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Volvo
Lassen wir die ganzen Klischees über die einzige ernsthafte schwedische Automobilmarke mal beiseite. Also nix mit Schweden-Stahl, Familien-Fahrzeug oder Sicherheits-Vorreiter. Betrachten wir Volvo also ganz kühl von der nüchternen Seite: als eine Marke, die sich praktisch auf Augenhöhe mit den deutschen Wettbewerbern wähnt, hohe Sympathiewerte hat und preislich entsprechend selbstbewusst zu Werke geht.
Das gilt auch für unseren [foto id=“487625″ size=“small“ position=“right“]Testwagen, den zum mittleren SUV-Segment zählenden XC 60, ein auch nach fünf Jahren Bauzeit immer noch recht ansehnliches, wenn auch nicht mehr taufrisches Automobil. Allerdings ist der Schwede kein Platzwunder, mit den 4,64 Metern Gesamtlänge gingen Techniker und Designer großzügig um. Zwar sitzen zwei Erwachsene nicht nur vorne, sondern auch hinten sehr bequem, dafür fällt der Kofferraum mit 495 Litern nur durchschnittlich aus, das können manche Limousinen ebenso gut, manche direkte Wettbewerber wie ein Audi Q5 besser. Wobei man anmerken muss, dass man sich mehr Raum tatsächlich nur auf Urlaubs- oder ganz speziellen Einkaufsfahrten, etwa zum Möbelhaus, wünschen würde.
Das Cockpit wirkt keineswegs angestaubt, ist aber auch kein Ausbund an Modernität. Das macht sich vor allem bei der Bedienung bemerkbar. Ob Radio, Navi oder Telefon, an die Logik der Schweden muss man sich erst mal gewöhnen. Die zwei Testwochen reichen dafür kaum aus. Denn Volvo geht bei der Bedienung gern eigene Wege, was man sympathisch finden kann oder auch nur ein wenig skurril, denn es wirkt wie ein Versuch, auf jeden Fall anders sein zu wollen. Aber das kennen [foto id=“487626″ size=“small“ position=“left“]wir ja auch von der inzwischen von der Bildfläche verschwundenen schwedischen Marke Saab, die ihre Besonderheiten auf noch eigenere Art zu pflegen wusste.
Auch der Antrieb im XC 60 ist etwas Besonderes. Noch, möchte man sagen, denn den unter der Haube arbeitenden Fünfzylinder-Diesel wird es nicht mehr ewig geben. Volvo stellt die gesamte Antriebspalette sowohl bei den Selbstzündern als auch bei den Benzinern nach und nach auf sparsamere und hybridfähige Vierzylinder um.
Schade eigentlich, denn der Fünf-Ender mit seinen nur 100 kW/136 PS arbeitete in unserem SUV einwandfrei, wenn man ihm die halbe Gedenksekunde nach dem beherzten Gastritt nicht übelnimmt. Zwar ist er nicht leise, wirkt manchmal sogar brummig, dafür entpuppte er sich trotz über 1,8 Tonnen Leergewicht als durchzugsstark und sparsam. Zunächst klingen fast zwei Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometern (7,2 statt der versprochenen 5,3 Liter) sehr viel. Aber der XC 60 musste einige schnellere[foto id=“487627″ size=“small“ position=“right“] Autobahnetappen zurücklegen. Lässt man es etwas gemächlicher angehen, sind Verbräuche um die 6 Liter problemlos machbar. Das manuelle Sechsganggetriebe machte wegen der langen Schaltwege allerdings weniger Spaß als das Nachtanken.
Der Premium-Anspruch der Marke offenbart sich den Insassen nicht immer auf den ersten Blick. Kunststoffe und Materialien wirken nicht an jeder Stelle hochwertig, allerdings sind sie sehr sorgsam verarbeitet. Klappern, knistern, knacken? Nicht im XC 60. Der ist dank seines Antriebs und der bequemen Sitze auch absolut langstreckengeeignet.
Unser Testwagen zum Preis von rund 45.500 Euro hatte viele Extras an Bord, darunter diverse Assistenzsysteme und selbst Dinge wie eine Lenkradheizung, ein Allradantrieb war allerdings nicht dabei. Wer [foto id=“487628″ size=“small“ position=“left“]den will, muss sowieso zum nächstgrößeren Diesel mit 163 PS greifen – und auch dann noch Aufpreis zahlen.
Ein billiges Vergnügen ist der XC 60 also nicht, aber auch kein überteuertes Angebot. Es kommt halt auf den Blickwinkel an. Innenraum, Fahrwerk und Optik können nicht verleugnen, dass das SUV nicht mehr ganz taufrisch ist. So gesehen sind 34.250 Euro Grundpreis auch viel Geld. Auf der anderen Seite erhält man mit dem XC 60 ein grundsolides, ausgereiftes Fahrzeug, gegen Aufpreis sogar mit fast allen gängigen Assistenzsystemen, mit sparsamem Motor und echten Langstreckenqualitäten. Und das positive Image der schwedischen Marke gibt es noch dazu. So ganz ohne ein einziges Klischee kommt dieser Testbericht dann also doch nicht aus.
Fünftüriges, fünfsitziges SUV der Mittelklasse | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,64/1,89/1,71 |
Radstand (m): | 2,77 |
Kofferraumvolumen: | 495 – 1.455 Liter |
Motor: | Reihenfünfzylinder |
Hubraum: | 2,0-Liter |
Leistung: | 100 kW/136 PS |
maximales Drehmoment: | 350 Nm bei 1.500 – 2.250 U/min |
0-100 km/h: | 11,2 s |
Vmax: | 190 km/h |
Verbrauch (Norm): | 5,3 Liter |
CO2-Aussstoß: | 139 g/km |
Effizienzklasse: | A |
Testverbrauch: | 7,2 Liter |
Basispreis D3: | 34.250 Euro |
Preis des Testwagens: | 45.525 Euro |
Alternative zu: | Audi Q5, BMW X3, MB GLK, Lexus RX, Infiniti EX, Honda CR-V |
Passt zu: | ehemaligen Schwedenkombi-Fahrern mit Rückenproblemen |
Sieht gut aus: | auf der Fähre nach Trelleborg oder sonst wohin |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 28.10.2013 aktualisiert am 28.10.2013
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