Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Von Ingo Koecher — Die Triumph Tiger 800 XC ABS ist die „Kleine“ in der englischen Tiger-Familie. Das Mittelklassebike soll die Vorzüge einer Reiseenduro mit denen eines Tourers verbinden. Dabei fährt die Triumph Tiger 800 XC ABS, schon beinahe traditionell, mit einem Dreizylinder vor. Der Triple leistet 70 kW/95 PS und sorgt so für ausreichend Vortrieb auf unterschiedlichen Terrains. Wettbewerber der Triumph Tiger 800 XC ABS finden sich in der XT-Modellreihe von Yamaha oder der GS-Serie von BMW.
Seite 2: Bremsen & Fahrwerk; Auftritt; Fazit; Bewertung & Kosten
Seite 3: Datenblatt & Preise
Bevor uns Triumph die Tiger 800 XC überließ, galt es zu klären, ob Straßen- oder grobstollige Radsätze für Offroad-Tripps aufgezogen werden sollten. Wir entschieden uns für die Asphaltversion, was eigentlich schade war. [foto id=“387264″ size=“small“ position=“right“]Denn wenn die Engländerin in ihrem Offroad-Paket so vor einem steht, dann zieht es einen schnell runter von der Piste. Aber gut, schließlich wollten wir das Bike ja da testen, wo es für die Mehrzahl seiner Besitzer zum Einsatz kommen dürfte. Das sind die Fahrten zur Arbeit, der Kurztripp am Wochenende oder die Tour im Urlaub, wenn man sich denn frei machen kann.
Es stellte sich schnell heraus, dass die Triumph Tiger 800 XC ABS keinerlei Allüren hat. Der Dreizylinder überzeugte mit seiner Laufruhe, die Gänge ließen sich butterweich einlegen und das Handling hätte nicht einfacher sein können. Dabei lässt sich die Enduro mit ihrer von 845 mm auf 865 mm verstellbaren Sitzfläche auch von kleineren Bikern oder Bikerinnen mühelos bewegen. Selbst das Gewicht von 215 kg stellt niemanden vor größere Probleme.
Der kultiviert laufende Triple mit 70 kW/95 PS liefert ausreichend Vortrieb, um die Tiger sprintfreudig, wendig und im unteren Drehzahlbereich bewegen zu können. Dabei wirkt sich letzteres unmittelbar auf den Verbrauch der Engländerin aus. Am Ende unseres Test begnügte sich die Triumph Tiger 800 XC ABS mit 6,6 l/100 km. [foto id=“387265″ size=“small“ position=“left“]Zugegeben, eine fünf vor dem Komma wäre schön, dennoch ist der ermittelte Verbrauch außerhalb des Labors in unseren Augen angemessen.
Neben dem Verbrauch überzeugte das Adventure Bike auch in Sachen Komfort. Unsere Testmaschine bot die eine oder andere Annehmlichkeit, die wir recht schnell zu schätzen wussten. So bestand das Rund-um-sorglos-Paket im Wert von 1.674 Euro aus einem zweiteiligen Kofferset (739 Euro), einer Griffheizung (199 Euro), Nebelscheinwerfern (299 Euro), einem Motorschutzbügel (219 Euro) sowie einer Abdeckung des Schwinglagers (19 Euro). Sicheren Stand jenseits asphaltierter Straßen liefert der Hauptständer für 199 Euro.
Auf großer Fahrt begeisterte die Engländerin ebenso, wie während des Kurztrips zur Arbeit. Windempfindlichkeit, auch bei hohen Geschwindigkeiten, waren nie Thema. Das Bike zieht auf Schienen gleich [foto id=“387266″ size=“small“ position=“right“]seine Bahn. Langstreckenqualität liefert die aufrechte Sitzposition. Sie lässt sich über die verstellbare Lenkstange und die in der Höhe einstellbare breite Sitzbank weiter verbessern. Effektiv arbeitete das „Schlechtwetter-Paket“ bestehend aus Kanzelscheibe, zweistufig regelbarer Griffheizung, serienmäßigem Handschutz, der Tankverkleidung sowie dem den Kühler verbreiternden Knieschutz. Vor Widrigkeiten der Strecke wird der Motorblock durch den Motorschutzbügel, einem massiven Rohrrahmen, bewahrt. Spritzschutz bietet der aus Plastik unter dem Krümmer geführte Unterfahrschutz.
Klar strukturiert und aufgeräumt präsentiert sich der Arbeitsplatz. Das Zentralinstrument gliedert sich in einen linken Teil mit digitalem Display für Geschwindigkeit, Ganganzeige, Gesamt- und Tageskilometer, [foto id=“387267″ size=“small“ position=“left“]Kraftstoffanzeige, Uhrzeit und Motortemperatur. Rechts davon liet der analoge Drehzahlmesser mit Kontrollanzeigen für Leerlauf, Licht, Kraftstoffreserve und aktiviertem oder ausgeschaltetem Antiblockiersystem ABS.
