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Suzuki Celerio
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Wie in einem neuen Szeneviertel wird das Segment der Kleinwagen in letzter Zeit von wahren Hipster-Massen überflutet. Kein kleines Auto will nur noch Mittel zur Fortbewegung sein, sie bieten Bi-Color-Lack, Aufkleber, Smartphone-Halter und was sich die PR-Abteilungen der Hersteller sonst noch so haben einfallen lassen. Ernsthaft Platz bieten diese dann meist nur noch für zwei Personen und die dazugehörigen Jutebeutel und Phablets. Mit seiner schicken blauen Sportjacke und den Bi-Color-Alu-Tretern will der Suzuki Celerio dem Hipstertum dann offenbar doch ein wenig nacheifern, doch bereits der angedeutete grimmige Blick misslingt dem ziemlich dürren Hemd. Der Celerio ist das Kind ohne Markenklamotten, das dazugehören möchte, aber von den coolen Kids auf dem Pausenhof geschnitten wird.
Dabei hat der Japaner viel zu bieten, vor allem Platz. Auf nur 3,6 m Länge gibt es im Suzuki Celerio erstaunliche 254 bis 1.053 Liter Gepäckvolumen und Platz für vier ausgewachsene Personen. Dank kantig geschnittenem Blechkleid und dem für die Klasse unfassbar langem Radstand von 2,43 m hat stößt man sich selbst hinten weder Kopf noch Knie. Im Innenraum wird jedoch deutlich, wieso der Suzuki Celerio tatsächlich nicht zu den coolen Kids von heute gehört. Die Fenster hinten werden noch von Hand gekurbelt, Gleiches gilt für die Verstellung der Außenspiegel. Die harten Plastikoberflächen und die grobpixeligen, roten LCD-Anzeigen unterstreichen den 90er-Jahre-Look. Damals wäre der Celerio mit seinen sechs Airbags, elektrischen Fensterhebern vorn und manueller Klimaanlage top ausgestattet. Kleine Wohlfühlextras wie Klimaautomatik oder Sitzheizung gibt es nicht mal gegen Aufpreis. Bei der „Vernetzung“ beschränkt sich der Suzuki auf eine weitere 90er-Jahre-Erfindung: die Bluetooth-Kopplung zum Freisprechen.
geschrieben von Holger Zehden veröffentlicht am 10.06.2015 aktualisiert am 18.06.2015
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