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Toyota
Hätte es ihn nicht gegeben, wären hochbeinige Alleskönner vielleicht für immer Einsatzgebieten wie Daktari oder Forsthaus Falkenau vorbehalten gewesen. Der Toyota RAV4 begründete Mitte der 90er das SUV-Segment, fuhr der Konkurrenz in den vergangenen Jahren aber hinterher. Die neue Generation ist angetreten, das zu ändern. Wir fuhren sie im Test.
[foto id=“468758″ size=“small“ position=“left“]Erster Eindruck: Bist Du groß geworden! Ist es das neue Design, das den RAV4 erwachsener wirken lässt oder hat er sich wirklich gestreckt? Die Antwort lautet: beides. Markante Scheinwerfer mit serienmäßigem LED-Tagfahrlicht und eine schärfer geschnittene Karosserie mit abfallender Dachlinie machen aus dem einst etwas pummeligen und unscheinbaren Allrounder einen Macho mit echtem Auftritt. Ob man den gelungen findet, oder nicht, darüber darf gestritten werden.
Aber ein Blick in die technischen Daten zeigt auch: Beachtliche 20 Zentimeter ist der Neue im Vergleich zum Vorgänger in die Länge gewachsen. Damit überragt er die SUV-Konkurrenz seiner Klasse wie den Ford Kuga, Skoda Yeti, Hyundai ix35, Honda CR-V und auch den VW Tiguan deutlich. Klar, dass er da auch in Sachen Transportvolumen leichtes Spiel hat: 547 Liter Platz im Kofferraum ist eine Bestmarke. Klappt man die Rückbank mit zwei Handgriffen zur fast ebenen Ladefläche um, sind es maximal 1.746 Liter. Auch wer auf der Rückbank lieber Passagiere als Gepäck transportiert, profitiert von der neuen Größe. Der Radstand ist um 10 Zentimeter [foto id=“468759″ size=“small“ position=“right“]gewachsen, was zu geradezu fürstlichen Platzverhältnissen im Fond führt.
Auf dem Fahrerarbeitsplatz fällt die neue Größe übrigens nur in einer Situation negativ auf: beim Rückwärtsfahren – die Kamera steht in der Ausstattungsliste als Option, in Wahrheit ist sie aber ein Muss. Eine gewisse Wendigkeit, die schon den FunCruiser der ersten Generation Mitte der 90er auszeichnete, ist der mittlerweile vierten Generation geblieben: Der Wendekreis des Innenraumriesen beträgt ordentliche 10,6 Meter. Praktisch, wenn auch für das Auge zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, ist auch das schwungvoll in den Innenraum hineinragende Armaturenbrett. Wie ein zuvorkommender Gentleman rückt das SUV die Bedienelemente einfach etwas näher an den Fahrer an.
Weniger galant ist eine andere, ebenfalls der Größe geschuldete Lösung: Die Bedienung der Heckklappe. Die gute Nachricht ist, es gibt eine Heckklappe. Als eines der wenigen Modelle hatte der RAV 4 bis zur letzten Generation noch eine echte Hecktür, die seitlich zu öffnen war. In engen Parklücken ein Nachteil. Die neue Generation öffnet nach oben. So weit, so praktisch. Bei anderen großen, schweren Heckklappen gibt eine (zugegeben, unschöne) Gummischlaufe oder im Inneren der Klappe ein Griff Halt für den nötigen Schwung beim Zuschlagen. Im Rand der RAV4-Klappe, rechts neben dem Schnappschloss, das die Tür beim Zuschlagen verriegelt, steckt man den vorderen Teil der Finger[foto id=“468760″ size=“small“ position=“left“] in eine Vertiefung und nimmt Schwung. Wem seine Finger lieb sind, der zieht sie schnell wieder raus – und hat dann nicht selten den Eindruck, dass der Schwung nicht ausreicht, damit die Klappe schließt. Hilfe bietet Toyota aber an: Optional lässt sie sich elektrisch betätigen.
Zugegeben, nach so viel Eindrücken von Größe und Platz hatten wir beim Blick auf die Motorisierung unseres Testwagens zunächst etwas Bedenken. Wir fuhren den Einstiegsmotor, den 2-Liter-Turbodiesel mit 91 kW/124 PS, Start-Stopp-Automatik und Frontantrieb. Was auf dem Papier nach verschnarchten Ampelstarts, mühsamen Überholmanövern und insgesamt schwerfälligem Fortkommen klingt, überraschte aber in der Praxis: Souverän und druckvoll bewegte der Selbstzünder die gut anderthalb Tonnen durch den Verkehr und war trotz zügiger Fahrt mit weniger als 6,5 Litern auf 100 Kilometern zufrieden. Den Normverbrauch gibt Toyota mit 4,9 Litern an (127 g CO2/km). Mögen woanders Einstiegsmotoren die Preis- oder Verbrauchsangaben schönen, bei RAV4 ist die ab 26.650 Euro bestellbare Variante eine echte Alternative. Der Rest der Antriebspalette ist übersichtlich, was aber kein Nachteil sein muss: Ein 2,0-Liter-Benziner mit 111 kW/151 PS sowie ein[foto id=“468761″ size=“small“ position=“right“] weiterer Turbodiesel mit 2,2 Litern Hubraum und 110 kW/150 PS stehen zur Wahl. Beide haben serienmäßig Allradantrieb, beide sind mit Sechs-Gang-Schaltung oder Sechs-Stufen-Automatik zu bekommen.
Aber wo steht der neue RAV4 nun im Vergleich zur Konkurrenz? Innen ein Riese, auf der Straße ein Souveräner, im Auftritt euch mal ein Macho, in Sachen Sicherheit ein Aufpasser. Was er nicht ist: ein Preisbrecher. Zwar sind in den 26.650 Euro, die die Einstiegsversion kostet, Extras wie Klimaanlage oder LED-Tagfahrlicht enthalten. Preislich liegt Toyotas SUV damit allerdings fast auf dem Niveau des VW Tiguan. In dieser Disziplin kann er der Konkurrenz nicht davon fahren.
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Kompaktklasse | |
Kofferraumvolumen: | 547 – 1.746 Liter |
Motor: |
2,0-Liter-Turbodiesel, 91 kW/124 PS |
maximales Drehmoment: | 310 Newtonmeter bei 1.600-2.400 U/min |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 10,5 Sekunden |
Verbrauch (lt. Hersteller) | 4,9 Liter je 100 Kilometer |
Testverbrauch | 6,5 Liter |
Preis: | 28.650 Euro |
Kurzcharakteristik | |
Alternative zu: | VW Tiguan, Hyundai ix35, Skoda Yeti, Ford Kuga |
Passt zu: | Familien mit Kindern und großem Hund |
Sieht gut aus: | jetzt ja – seitdem er so schnittig ist |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 03.06.2013 aktualisiert am 03.06.2013
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Comments are closed.
Volker Dembke
Juni 7, 2013 um 2:58 pm Uhrwarum muss der Autor dieses schöne fahrzeug zu guter Letzt noch bleidigen und mit dem weichgespülten tiguan, oder dem potthäßlichen yeti vergleichen???? die kommen schon qualitativ längst nicht an Kuga oder RAV ran