Neben den klassischen Bedienelementen wie Blinklicht, Hupe und Startknopf an den beiden Seiten der Lenkstange, kommen in Fahrtrichtung links zusätzlich die zweistufig regelbare Griffheizung und der Knopf der beiden Nebelleuchten hinzu. Alles vermittelt einen guten Eindruck in der Verarbeitung und ist intuitiv bedienbar.
Um Offroad-Anforderungen gerecht zu werden, liefert Triumph die Tiger 800 XC ABS mit einem leistungsstarken 550-Watt-Generator. So muss man sich beim Einschalten von Griffheizung oder Nebelleuchten keine Gedanken um den Stromverbrauch machen. Zudem lassen sich über einen neben dem Zündschloss platzierten 12-Volt-Anschluss weitere Geräte anschließen.[foto id=“387268″ size=“small“ position=“right“]
Den Vortrieb übernimmt ein flüssigkeitsgekühlter Reihendreizylinder. Der Triple schöpft aus 799 ccm Hubraum 70 kW/95 PS bei 9.300 Umdrehungen pro Minute. Das maximale Drehmoment von 79 Nm liegt bei 7.850 Umdrehungen pro Minute an. Geschaltet wird über ein manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe. Die Kraftübertragung an das Hinterrad erfolgt via Kette.
Seite 2: Bremsen & Fahrwerk; Auftritt; Fazit; Bewertung & Kosten
Seite 3: Datenblatt & Preise
{PAGE}
[foto id=“387269″ size=“full“]
Seite 3: Datenblatt & Preise
Zurück auf zu Seite 1: Fahrbetrieb; Verbrauch; Ausstattung; Cockpit; Aggregat
Die Fahrwerksabstimmung war auf allen Untergründen gut, der Kompromiss zwischen Komfort und Sport stimmig. Für ausreichend Negativbeschleunigung sorgen vorn zwei 308 mm Bremsscheiben, hinten eine 255 mm Bremsscheibe in Kombination mit dem optional lieferbaren Antiblockiersystem ABS.[foto id=“387270″ size=“small“ position=“right“]
Der Stahl-Gitterrohrrahmen nimmt vorn eine 45 mm Upside-Down-Gabel mit 220 mm Federweg auf. Hinten arbeitet eine Leichtmetallguss-Zweiarmschwinge gekoppelt an ein in Zug- Druckstufe verstellbares Monoshock-Federbein mit Ausgleichsbehälter. Der Federweg beträgt hier 215 mm.
Die Triumph Tiger 800 XC ist keine Blenderin. Insbesondere ausgestattet mit dem Offroadpaket macht sie Lust auf mehr. Und das nicht nur optisch. Während Konkurrentinnen im Markt häufig mit Plastikimitaten antreten, ist bei der Engländerin alles – ausgenommen der Unterfahrschutz – echt und massiv. Die Ausstattungsdetails versprechen also tatsächlich den Schutz, der von einer Enduro erwartet wird. So liefert der massive Stahlrahmen in [foto id=“387271″ size=“small“ position=“left“]Verbindung mit dem ebenfalls vollwertigen Motorschutzbügel ausreichend Sicherheit, wenn es im Gelände einmal zum Straucheln kommen sollte. Zudem sind die Nebelleuchten, eingebettet in Aluminium-Ummantelungen, bestens geschützt. Gleiches gilt für die beiden Holme der Upside Down Gabel, die, wie der Motorblock, gegen Spritzschmutz gesichert sind.
Die Triumph Tiger 800 XC ABS liefert einen insgesamt bulligen und markanten Auftritt. Sie zeigt unmissverständlich, dass sie ohne Sorge dort eingesetzt werden kann, wo die eigentliche Bestimmung von Fahrzeugen des Enduro-Segments liegt. Dennoch mangelt es der Engländerin nicht an Eleganz, was sie überdies auch im ganz normalen städtischen Umfeld nutzbar macht. Dabei lässt sich die Tiger 800 XC ABS dank verstellbarer Lenkstange und [foto id=“387272″ size=“small“ position=“right“]Sitzbank problemlos bewegen. Sie ist sprintfreudig, es lassen sich Kurven räubern, und lange Touren sind mit der Triple auch kein Problem.
So hinterlässt das Gesamtpaket der Triumph Tiger 800 XC ABS einen stimmigen Eindruck. In Sachen Fahrleistung, Ausstattung und Komfort konnte die Engländer überzeugen. Auch der von uns ermittelte Kraftstoffverbrauch von 6,6 l/100 km bewegte sich im moderaten Bereich.
