Mit dem Outback war der japanische Allradspezialist seiner Zeit um Jahrzehnte voraus. Denn bereits 1996 brachten die Japaner eine Offroad-Variante ihres Mittelklässlers Legacy mit dem Namenszusatz »Outback«. Ab 1999 wurde das Konzept zum eigenen Modell, dem erst Jahre später direkte Konkurrenten wie der Audi A6 Allroad (2006) oder der VW Passat Alltrack (2012) folgen sollten. Doch seit dem scheint vor allem im Innenraum des Outback die Zeit wie eingefroren. So wirkt auch die mittlerweile vierte Generation wie ein Zeitreisender – aus der Vergangenheit
Erst im Mai 2013 hat Subaru die vierte Generation des Outback – die seit 2009 vom Band rollt – überarbeitet. Wirklich neu ist nur die Kombination aus 2,0-Liter-Diesel und der 7-Stufen-Lineatronic-Automatik. Der 2.5-Liter Benziner unseres Testwagens wurde von 167 auf 173 PS getrimmt. Optisch hat sich allerdings so gut wie nichts verändert. Eine hohe Schulterlinie und die steile Front verhelfen dem Japaner zu einem bulligen Auftreten. Wie seine Nachahmer
Audi A6 Allroad oder
VW Passat Alltrack verknüpft der
Subaru Outback die Vorzüge eines Mittelklasse-Kombis mit denen eines Geländewagens. Anders als bei vielen SUV ist das beim
Outback jedoch nicht nur Show. Dank permanentem Allradantrieb, einer großzügigen Bodenfreiheit von 200 mm und Rundum-Kunststoffbeplankung kann man sich mit dem Japaner auch mal ins Gelände wagen.
Nicht mit der Zeit gegangen
So weit, so gut. Der Zeitgeist hat Optik und Konzept des
Subaru Outback eingeholt. Nimmt man jedoch im Japaner Platz, begiebt man sich auf eine Zeitreise ins letzte Jahrtausend. Zwar bietet der
Outback so ziemlich alle Funktionen, die man heutzutage in der (unteren) Mittelklasse erwartet, doch Optik und Materialmix scheinen noch aus den 90er Jahren zu stammen. Zugegeben, auch andere Hersteller beschränken sich im Interieur auf die nicht gerade wertig wirkende Hartplastik, doch beim
Outback bekommt man sie in Kombination mit einer häufig nur mäßigen Verarbeitung und der Multimedia-Elektronik im Look der achtziger Jahre.
Positiv: Das Cockpit wirkt recht übersichtlich. Tempomat, Radio und Telefon lassen sich direkt am Lenkrad steuern. Navi, Audio-Einstellungen und die Klimaanlage werden über wenige Knöpfe in der Mittelkonsole gesteuert. Abgesehen von ein paar verschachtelten Menüs lassen sich alle Funktionen recht gut bedienen. Das Raumangebot fällt im
Subaru Outback gut aus, ist auf allen Plätzen der Klasse angemessen. Mit einem Stauvolumen von 526 – 1.726 Litern liegt der
Outback im guten Mittelfeld, bietet deutlich mehr Platz als Verkaufsschlager wie
Audi A4 Avant (490 – 1.430 Liter),
BMW 3er Touring (495 – 1.500 l) und
Mercedes C-Klasse T-Modell (485-1.500 l). Durch die größere Bodenfreiheit liegt die Ladekante des
Outback zudem in einer angenehmen Höhe. Als Lastesel kann der Japaner punkten.
Fahreindruck
Wie bei allen Modellen von
Subaru, arbeitet unter der Haube des
Outback ein Vierzylinder-Motor in Boxerbauart. Einziger Benziner im aktuellen Angebot ist der 2.5-Liter-Motor mit 167 PS. Der bisherige Topmotor, ein 260 PS starker 6-Zylinder-Boxer, fiel zur Modellpflege dem Rotstift zum Opfer, wohl wegen des nicht mehr zeitgemäßen Verbrauchs von über 10 Litern. Und auch die 8,4 l/100 km, die
Subaru für unseren Testwagen angibt, machen zunächst stutzig. Haben wir doch eine aktuelle Studie im Hinterkopf, die besagt, dass Neuwagen real gerne 25 Prozent über diesen Angaben liegen. Auch dass
Subaru bei der Automatik auf die stufenlose CVT-Technik setzt, macht uns skeptisch, nervt diese doch häufig mit gleichbleibend schrillem Motorsound.
Beim Druck auf den Startknopf erfüllt sich unsere erste Erwartung: der Boxer-Motor verschafft sich auch im Innenraum deutlich Gehör. Doch das sonore Brummen bleibt stets im Hintergrund. Hier zeigt auch die stufenlose Lineartronic-Automatik, dass sie eine der besseren CVT-Getriebe auf dem Markt ist. Denn statt sägender Krawallorgien regelt die Automatik die Drehzahl stets in einem akustisch angenehmen und für die Kraftübertragung idealen Bereich. Wer der Automatik trotzdem nicht immer vertraut, kann über Schalt-Paddels am Lenkrad durch simulierte Gänge schalten, welche die stufenlose Automatik – wie der Name schon sagt – eigentlich nicht besitzt. Bleibt man bei der Automatik, ist der Verbrauch moderat. Er pendelte sich am Ende unseres Tests bei 8,0 Litern ein. Ein guter Wert für einen Mittelklasse-Allrad-Kombi und lediglich knapp acht Prozent über den Herstellerangaben. Zum Vergleich: der
VW Passat Alltrack 2.0 TSI (Normverbrauch 8,6 l/100km) gönnte sich im auto.de-Test 9,7 Liter, also knapp 13 Prozent mehr als von
VW angegeben. Anders als sein Wolfsburger Konkurrent, bietet der
Subaru Outback auch optional keine adaptiven Dämpfer. Das von
Subaru gewählte Setup fällt dabei komfortabel aus.
