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Retro ist in. Was bei Mini und Fiat 500 funktioniert, klappt auch bei den Motorrädern. Triumph baut mit einfachen Mitteln eine kleine Serie von drei Modellen, die alle dem Schick der sechziger Jahre verbunden sind. Nachdem wir im Frühjahr bereits die Bonneville fahren konnten, stand uns zum Ende der Saison die Thruxton für einen Alltagstest zur Verfügung.
Wobei Alltag bei einem Motorrad wie der Thruxton ein sehr relativer Begriff ist. Die Triumph ist ein Retro-Sportbike. Optisch orientiert sie sich an den Rennmotorrädern der sechziger Jahre, als Verkleidungen noch etwas für Weicheier waren. [foto id=“329152″ size=“small“ position=“left“]Eine Höckersitzbank und Lenkradstummel sorgen für eine sportive Sitzposition. Die Spiegel sind an die Lenkerenden angeschraubt.
Keinen Einfluss auf die Dynamik dürfte ein breiter weißer Streifen haben, der sich über den roten Tank und den Höcker hinzieht. Wohl aber auf die Optik und auf diese kommt es bei diesem Motorrad ganz besonders an. Vom Streetfighter-Piloten über den Cruiser bis hin zum italienischen Edelbike-Rider – alle Bekannten finden die Thruxton schön. Sie ist eine Zierde jeder Garage und macht vor Eiscafes und Biergärten eine tolle Figur. Dabei fällt immer wieder positiv auf, wie akribisch die Briten die Vergangenheit zitieren. Von den Speichenrädern bis hin zu den vielen Chromteilen, alles wirkt stimmig, auch wenn manches Chromstück tatsächlich aus Kunststoff ist.
Technisch entspricht die Thruxton der Bonneville. Wie diese verfügt sie über eine moderne Einspritzanlage, die sich in einem vermeintlichen Vergasergehäuse versteckt. Der Zweizylinder hat 865 Kubikzentimeter Hubraum und leistet 49 kW/67 PS. Mit dieser Leistung galt die erste Honda CB 750 Four als Superbike. Heute reichen diese Pferdchen für die untere Mittelklasse. Tatsächlich fehlt es der Britin an Dampf. Die schnelle Optik und die sportive Sitzhaltung suggerieren mehr Leistung als die Triumph zur Verfügung stellt. Auf der Rennstrecke will man das Bike denn auch gar nicht fahren.
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Zum flotten Kurvenfahren reicht die Power allemal aus. Auf gut ausgebauten Landstraßen kommt die Thruxton aber dann an ihre Grenzen, wenn man mal eben ein Auto überholen will, das nicht ganz mit 100 km/h vor einem herfährt. Der schlichte Dreh [foto id=“329287″ size=“small“ position=“left“]am Gasgriff reicht nicht aus, um richtig schnell zu beschleunigen. Runterschalten und den Twin auf hohe Touren quälen, will man aber auch nicht, weil er obenherum doch eher rau dreht. Also kann man warten, bis die die nächste richtig lange Gerade kommt oder man arrangiert sich mit dem Tempo des Vordermannes, bummelt rum und geniest die Landschaft. Obwohl genau dazu die Sitzposition für lang gewachsene Fahrer eine Idee zu niedrig ist. Auch für die große Tour mit Gepäck ist die Britin nicht vorgesehen. Der 16-Liter-Tank reicht für gut 230 Kilometer, bevor die Tankuhr leuchtet. Mit dem Rest kommt man dann noch an die nächste Tanksäule. Von diesen Kleinigkeiten muss man sich aber nicht schrecken lassen.
Als Motorrad für die kleine Runde ums Eck, das Stündchen Extrafreizeit am Sonntagnachmittag oder die abendliche Entspannungsfahrt nach Feierabend ist sie bestens geeignet. Und wenn das Wetter schlecht ist oder man keine Zeit zum Fahren hat sieht sie immer noch gut aus.
Datenblatt: Triumph Thruxton |
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Antrieb: | – Zweizylinder Twin – 865 ccm – 51 kW/67 PS/6.800 U/min – 69 Nm/5.800 U/min |
Testverbrauch: | 5,8 Liter |
Preis: | 8.990 Euro |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 01.11.2010 aktualisiert am 01.11.2010
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