Zugegeben, ein Schnäppchen ist die voll ausgestattet Triumph Tiger 800 XC ABS mit dem aufgerufenen Preis von 12.164 Euro wahrlich nicht. Allerdings bekommt man für sein Geld keine plastikverkleidete Blenderin sondern eine Vollblut-Enduro, die so einiges ab kann. Ja und Spaß ist mit der Triumph Tiger 800 XC ABS, ganz gleich, wo sie am Ende ihre Bahnen zieht, gewiss.
Seite 3: Datenblatt & Preise
Zurück auf zu Seite 1: Fahrbetrieb; Verbrauch; Ausstattung; Cockpit; Aggregat
Bewertung – Triumph Tiger 800 XC ABS |
|
Auftritt | 1,3 |
Cockpit | 1,2 |
Fahrbetrieb | 1,3 |
Verbrauch | 2,0 |
Kosten pro Jahr* | |
Anschaffungspreis Testfahrzeug | 12.164,00 Euro |
Kraftstoffkosten** | 893,01 Euro |
Steuern | 58,81 Euro |
Wertverlust | 2.432,80 Euro |
Gesamtkosten pro Jahr: |
3.384,62 Euro |
Testergebnis/Gesamtprädikat: |
1,5 |
*Kosten pro Jahr setzen sich zusammen aus Kraftstoffkosten, Kfz-Steuer (bei Ganzjahreszulassung), errechnetem Wertverlust (20 Prozent p. a. — Wertverlust herstellerabhängig) |
Seite 3: Datenblatt & Preise
Zurück auf zu Seite 1: Fahrbetrieb; Verbrauch; Ausstattung; Cockpit; Aggregat
{PAGE}
[foto id=“387273″ size=“full“]
Zurück auf zu Seite 1: Fahrbetrieb; Verbrauch; Ausstattung; Cockpit; Aggregat
Zurück auf zu Seite 2: Bremsen & Fahrwerk; Auftritt; Fazit; Bewertung & Kosten
Datenblatt – Triumph Tiger 800 XC ABS | |
Enduro der Mittelklasse mit Offroadpaket | |
Länge: | 2.215 mm |
Radstand: | 1.545 mm |
Sitzhöhe: | 845 mm – 865 mm |
Gewicht (fahrfertig, ohne Kraftstoff): |
215 kg |
Tankinhalt: | 19 Liter |
Rahmenbauart: | Stahl-Gitterrohrrahmen |
Lenkkopfwinkel/Nachlauf: | 24,3 Grad/95,3 mm |
Motor: | Reihendreizylinder, flüssigkeitsgekühlt |
Hubraum: | 799 ccm |
Leistung: | 70 kW/95 PS bei 9.300 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 79 Newtonmeter bei 7.850 Umdrehungen pro Minute |
Testverbrauch: | 6,6 l/100 km im Mittel |
Kupplung: | Mehrscheiben-Ölbad |
Getriebe: | 6-Gangschaltgetriebe |
Sekundärantrieb: | X-Ring-Kette |
Radaufhängung | |
Vorderrad: | 45 mm Upside-Down-Gabel |
Federweg: | 220 mm |
Hinterrad: | Monoshock-Federbein mit Ausgleichsbehälter, Druck- und Zugstufe verstellbar |
Federweg: | 215 mm |
Schwinge: | Leichtmetallguss-Zweiarmschwinge |
Bremsen | |
vorn: | 2 x 308 mm schwimmende Bremsscheiben, Nissin 2-Kolben-Schwimmsättel (ABS optional) |
hinten: | 255 mm Scheibe, Nissin 1-Kolben-Schwimmssattel (ABS optional) |
Reifen | |
vorn: | 90/90 ZR 21 |
hinten: | 150/70 ZR 17 |
Räder | |
vorn: | Speichenrad mit 36-Speichen, 21 x 2,5 Zoll, Alu-Felge |
hinten: | Speichenrad mit 32-Speichen, 17 x 4,25 Zoll, Alu-Felge |
Preise: | |
Basis ohne ABS: | ab 9.890 Euro (zzgl. Überführung und NK 350.- €) |
Basis mit ABS: | ab 10.490 Euro (zzgl. Überführung und NK 350.- €) |
Testmaschine: | 12.164 Euro (zzgl. Überführung und NK 350.- €) |
Zurück auf zu Seite 1: Fahrbetrieb; Verbrauch; Ausstattung; Cockpit; Aggregat
Zurück auf zu Seite 2: Bremsen & Fahrwerk; Auftritt; Fazit; Bewertung & Kosten
geschrieben von auto.de/ingo koecher | fotos: auto.de veröffentlicht am 02.11.2011 aktualisiert am 02.11.2011
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.
Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.
Comments are closed.
Gast auto.de
November 7, 2011 um 6:57 pm UhrBei aller Liebe, aber 6,6 Liter sind NICHT angemessen…