Suzuki Hayabusa

Test Suzuki Hayabusa 1300 – Souverän der Landstraße

Mit über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit löste die Suzuki GSX 1300 R Hayabusa schon 1999 heftige Diskussionen über die Beherrschbarkeit von ultraschnellen Motorrädern aus Bilder

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Mehr als die meisten Motorräder ist die Suzuki Hayabusa ein Motor-Rad Bilder

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Sie polarisierte nicht nur die Motorradwelt, als sie 1999 erschien: Mit über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit löste die Suzuki GSX 1300 R Hayabusa - der Beiname steht für "Wanderfalke" - heftige Diskussionen über die Beherrschbarkeit von ultraschnellen Motorrädern aus. Die Debatte ist längst beendet, die Hayabusa domestiziert: Bei 298 km/h wird sie, wie alle anderen Superbikes, elektronisch abgeregelt. Zudem hat die Hayabusa 2008 eine Wandlung erfahren: Vom rein auf Speed ausgelegten Superbike mutierte sie dank neuen Motors und neuer Verkleidung zum Highspeed-Sporttourer, wobei sie auch ihres GSX-R Labels verlustig ging. Zuletzt wurde ihr - endlich - ein ABS spendiert. Wie fährt sich die jüngste Ausgabe des Asphaltfressers?
Das aktuelle Modell wird bei 298 km/h abgeregelt

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Schwergewicht

Nähern wir uns der Hayabusa 1300 mit automobilen Maßstäben, dann handelt es sich bei ihr um einen Mercedes S 63 AMG Coupé. Reichlich Hubraum (exakt 1.340 ccm) dient der Produktion von mächtig Leistung (145 kW/197 PS). Weil allerdings gute Beherrschbarkeit und auch Fahrkomfort eine wichtigere Rolle spielen als extreme Leistungswerte durch Gewichtsminimierung, ergibt sich, wie beim genannten Vierradler, ein doch respektables Leergewicht, im Falle der Hayabusa von 266 Kilogramm. Damit bleibt  ihr der Zugang in die Liga der Handlingwunder zwangsläufig verwehrt. Was nichts Schlimmes ist, denn Fahrvergnügen bieten ja nicht nur ein Audi R8 oder Porsche 911, sondern auch – beispielsweise – ein S 63 AMG Coupé.

Mehr Motor als Rad

Mehr als die meisten Motorräder ist die Suzuki Hayabusa ein Motor-Rad. Ihr feistes Triebwerk dominiert die Fahreindrücke. Der Vierzylinder-Reihenmotor ist zugleich ein Paradebeispiel für druckvolle Leistungsabgabe in jeder Lebenslage als auch für Laufkultur. Wobei sich das Fahren einer Hayabusa trotz der gebotenen 200 PS unaufgeregt gestalten lässt: Wer früh in den fünften oder gar sechsten Gang schaltet, kann in diesem eigentlich alle gängigen Verkehrsmanöver absolvieren, inklusive Ortsdurchfahrten. Kontrolliertes Drehen am Gasgriff genügt, schon ist wieder die Zielgeschwindigkeit erreicht, ohne dass ein Schaltvorgang erforderlich gewesen wäre.

Muster an Schaltbarkeit

Andererseits verlaufen Gangwechsel ganz ohne Probleme: Das Sechsganggetriebe ist ein Muster an Schaltbarkeit, die Kupplung leichtgängig und gut dosierbar. Dasselbe gilt für die neuerdings auf allerhöchstem Niveau agierende Bremsanlage: Beste Ware von Italiens Kultmarke Brembo in Form von zwei radial angelenkten Vierkolben-Monoblockbremssätteln sowie mächtigen 310 mm-Bremsscheiben vorne verhelfen dem Hayabusa-Fahrer zu einem sehr guten Bremsgefühl. Unterstützt wird dieses durch die Gewissheit, dank des nun serienmäßig gelieferten ABS Radblockaden bei Notfallbremsungen vermeiden zu können.

Absolut spurstabil und konsequent auf Linie

Das Fahrwerk der aktuellen Hayabusa 1300 agiert ebenfalls souverän. Bei Geradeausfahrt liegt sie absolut spurstabil, und auch in Kurven folgt sie konsequent der anvisierten Linie. Eventuelle Korrekturen bei ausgeprägter Schräglage erfordern freilich - wir fahren ja kein Handlingwunder - beherztes Zugreifen am breit genug geformten Lenker. Auch enge Kurvenkombinationen sind erwartungsgemäß nicht die Domäne dieses mächtigen Sporttourers; genussreichen Alpentouren steht bei der richtigen Routenwahl aber dennoch nichts im Wege. Statt dem Staller Sattel an der Grenze zwischen Ost- und Südtirol wählt man halt besser den Weg übers Hochpustertal.
Der Vierzylinder-Reihenmotor ist zugleich ein Paradebeispiel für druckvolle Leistungsabgabe in jeder Lebenslage

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Bequeme Sitzposition

Wer seine Hayabusa mit der sich eigentlich aufdrängenden Souveränität pilotiert, kann lange Etappen einplanen, denn der 21 Liter-Tank macht angesichts eines Landstraßenverbrauchs von wenig über sechs Litern pro 100 Kilometer an die 300 Kilometer am Stück möglich. Das überfordert normalgroße Fahrer ganz und gar nicht, denn die Sitzposition ist eines Sporttourers würdig: Sportiv genug für sehr gute Fahrzeugbeherrschung und zugleich komfortabel genug, um sich längere Zeit im Sitz wohlzufühlen. Asphaltfressen kann die Hayabusa also wie eh und je.

Fazit

Für aktuell 14.490 Euro bietet Suzukis Hayabusa viel Fahrvergnügen für diejenigen, die gerne aus dem Vollen schöpfen. Die charakteristischen japanischen Schriftzeichen für den Wanderfalken an der seitlichen Verkleidung verheißen nach wie vor ein besonderes Fahrerlebnis. Man muss für den vollen Genuss aber vor allem ein Faible für ein Kultmotorrad haben, das vor 15 Jahren als die Inkarnation des Bösen gegolten hat. Das ist es längst nicht mehr. Erstens hat die seinerzeitige Tempolimitierungs-Aktion der Industrie den ansonsten drohenden Gesetzesinitiativen den Wind aus den Segeln genommen, und zweitens sind Leistungen wie die der Hayabusa längst salonfähig geworden.

Technische Daten Suzuki Hayabusa 1300

Motor: Flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertakt-Reihenmotor
Hubraum: 1.340 ccm
Leistung: 145 kW/197 PS bei 9.500 U/min.
Max. Drehmoment: 155 Nm bei 7.200 U/min
Fahrwerk: Aluminium-Brückenrahmen; 43 mm USD-Telegabel vorne (voll einstellbar), Aluminium-Kastenschwinge, Zentralfederbein (voll einstellbar) hinten; Leichtmetallräder
Reifen: 120/70 ZR 17 (vorne) bzw. 190/55 ZR 17 (hinten)
Bremsen: Radial montierte 310 mm Doppelscheibenbremse vorne, 260 mm Einscheibenbremse hinten; ABS
Radstand: 1,48 m
Sitzhöhe: 80,5 cm
Gewicht fahrfertig: 266 kg
Tankinhalt: 21 l
Preis: 14.490 Euro zzgl. Nebenkosten. Als optisch verändertes Z-Modell 200 Euro Mehrpreis.

 

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