lufteinlass und zwei Seitenbereiche, die Nebelleuchten aufnehmen können. Sicken auf der Motorhaube führen in die Flanken. In der Seitenpartie setzt sich der dynamische Eindruck der Front weiter fort. So der leicht ausgeformte Schweller [foto id=“375245″ size=“small“ position=“right“]zwischen den dezent ausgeführten Radhäusern und die vom Kotflügel über die Türblätter unterhalb der Scheiben bis zum Heck gezeichnete Sicke.
Die Rücklichteinheiten am Heck schließlich zeigen mit ihrer Bogenform das Škoda-typische Leuchtbild. Dabei gliedert sich die gesamte Heckpartie in drei Bereiche: einen oberen mit Spoilerlippe und drittem Bremslicht, den mittleren mit Leuchteinheiten und Signet, sowie den unteren mit Heckschürze und rückwärtigen Reflektoren.
Der Škoda Octavia Combi ist ein Fahrzeug, das im Segment den Bereich der unteren Mittelklasse belegt. So gelingt es der Konzernmutter Volkswagen ein Fahrzeug unterhalb des eigenen Passat Variant zu positionieren. Dabei ist der Škoda Octavia Combi aber keinesfalls ein Lückenbüßer. Vielmehr bietet der Combi viel Auto zum vernünftigen Preis. Jenseits der sich immer weiter verbreitenden Premium-Allüren vieler Hersteller wird der Škoda Octavia Combi so zu einem Fahrzeug, das für all jene interessant ist, die keinen Wert auf Status und Image legen.
Vielmehr zählen Alltagstauglichkeit, Praktikabilität und Funktionalität, sowie die Wirtschaftlichkeit in Anschaffung, Nutzung und Unterhalt. All das bietet der Škoda Ocatvia Combi zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis. Dabei schloss unser Test mit dem Škoda Octavia Combi Greenline 1.6 TDI mit einem Mehrverbrauch im Mittel von gerade mal 0,8 l/100km über den Werksangaben von 4,1 l/100 km. Diese kleine [foto id=“375246″ size=“small“ position=“left“]Differenz bietet keinerlei Anlass zu Kritik. So erlebt man nach dem Kauf keine böse Überraschung, wenn das erste Mal die Zapfsäule angefahren werden muss.
Interessant ist der Škoda Octavia Combi vornehmlich für Familien. Aber auch für Gewerbekunden oder Flotten ist gerade die wirtschaftliche Greenline Variante des Wagens attraktiv: Anschaffungspreis, Unterhaltskosten, Verbrauch und Verarbeitung stimmig. Und so liefert Škoda mit dem Octavia Qualitäten, mit denen es tatsächlich gelingt, VW-Zweifler über den Umweg Škoda unter dem großen VW-Schirm zu halten. Von diesen wirtschaftlichen Betrachtungen abgesehen: Spaß macht der Škoda Octavia Combi Greenline zudem – und das nicht nur, weil der nächste Tankstopp in weiter Ferne liegt.
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Bewertung – Škoda Octavia Combi Greenline |
|
Exterieur-Design | 2,0 |
Interieur-Design | 2,0 |
Multimedia | 1,9 |
Navigation | 2,0 |
Fahrbetrieb | 2,0 |
Verbrauch | 1,9 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 24.985,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 1.029,50 Euro |
Steuern | 152,00 Euro |
Wertverlust | 3.747,75 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
4.928,75 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
2,0 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
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Datenblatt – Škoda Octavia Combi Greenline | |
fünftüriger, fünfsitziger Kombi der Mittelklasse, Frontantrieb, Dieselpartikelfilter ab Werk | |
Länge/Breite/Höhe: | 4.569 mm/1.769 mm/1.455 mm |
Radstand: | 2.575 mm |
Motor: | turboaufgeladender Vierzylinder Common-Rail-Diesel |
Hubraum: | 1.598 ccm |
Leistung: | 77 kW/105 PS bei 4.400 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 250 Newtonmeter bei 1.500-2.500 Umdrehungen pro Minute |
Höchstgeschwindigkeit: | 191 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 11,4 s |
Test-Verbrauch (im Mittel): | 4,9 l/100 km |
CO2-Ausstoß: | 107 g/km |
Schadstoffklasse: | Euro 5 |
Ausstattung (Serie, Auswahl): |
sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, Antischlupfregelung ASR, elektronische Bremskraftverteilung EBV, Bremsassistent, elektronische Stabilitätskontrolle ESC, Servolenkung, Isofix-Kindersitzvorbereitung, Reifendrucküberwachung, höhen- und tiefenverstellbares Vier-Speichen-Lenkrad, Funk-Zentralverriegelung, getönte Scheiben, Verzurrösen im Kofferraum, elektrische Fensterheber vorn, Klima, Parksensoren hinten |
Gewichte/Zuladung | |
Leergewicht: | 1.280 kg |
zul. Gesamtgewicht: | 1.880 kg |
Zuladung: | 675 kg |
Anhängelast gebremst: | 1.200 kg |
Anhängelast ungebremst: | 600 kg |
zul. Stützlast: | 75 kg |
zul. Dachlast: | 75 kg |
Kofferraumvolumen: | 580-1.620 l |
Preise | |
Basismodell: | ab 16.340 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten) |
Testwagen: | 24.985 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
Topmodell: | ab 33.540 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt., zzgl. Überführungskosten) |
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geschrieben von auto.de/ingo koecher foto: auto.de veröffentlicht am 26.08.2011 aktualisiert am 26.08.2011
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