Test Skoda Yeti

Test Skoda Yeti 1.8 TSI – Fein gemacht für den Matsch

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Der Mensch bildet sich ja ziemlich schnell eine Meinung über alles Mögliche. Häufig auch ohne dafür wirklich fundierte Informationen zu haben. So formt sich beim Skoda Yeti vor meinem geistigen Auge das Bild eines eher rustikalen, praktischen jedoch eher vernünftigen Familienautos. Doch 14 Tage mit dem im Herbst 2013 aufgehübschten SUV haben dieses Vorurteil zumindest in Teilen revidiert.

Schicke Optik

Die Optik des Yeti hat Skoda mit dem Facelift entschärft. Wer möchte, kann komplett auf rustikale Stilelemente wie den Unterfahrschutz verzichten. Als Yeti Outdoor behält der Tscheche jedoch die Anbauteile, welche einen Hauch von Abenteuer verströmen sollen. Da jedoch mit der Modellpflege die runden Nebelleuchten grundsätzlich weggefallen sind, macht auch der „abenteuerliche“ Yeti durchaus eine elegante Figur. Vor allem mit entsprechendem Lack – etwa im Lava-Blau Metallic meines Testwagens – macht die neue, geradlinigere Front ordentlich was her. Die geradlinig geschnittene Heckpartie, ohne zwanghaft auf sportlich getrimmte Dachlinie, wirkt zudem fast schon sympathisch.

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Viel Platz

Weitere Vorteile sind die uneingeschränkte Kopffreiheit im Fond und das üppige Ladevolumen. Denn mit bis zu 1.580 Liter überflügelt der nur 4.22 Meter kurze Skoda Yeti den immerhin 21 Zentimeter längeren VW Tiguan um ganze 70 Liter. Apropos Tiguan. Dem steht der Skoda Yeti in Sachen Verarbeitung mittlerweile in nichts mehr nach und bedient sich nach wie vor fleißig am gleichen Bauteile-Regal. Mit optischen Tricks – etwa grünen statt wie bei VW gelben LEDs bei der Klimaautomatik, bzw. weißer statt roter Tastenhinterleuchtung, soll eine jeweils eigenständige Identität geschaffen werden.

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Viel Ausstattung

Gut für den Skoda-Besitzer, denn während man in Wolfsburg bei neuen Modellen penibel darauf achtet, dass die tschechischen Halbgeschwister nicht zu nah am „Original“ liegen, scheinen die Vorgaben bei den etwas in die Jahre gekommenen SUV nicht ganz so strickt zu sein. So unterscheiden sich Tiguan und Yeti im Inneren vor allem durch Lenkrad, Tacho-Grafik und die Ausformung von Armaturenbrett und Mitteltunnel. Und selbst noble Ledersitze werden dem Skoda Yeti optional zugestanden. Mit Einschränkungen müssen die Tschechen vor allem bei den optionalen Assistenz-Systemen leben. Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent oder Adaptive Fahrwerksregelung DCC bleiben dem Wolfsburger vorbehalten.

Dynamisch und gut im Gelände

Wirklich überrascht hat mich der Yeti jedoch in Sachen Fahrdynamik. Der 152 PS starke Turbobenziner macht den rustikalen Kasten nämlich überraschend spritzig. Das Fahrwerk lässt zudem erstaunlich dynamische Kurvenfahrten zu, ohne spürbare Komforteinbußen. Beim Verbrauch zeigt Skoda zudem Sportsgeist, und gaukelt dem Kunden keine Fabelwerte vor. Acht Liter sollen es laut Norm sein und 8,4 l/100 km benötigte mein Testwagen im Schnitt. In Anbetracht des spritzigen Motors in Verbindung mit Allradantrieb geht das vollkommen in Ordnung. Dank Letzterem wird der Skoda Yeti sogar seinem rustikalen Äußeren gerecht. Rutschiger Untergrund und Ausflüge ins Gelände stellen für ihn kein Problem dar. Zieht der Skoda Yeti auf festem Untergrund fast ausschließlich

über die Vorderräder, wird die Kraft auf alle Viere verteilt, sobald es den vorderen Pneus am Grip fehlt. Für Geländefahrten bietet der Yeti sogar einen aktiven Offroadmodus mit Bergabfahrassistent.

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Fazit

Clever, was Skoda mit dem Yeti so angestellt hat. Zum Facelift wurde die bisher obligatorisch rustikale Optik entschärft und das Blech des Kompakt-SUV schick in Form gebügelt. Und da der Wolfsburger Organspender bereits in die Jahre gekommen ist, bedienen sich die Tschechen freimütig aus dessen Ausstattungsliste. Bi-Xenon- und Kurvenlicht, Parklenkassistent, Allradantrieb, DSG, Alcantara-Sitze, Tempomat, Klimaautomatik. Was will man mehr? Mit 37.370 Euro ist mein Testwagen allerdings auch nicht ganz billig. Dafür kommt der Yeti alles andere als rustikal daher, sondern im schicken Zwirn, ist dank Allrad jedoch stets bereit für einen Ausflug in den Matsch. Der 1.8-Liter TSI Motor macht zudem noch richtig Laune. Ein echt schicker Spaßvogel, dieser Yeti.

Bewertung Skoda Yeti 1.8 TSI 4×4 Elegance

Plus: Der Yeti hat sich fein gemacht, als Outdoor bleibt jedoch ein Hauch von Abenteuer, sehr gute Verarbeitung, viel Platz trotz kompakter Abmessungen
Minus: In dieser Ausstattung alles andere als günstig, Motor nicht mehr der Neuste, macht zwar Spaß, könnte aber weniger verbrauchen

Technische Daten Skoda Yeti 1.8 TSI 4×4 Elegance

 Fünftüriges, fünsitziges Kompakt-SUV
Länge/Breite/Höhe (m): 4,22/1,79/1,69
Radstand (m): 2,58
Motor:
Hubraum: 1798 ccm
Leistung: 118 kW/160 PS bei 4500-6200 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 250 Newtonmeter von 1500 – 4500 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:
8,4 s
Test-Verbrauch: 8,4 l/100 km
Verbrauch Hersteller: 8,0 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 189 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Energieeffizienzklasse: E
Gewichte/Zuladung
Leergewicht: 1540 kg
zul. Gesamtgewicht: 2085 kg
Kofferraumvolumen: 405 – 1760 l
Basispreis ab 18.990 Euro
Preis Testwagen: 37.370 Euro
Vorraussichtliche Kosten pro Jahr
Steuer: 194,00 Euro
Kraftstoff: 2.079,00 Euro
Wertverlust: 5.605,50 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:    7.878,50 Euro
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,55 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern

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