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Test Toyota GT 86 – Fahrspaß wie kaum ein Zweiter

Test Toyota GT 86 - Fahrspaß wie kaum ein Zweiter Bilder

Copyright: auto.de/Toyota

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Holger Zehden – Endlich war es so weit: Nachdem ich den GT86 bereits auf allerlei Toyota-Fahrveranstaltungen – zumeist auf abgesperrten Straßen und Rennstrecken – intensiv erfahren durfte, freute ich mich wie ein Schneekönig auf den ersten Test in freier Wildbahn und unter Realbedingungen

Dieser Toyota weckt Interesse[foto id=“494371″ size=“small“ position=“right“]

Beim Design hat Toyota meiner Meinung nach die ideale Mischung aus aufregend sportlich und Understatement geschaffen. Keine übertrieben aggressive Front die aussieht als wolle der Wagen seinen Vordermann verschlucken, keine Biertischgarnitur als Heckspoiler, der nur fürs Aussehen und kaum für Abtrieb sorgt. Trotzdem zieht der Toyota-Sportwagen Blicke auf sich, dafür sorgt allein schon die geduckte Silhouette, der strenge Blick der LED-Tagfahrlichter, zwei silbern glänzende Endrohre und der weit nach oben gezogene Heckdiffusor. Neben staunenden Blicken wurde ich deshalb ein ums andere mal auch angesprochen, was das denn genau für ein Sportwagen sei.

Das Image-Problem

Doch dabei wurde mir dann mehrfach das große „Problem“ des Toyota GT86 direkt vor Augen geführt. Denn nach dem ersten Interesse folgte bei vielen mit Kenntnis der Marke große Ernüchterung. Denn ein Sportwagen von Toyota könne ja nichts sein. Dieses Bild von Toyota überrascht mich zwar wenig, zeigen sich Modelle wie Avensis oder Prius zwar stets grundsolide doch recht emotionsbefreit. Was jedoch den GT86 angeht, könnten sie mit ihrer Meinung kaum mehr irren. Denn nicht von ungefähr flankierte Toyota-Chef Akio Toyoda die Einführung des GT86 mit den Worten: [foto id=“494372″ size=“small“ position=“left“]„Wenn es keinen Spaß macht, ist es kein Auto“. Demnach gibt es aktuell kaum ein Fahrzeug was mehr „Auto“ ist als der GT86.

Fahrspaß vor Alltag

Dieses Urteil hat meine zweiwöchige „Beziehung“ mit dem Toyota GT86 noch bestärkt, mit kleinen Einschränkungen was den Alltag anbelangt. Doch der Reihe nach. Die Optik habe ich bereits ausreichend thematisiert. Wichtig ist, wie man an den GT86 herangeht. Erwartet man einen perfektionistischen Alleskönner dürfte man vom GT86 tief enttäuscht sein. Denn was Anmutung und Ausstattung anbelangt, lässt der Nippon-Racer zwar nichts vermissen, Luxus kommt hier jedoch beileibe nicht auf und für den Alltag ist der GT86 eher eine Notlösung. Ist man jedoch auf der Suche nach einer puristischen Heckschleuder mit rassigem Sound, beinahe wahnwitziger Straßenlage, sind das beste Voraussetzungen für eine innige Beziehung.

Boxer-Drehorgel

Das beginnt bereits beim Platz nehmen. Wie es sich für einen Sportwagen gehört, sitzt man im GT86 sehr tief. Man muss sich jedoch nicht verrenken. Die serienmäßigen Sportsitze geben sehr guten Seitenhalt ohne den Fahrer dabei jedoch schraubstockartig einzuklemmen. [foto id=“494373″ size=“small“ position=“right“]Beim Blick auf den Arbeitsplatz ist alles wesentlich genau da wo es sein soll. Außer Navi, Radio, Tempomat und Klima lenkt im GT86 nicht die Aufmerksamkeit des Fahrers von der Straße ab. Das Lenkrad mit den roten Kontrastnähten liegt sehr gut in der Hand, gleiches gilt für den kurzen Schaltknüppel der extrem knackigen, manuellen 6-Gang-Box. Angelassen wird der Toyota GT86 über einen Knopf in der Mittelkonsole. Heißer und kehlig meldet sich der 2.0-Liter Boxermotor von Kooperationspartner Subaru zu Wort. Zwar hört auch der Laie sofort, dass hier kein gewöhnlicher Motor am Werk ist, doch wirklich beeindruckend klingt der Toyota im Stand nicht.