Ausstattung und Preis
Subaru bietet für den Outback die drei Ausstattungsvarianten Trend, Active und Comfort. Einstiegsmodell für 37.700 Euro ist der 2.0-Liter Diesel »Trend« mit manueller 6-Gang-Schaltung. Der Benziner startet bei 39.000 Euro. Serienmäßig verfügt der
Outback »Trend« über 17-Zoll-Alufelgen, elektronische Parkbremse, 8 Airbags, permanenten Allradantrieb, stufenlose Automatik Lineartronic (Serie beim Benziner), Audioanlage mit CD-Player, AUX und USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, 10-fach elektrisch verstellbarer Fahrersitz (außer Outback 2.0D Trend), Tempomat, elektrische Fensterheber, 2-Zonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad (außer Outback 2.0D Trend) und eine Rückfahrkamera. Unser Testwagen im höchsten Ausstattungsniveau Comfort (ab 45.700 Euro) verfügte zudem über Xenonscheinwerfer, schlüssellosen Zugang, Start/Stopp-Automatik, Sitzheizung vorn, Glasschiebedach sowie Navi mit Touchscreen. Optional schlug nur die Metallic-Lackierung mit 540 Euro zu Buche.
Fazit
Der
Subaru Outback war seiner Zeit immer um Jahre voraus. Bereits Jahrzehnte vor der Konkurrenz boten die Japaner eine Limousine fürs Gelände an. Dabei übertrumpft der
Outback in Sachen Bodenfreiheit und Rampenwinkel noch heute so manchen vermeintlichen Geländewagen. Doch genauso, wie der Japaner anno 1999 einer fernen Zukunft entsprungen zu sein schien, macht er heute den Eindruck, er stecke in der Vergangenheit fest. Zwar bietet der
Outback konkurrenzlos gute Geländeeigenschaften, ein passables Fahrverhalten auf der Straße sowie eine umfangreiche Serienausstattung. Doch die verbauten Materialien und deren Verarbeitung sind bei dem nicht unerheblichen Preis von mindestens 37.700 Euro nicht mehr zeitgemäß. Auch beim Infotainment gibt es dringenden Nachholbedarf. Der
Outback ist ein solides Arbeitstier für unwegsame Gefilde. Doch um damit wirklich punkten zu können und seine Defizite bei Verarbeitung und Materialanmutung vergessen zu lassen, fehlt dem
Outback im asphaltierten Deutschland einfach das Outback, in dem er sich beweisen könnte.
Technische Daten Subaru Outback 2.5i Comfort
5-türiger Allrad-Kombi der Mittelklasse |
|
Länge/Breite/Höhe (m) |
4,79/1,82/1.61 |
Radstand (m) |
2,75 |
Bodenfreiheit (mm) |
200 |
Böschungswinkel (vorn/hinten) |
18,4°/22,5° |
Rampenwinkel |
20,4° |
|
|
Motor |
4-Zylinder Boxer-Motor |
Hubraum (ccm) |
2.498 |
Leistung (kW/PS) |
127/173 |
max. Drehmoment (Nm bei U/min) |
235 (4.100) |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) |
198 |
Beschleunigung 0-100 km/h (s) |
9,9 |
|
|
Verbrauch |
|
Test-Verbrauch (l/100 km) |
8,0 |
Verbrauch laut Hersteller (l/100 km) |
7,4 |
CO2-Ausstoß laut Hersteller (l/100 km) |
175 |
Schadstoffklasse |
Euro 5 |
Energieeffizienzklasse |
D |
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|
Ausstattung
(Basismodell) |
8 Airbags, permanenten Allradantrieb, Stufenlose Automatik Lineartronic (Serie beim Benziner), Audioanlage mit CD-Player, AUX und USB-Anschluss, Bluetooth-Freisprecheinrichtung, 10-fach elektrisch verstellbarer Fahrersitz (außer Outback 2.0D Trend), Tempomat, elektrische Fensterheber, 2-Zonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad (außer Outback 2.0D Trend), Rückfahrkamera |
|
|
Gewicht/Zuladung |
|
Leergewicht (kg) |
1.545 |
zul. Gesamtgewicht (kg) |
2.040 |
Kofferraumvolumen (l) |
526 - 1.726 (1.677 mit Schiebedach) |
|
|
Preise (Euro)
|
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Basismodell ab |
37.700 |
Testwagen |
46.240 |
Bewertung Subaru Outback 2.5i Comfort
Exterieur-Design |
2,0 |
Interieur-Design |
2,6 |
Multimedia |
2,4 |
Navigation |
2,3 |
Fahrbetrieb |
2,3 |
Verbrauch |
2,2 |
|
|
Kosten (Euro)
|
|
Kraftstoffkosten** |
1.980 |
Steuern |
180 |
Wertverlust |
6.936 |
Gesamtkosten pro Jahr* |
9.096 |
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|
Testnote
|
2,3 |
|
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+ |
auch Abseits der Straße souverän unterwegs |
+ |
viel Stauraum |
- |
Material und Verarbeitung nicht zeitgemäß |
- |
Infotainment-Elektronik im Look der 90er |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (15 Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei 1,65 Euro/Liter Super-Benzin und einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern |
Gast auto.de
Juni 6, 2013 um 4:53 pm UhrBitte text mit datenblatt übereinstimmen (leistung, testverbrauch) und dann kommentar entfernen