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Skoda
Holger Zehden – Erst vor wenigen Tagen hat Škoda Bilder seines modellgepflegten Flaggschiffs Superb präsentiert, da wurde das aktuelle Modell bereist offiziell aus dem Handel genommen. auto.de bat daher einen der letzten Modelle seiner Art zum Test. Der soll zeigen, wie gut der auf Sparsamkeit getrimmt Škoda Superb GreenLine Combi schon heute ist
Die neusten Modelle der tschechischen VW-Tocher Škoda heimsen viel Lob in der Presse ein, egal ob Citigo, Rapid oder Octavia. Dass die Tschechen jedoch schon länger gute Autos bauen können, beweist das Flaggschiff Superb. Bereits in der ersten Baureihe unter VW-Regie (2001 – 2008) galt der Superb als Geheimtipp. Auf Basis des VW Passat stellt Škoda ein Fahrzeug in die Mittelklasse, das von der Ausstattung her durchaus mit seinem deutschen Organspender mithalten kann, diesen in puncto Beinfreiheit und Stauraum – eigentlich die Paradedisziplin des VW Passat Variant – deutlich übertrifft. Im Fond können sich Passagiere lang machen wie in der Mercedes S-Klasse oder im 7er BMW. Trotzdem passt das Gepäck für den zweiwöchigen Familienurlaub noch in den Kofferraum (633 Liter). Auch um Einkäufe in schwedischen Möbelhäusern muss man sich nicht sorgen. Klappt man Rückbank und Beifahrersitz um, schluckt der Superb Pakete von 2,50 Metern Länge. Doch selbst auf die ebene Ladefläche hinter Fahrer und Beifahrer passen stolze 1.865 Liter – das sind 134 Liter mehr als beim Passat Variant.
Die GreenLine-Modelle von Škoda sollen zudem den Kraftstoffverbrauch auf ein Minimum beschränken. Hierbei helfen die mittlerweile obligatorische[foto id=“465666″ size=“small“ position=“left“] Start-Stopp-Funktion, die Bremsenergierückgewinnung, eine geänderte Übersetzung der Gänge, (relativ) kleine Felgen mit Leichtlaufreifen, ein Heckspoiler sowie ein tiefergelegtes Sportfahrwerk für geringen Luftwiderstand. Beim (alten) Škoda Octavia und beim Škoda Fabia funktionierte das in den jeweiligen auto.de-Tests bereits sehr gut. Bei der Optik muss man jedoch bei allen Škoda-GreenLine-Modellen Abstriche machen. Die fallen beim Superb Combi GreenLine am wenigstens Gewicht. So schickt Škoda den Testwagen seiner GreenLine-Modelle stets im aktuell schwer angesagten Weiß zur Redaktion. Getönte Scheiben im Fond helfen nicht nur, das Klima im Innenren zu regulieren, sondern sehen auch schick aus. Ein paar hübsche Felgen würden das recht ansehnliche Gesamtbild des Superb GreenLine abrunden. Öko geht also auch schick.
Ähnliches gilt für den Innenraum. Das Cockpit ist übersichtlich gestaltet, die Verarbeitung der Materialien durchweg sehr gut. Die Ausstattungspalette ist weitgehend vergleichbar mit den »normalen« Modellen. Lediglich eine Standheizung oder Felgen mit mehr als 16-Zoll bleiben dem Superb GreenLine versagt. Einer der Kritikpunkte, die man dem Superb vorwerfen könnte, ist das nicht mehr zeitgemäß wirkende Infotainment-System. Allerdings ist dieses – wie das ganze Fahrzeug – ein Auslaufmodell. [foto id=“465667″ size=“small“ position=“right“]Im 2013er Facelift hält auch im Škoda Superb Elektronik der neusten Generation aus dem VW-Regal Einzug. Die Ausstattung ab Werk dürfte jedoch generell ähnlich bleiben. Serienmäßig verfügte unser Škoda Superb GreenLine über Antiblockiersystem (ABS), Anhängerstabilisierung (TSA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Regensensor, elektrische Fensterheber, Parksensoren hinten, 2-Zonen-Klimaanlage »Climatronic« und 16-Zoll Leichtmetallfelgen. Zusätzlich hatte Škoda dem Wagen noch Einparksensoren vorn, einen Tempomat, Bi-Xenionscheinwerfer inklusive Nebelscheinwerfer mit Abbiegefunktion, Sitzheizung vorn, elektrisch einstell- und beheizbare Spiegel und das große Navigationssystem »Columbus« spendiert. Während der sparsame Superb in anderen Märkten zusätzlich in höheren Ausstattungsvarianten angeboten wird, versagt Škoda Deutschland dem Sparfuchs Luxus-Optionen wie belüftete Sitze in Leder- oder Alcantara sowie ein DVD-Rear-Seat-Entertainment-System komplett. Diese konnten hierzulande nicht mal optional gebucht werden.
Doch wer sich ein GreenLine-Modell kauft, für den zählt hauptsächlich der geringe Verbrauch. Den soll im Superb das gleiche Aggregat möglichst klein halten wie im (alten) Octavia GreenLine. Der 1.6-Liter Turbodiesel bewegt den Superb GreenLine laut Hersteller mit nur 4,4 Litern Diesel 100 Kilometer weit. Zwar erreichten wir diesen Wert lediglich bei Fahrten auf der Landstraße, im Mix kam unser Testwagen jedoch mit nur 5,4 l/100 km aus. Für einen Mittelklasse-Kombi von der Größe eines Škoda Superb ist das ein mehr als guter Wert. Die 60-Liter-Tankfüllung des Superb reicht so theoretisch für mehr als 1.100 km, was etwa der Strecke von Freiburg nach Barcelona entspricht.