Denn das frei atmende 200-PS-Boxerherz des GT86 will gedreht werden. Sein maximales Drehmoment von 205 Nm liegt erst ab 6.400 U/min an, wobei der Motor bei 7.500 U/min in den Begrenzer läuft. Von unten raus fehlt ihm für einen Sekundenbruchteil der „Bumms“, den man von modernen Aggregaten mit Zwangsbeatmung kennt. Böswillige Turbojünger könnten dem GT86 von unten heraus beinahe schläfrig finden. Auch die 226 km/h Höchstgeschwindigkeit hauen keinen mehr vom Hocker. Erreicht der „Puls“ des Boxers jedoch 3.000 U/min erwacht die Maschine erst richtig zum Leben und der GT86 „geht“ und klingt endlich genau so wie er aussieht, will jedoch stets mit entsprechend hoher [foto id=“494374″ size=“small“ position=“left“]Drehzahl gefüttert werden. Gibt man dem Wagen wonach er verlangt, wandert die Tachonadel auf der Autobahn auch mal unbeeindruckt über ihre im Datenblatt angegebene Höchstgeschwindigkeit hinaus und kommt erst knapp unter 240 km/h zum stehen. Dabei scheint der GT86 förmlich an der Straße zu kleben, was sich selbst bei hohen Geschwindigkeiten in extrem guter Straßenlage als auch teilweise brachial harten Schlägen gegen die Bandscheiben des Fahrers zeigt.

Ein echter Kurvenräuber

Dementsprechend ist es die zügige Kurvenhatz, welche dem Toyota GT86-Fahrer das Grinsen förmlich ins Gesicht nagelt. Denn die Kombination aus nur 1.239 kg und 200 PS, die an der Hinterachse zerren, sorgen für Fahrspaß wie ihn heute kaum ein zweites – modernes – Auto noch vermittelt. Am nächsten kommt dem noch der Mazda MX-5, der mit ähnlichen Zutaten (160 PS bei 1.165 kg) zum Kultobjekt wurde. Wobei der Toyota nicht nur bei der Leistung sondern auch beim Handling die Nase deutlich vorne hat. Denn während der japanische Samurai wie auf Schienen durch jede Kurve gleiten kann, kostet es wenig Mühe das Heck des GT86 zum Ausbrechen zu bewegen. Doch genauso mühelos lässt sich die Heckschleuder auch wieder einfangen. Perfekter kann man die Balance zwischen Fahrspaß und Beherrschbarkeit meiner Ansicht nach nicht treffen.

Fazit

Mit dem Toyota GT86 ist den Japanern genau das gelungen, was der Chef gefordert hat. Denn nach zwei Wochen mit dem GT86 schmerzten meine Gesichtsmuskeln vom stetigen Grinsen. Spaß macht der japansiche Sportler wie kein Zweiter. Vergleicht man dazu noch den Preis des GT86 mit der Konkurrenz, kommt man vor Lachen kaum noch in den Schlaf. Denn mit 30.000 Euro Listenpreis[foto id=“494375″ size=“small“ position=“right“] ist der Japaner einfach konkurrenzlos günstig. Der direkte Vergleich beim GT86 leichter gesagt als getan ist, findet sich doch kaum vergleichbare Konkurrenz. Von Preis und Leistung liegen etwa VW Scirocco, Hyundai Veloster oder Opel Astra GTC im gleichen Bereich. Alle sind jedoch frontgetriebene Coupés und können in Sachen Fahrdynamik dem GT86 nicht das Wasser reichen. Legt man das Konzept „Leichtbau-Frontmotor-Heckantrieb“ als Maßstab an, landet man entweder beim in die Jahre gekommenen und deutlich schwächeren Mazda MX-5 oder in preislich weit entfernten Sphären eines Porsche Boxster.

Mit Ausnahme des Mazda MX-5 taugen jedoch alle genannten Fahrzeuge besser als Alltagsauto als der GT86. Nicht nur, dass die Vordersitze bei angenehmer Sitzposition fest an der Rückbank anliegen und diese somit selbst für Kinder unbrauchbar machen. Diese kann in den meisten Fällen nur als Erweiterung des Gepäckabteils dienen, was bei 234 Litern auch häufig notwendig ist. Mehr als der Wochenendeinkauf findet im Heck des Toyota-Sportwagens nicht Platz. Zudem sollten sich alle, die den GT86 auch im Alltag benutzen wollen, schleunigst einen guten Orthopäden zulegen. Denn lange machen das die Bandscheiben nicht mit. Beim Verbrauch bleibt der Toyota mit 8,5 l/100 km hingegen relativ fair.

Mit dem GT86 hat Toyota ein absolutes Kontrastprogramm zur sonst sehr soliden und gemütlichen Modellpalette geschaffen. Denn wer im GT86 über kurvige Landstraßen fegt, kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus. Darunter leidet aber die Alltagstauglichkeit, was das sportliche Profil des GT86 jedoch nur noch mehr schärft. Und für 30.000 Euro ist der Japaner eigentlich eines dieser Angebote, die man kaum ausschlagen kann. Größtes Hindernis für reißenden Absatz hierzulande dürfte da das Image der anderen Toyota Modelle sein. Denn das, was tatsächlich in diesem ausgezeichneten Sportwagen steckt, traut kaum jemand einem Toyota zu.

Bewertung Toyota GT86

Exterieur-Design 1,4
Interieur-Design 1,9
Multimedia 2,0
Navigation 2,0
Fahrbetrieb 1,3
Verbrauch 2,0
   
Kosten pro Jahr*  
   
Anschaffungspreis Testfahrzeug 32.700,00 Euro
Kraftstoffkosten** 2.079,00 Euro
Steuern 182,00 Euro
Wertverlust 4.905,00 Euro
Gesamtkosten pro Jahr:   
7.166,00 Euro
   
Testergebnis/Gesamtprädikat:  
1,8
   

*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer, errechnetem Wertverlust (XXX Prozent p. a.)
**Kraftstoffkosten bei XXX Euro/Liter XXX und einer jährlichen Laufleistung von XXX Kilometern

Technische Daten Toyota GT86

dreitüriger, viersitziger Sportwagen
   
Länge/Breite/Höhe (m): 4.24/1.78/1.29
Radstand (m): 2.57
   
Motor:

Vierzylinder Boxermotor

Hubraum: 2.000 ccm
Leistung: 147 kW/200 PS bei 7.000 Umdrehungen pro Minute
max. Drehmoment: 205 Newtonmeter von 6.400 – 6.600 Umdrehungen pro Minute
Höchstgeschwindigkeit: 226 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h:

6,5 s

   
Test-Verbrauch: 8,4 l/100 km
Verbrauch Hersteller: 7,8 l/100 km
CO2-Ausstoß Hersteller: 181 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl):
ABS mit elektronischem Bremskraftverstärker (EBD und Bremsassistent (BA), Torsen-Differentialsperre an der Hinterachse, elektronische Stabilitätskontrolle (VSC), 7 Airbags, Tempomat, 17-Zoll Leichtmetallfelgen, LED-Tagfahrlicht, Xenon-Scheinwerfer, Klimaautomatik, Sportlenkrad, Smartkey für schlüsselloses Öffnen und Motorstarten, Multimedia-Audiosystem Toyota Touch
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.239
zul. Gesamtgewicht: 1.670 kg 
Kofferraumvolumen: 234 l
   
Preise ab 29.990 Euro
Testwagen: 32.700,00 Euro

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Gast auto.de

Januar 1, 2014 um 7:27 pm Uhr

Auto-Fan, du bist ein Dummschwätzer

Gast auto.de

Dezember 29, 2013 um 4:23 am Uhr

totaler bull shit, wo kannst du denn noch 220 oder 180 fahren ? die hochstgeschwindigkeit spielt absolut keine rolle mehr !deshalb, totaler unsinn, naturlich, da sind autohersteller die 370 KMH anbieten. was will man denn mit sowas ? bleib doch auf dem teppich.

Gast auto.de

Dezember 27, 2013 um 12:13 pm Uhr

"Schaltautomatik … für Sportwagen nicht die erste Wahl" ?? Was bist Du denn für einer? Seitdem es Doppelkupplungsgetriebe gibt, sollte es sich eigentlich herumgesprochen haben, dass die Schaltvorgänge hierbei schneller ablaufen als es ein Mensch von Hand jemals könnte. Was anderes ist natürlich das subjektive Empfinden vom "sportlichen Fahren". Hier mag mancher meinen, dass Schalten nun mal zwangsläufig dazugehört…. M.E. aber ein Irrtum….

Gast auto.de

Dezember 27, 2013 um 12:07 pm Uhr

"Subaru hat wohl hinreichend bewiesen, dass sie schnelle Autos bauen können." ??? "Schnelle Autos"….?? Naja, was heißt hier "schnell"?? 225 km/h ist heutzutage nun wirklich nicht mehr "schnell". Ob die Kiste nun von Toyota oder Subaru ist, spielt keine Rolle. Das können andere Hersteller deutlich besser…

Gast auto.de

Dezember 27, 2013 um 3:30 am Uhr

hier steht nichts von einer schaltautomatik? -soll es aber geben…
für sportwagen nicht die erste wahl,aber bei behinderung(inkompletter querschnitt) gestzlich vorgeschrieben!

Martin Weber

Dezember 26, 2013 um 3:13 pm Uhr

"Spaß macht der japansiche Sportler wie kein Zweiter." Och, das ist wohl ein wenig übertrieben. Dazu würden mir doch schon etliche gleichwertige oder sogar überlegene Fahrzeuge einfallen. Allerdings zugegeben: Nicht zu DEM Preis…

Gast auto.de

Dezember 26, 2013 um 1:24 pm Uhr

Wer sagt Toyota könne keinen Sportwagen bauen, der sollte wissen, dass es eigentlich ein Subaru BRZ ist und lediglich ein Toyota-Schild darauf geklebt wurde. Subaru hat wohl hinreichend bewiesen, dass sie schnelle Autos bauen können.

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