[foto id=“465668″ size=“small“ position=“left“]Auch erste Zweifel, ob das Aggregat mit nur 105 PS den stattlichen Superb Kombi ausreichend beschleunigt, zerstreute der Tscheche. Stets stellte das Aggregat ausreichend Vortrieb zur Verfügung. Das Sportfahrwerk soll beim Superb GreenLine zwar hauptsächlich die Stirnfläche des Fahrzeugs verringern, verhilft dem Mittelklässler jedoch auch zu einer guten Straßenlage und macht ihn mit 190 km/h sogar drei km/h schneller als den normalen Superb 1.6 TDI.
Durch den langen Radstand liegt der Superb zudem auch bei hoher Geschwindigkeit sehr ruhig in der Spur, geht dank Mehrlenker-Hinterachse willig um die Kurve. Der Verbrauch steigt ab etwa 160 km/h natürlich an. Der kleine Motor muss sich dann richtig ins Zeug legen. Der Sprint auf 100 km/h gelingt trotzdem überraschend zügig in nur 12,6 Sekunden. Auch der Kompromiss bei der Federung ist gut gelungen. Das tschechische Flaggschiff gleitet relativ sanft auch über größere Asphalt-Berge und -Täler. Beim Parken des 4,94 Meter langen Tschechen machen sich die serienmäßigen Parksensoren am Heck mehr als bezahlt. Und auch der Aufpreis für Sensoren in der Front ist gut investiertes Geld.
Mehr Auto fürs Geld geht kaum. Mit einem Startpreis von 24.630 Euro ist – oder vielmehr war – der Vorfacelift Škoda Superb Combi in etwa so teuer wie ein vergleichbar starker Golf Variant. Die GreenLine-Edition des (Vorfacelift) Škoda Superb Combi schlug mit 28.330 Euro zu Buche. Der mit 105 PS für einen Mittelklasse-Kombi nominell recht schwache Diesel kommt mit dem 1,5 Tonnen schweren Kombi überraschend gut zurecht. In keiner Situation fehlte es dem Superb an Kraftreserven. Selbst flotte Fahrten mit bis zu 190 km/h sind ohne weiteres drin, auch wenn der Verbrauch ab 160 km/h stark zunimmt. Bewegt man[foto id=“465669″ size=“small“ position=“right“] den Škoda Superb Combi GreenLine jedoch dem Sinn dieser Edition entsprechend mit ein wenig Bedacht, sieht man den Tankwart nur noch selten. Zudem bietet der Tscheche mehr Platz für die Passagiere als so manche Oberklasse-Limousine und setzt mit bis zu 1.865 Liter auch noch Maßstäbe beim Stauvolumen. Einziges Manko ist die in Deutschland fehlende Möglichkeit, auch dem sparsamen Superb einen Hauch Luxus zu verpassen. Das trübt das ansonsten hervorragende Gesamtbild des gewaltigen Tschechen.
Wer sich am mittlerweile nicht mehr ganz aktuellen Infotainment-System nicht stört – das im aktuellen VW Passat ebenfalls noch verbaut wird –, kann beim Superb-Kauf aktuell richtige Schnäppchen machen. Als Neuwagen werden nur noch Lagerbestände verkauft, die bei der Ausstattung keinerlei Individualisierungen mehr zulassen. Da dies beim Superb GreenLine ohnehin kaum möglich war, könnte der Rabatt auf das Auslauf-Modell jedoch etwas geringer ausfallen als bei anderen Varianten. Wer noch warten will, kann sich auf die aktualisierte Version des Superb freuen, welche die Tschechen in Kürze offiziell präsentieren dürften. Nimmt man die überaus erfolgreichen Brüder Rapid und Octavia als Maßstab, dürfen wir beim Superb Großes erwarten. Immerhin zeigt bereits das Auslaufmodell vielen Konkurrenten, wo der Hammer hängt.
Länge/Breite/Höhe (m) | 4,94/1,82/1.50 |
Radstand (m) | 2,76 |
Motor | 4-Zylinder Turbo-Diesel |
Hubraum (ccm) | 1.598 |
Leistung (kW/PS) |
77/105 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) | 250 (1.500 – 2.500) |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 190 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) | 12,6 |
Verbrauch | |
Test-Verbrauch (l/100 km) | 5,4 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) | 4,4 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (l/100 km) | 114 |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Energieeffizienzklasse | A |
Ausstattung (Basismodell) |
Antiblockiersystem (ABS), Anhängerstabilisierung (TSA), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), Regensensor, elektrische Fensterheber, Parksensoren hinten, 2-Zonen-Klimaanlage »Climatronic«, 16-Zoll Leichtmetallfelgen |
Gewicht/Zuladung | |
Leergewicht (kg) | 1.546 |
zul. Gesamtgewicht (kg) | 2.109 |
Kofferraumvolumen (l) | 633 – 1.865 |
Preise (Euro) |
|
Basismodell ab | 24.630 |
GreenLine Modell ab | 28.330 |
Testwagen | 34.855 |
Exterieur-Design | 1,9 |
Interieur-Design |
1,7 |
Multimedia | 2,1 |
Navigation | 2,0 |
Fahrbetrieb | 1,9 |
Verbrauch | 1,5 |
Kosten (Euro) |
|
Kraftstoffkosten** | 1.280 |
Steuern | 140 |
Wertverlust | 5.228 |
Gesamtkosten pro Jahr* | 6648 |
Testnote |
1,9 |
+ | Beinfreiheit wie in der Oberklasse |
+ | gewaltiger Stauraum |
+ | sehr niedriger Verbrauch |
– | GreenLine-Interieur hat bereits den Charm eines Auslaufmodells |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.) |
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 08.05.2013 aktualisiert am 08.05.2013
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