VW

Test: VW Tiguan – Mitdenken erwünscht

Er kam und siegte. Gemeint ist diesmal nicht Caesar, sondern der VW Tiguan. Ob der Spätzünder, der erst 2007 auf den Markt kam, dazwischen auch noch Zeit zum Sehen hatte, ist anders als beim lateinischen Originalzitat veni, vedi, vici nicht überliefert. Dürfte auch egal sein, immerhin war das Kompakt-SUV aus Wolfsburg seit seinem Debüt auf ganzer Linie erfolgreich und hat die Konkurrenz schnell hinter sich gelassen. Der Bestseller erhielt im vergangenen Sommer ein kleines Facelift. Wir baten den 2.0-TDI mit 125 kW/170 PS und Allrad in der Sport & Style-Ausstattung zum Alltagstest.

Das Auffälligste am Tiguan ist seine Unauffälligkeit. Dazu tragen auch die optischen Retuschen bei, die den Wolfsburger seit dem Facelift zieren. Das ehemals freundlich grinsende „Gesicht“ musste der ernsthaften Mimik der [foto id=“407140″ size=“small“ position=“left“]vorherrschenden VW-Design-Vorgaben weichen. Mit der Folge, dass das 4,52 Meter lange Kompakt-SUV von vorne seinem großen Bruder Touareg ähnelt und man Schwierigkeiten hat, die Fahrzeuge beim Blick in den Rückspiegel unterscheiden zu können. Der Test-Tiguan erregte auch nicht die Neugier der Nachbarn, bestenfalls wurde registriert, dass wir einen VW fahren.

Dieses Gefühl von Unscheinbarkeit setzt sich auch im Inneren fort. Insassen müssen sich nicht vor Neuerungen fürchten. Design-Experimente oder schlimmer noch, Bedienknöpfe, die nicht da sitzen, wo man sie schon immer gefunden hat? Aber nicht doch: Alles sieht und fühlt sich so an, wie man es bei einem Wolfsburger Familienmitglied erwartet. Das vereinfacht immerhin das Zurechtfinden, erhöht aber den Langeweile-Faktor.

Als wollten die VW-Verantwortlichen letzterem entgegen wirken, gibt es bei der von uns gefahrenen Ausstattungsvariante serienmäßig einen Müdigkeitswarner. Dieser bemerkt anhand der Lenkzeiten- und bewegungen, ob der Fahrer einzuschlafen droht, und macht sich dann optisch und akustisch bemerkbar. Bei Nachtfahrten sorgte indes -wohl eher unbeabsichtigt – der automatische Fernlichtassistent dafür, dass man konzentriert blieb. Der Helfer brauchte zu lange, um bei Gegenverkehr von Fernlicht wieder zurück auf normales Abblendlicht zu schalten. Die so geblendeten Fahrer reagierten [foto id=“407141″ size=“small“ position=“right“]verständlicherweise etwas wirsch und blendeten ebenfalls auf. Also haben wir den automatischen Helfer deaktiviert und wieder manuell zwischen Abblend- und Fernlicht gewechselt.

Praktisch und hilfreich hingegen zeigte sich meistens die im Navi integrierte Verkehrszeichenerkennung. Dank ihrer im Display angezeigten Schilder hat man immer den Überblick, in welcher Tempozone man sich gerade befindet – außer – man fährt durch eine verkehrsberuhigte Zone. Hier informierte der Assistent nicht korrekt. Statt dem blauen Schild mit den spielenden Kindern, das für Schrittgeschwindigkeit steht, leuchtete „30er Zone“ auf. Bei einer Radarmessung hätte so erheblicher Ungemach gedroht. Aber Mitdenken schadet (auch) beim Autofahren nicht.

Mitrechnen sorgte indes ebenfalls für belebende Momente. Mindestens 32.700 Euro werden für unseren Testwagen fällig. Wenn auch das Komfortniveau „Sport & Style“ schon ganz ordentlich ausgestattet ist, die diversen Assistenten und andere Annehmlichkeiten schlagen merklich zu Buche. So kostet der Fernlicht- in Kombination mit den Spurhalteassistenten 695 Euro, die Klimaautomatik 355 Euro. Die Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion und LED-Tagfahrlicht stehen mit 1.325 Euro in der Preisliste. Wer den Tiguan nicht gerne parken mag, kann für 755 Euro den Einpark-Helfer ordern. Für das [foto id=“431726″ size=“small“ position=“left“]über viele Zusatzfunktionen verfügende Radio-Navigationssystem verlangt VW 2.220 Euro. Und für 360 Euro gibt es ein schlüsselloses Start- und Schließsystem. Das wiederum – man ahnt es schon – hatte so seine kleinen Tücken. Bei Minusgraden wollten die Türen doch lieber per Knopfdruck auf die entsprechenden Schlüsseltasten geöffnet bzw. verschlossen werden.

Keine Probleme gab es jedoch beim Starten während der sehr frostigen Tage im Februar. Nach einer kurzen, aber vernehmlichen Nagel-Phase, zeigte sich der 2,0-Liter, 125 kW/170 PS starke Diesel recht kultiviert. Mit ihm kann man auch der Autobahn mühelos die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 201 km/h erreichen. Aber auch jenseits des Tempo-Maximums macht das Aggregat Freude. Mit 350 Nm sind ausreichend Kraftreserven vorhanden, um jederzeit von gemütlichem Schlendern auf sportives Vorwärtsspurten umzuschalten. Statt des Sechsgang-Schalters hätten wir gerne ein DSG-Getriebe genutzt. Doch dies ist für diese Motor-Antrieb-Kombination nicht erhältlich. Durchschnittlich flossen bei unseren Testfahrten, bei denen kurze Touren überwogen, 8,3 Liter durch die Leitungen, gut zwei mehr als der Normverbrauch angibt. Ein verbrauchsminderndes Start-Stopp-System gibt es leider noch nicht einmal gegen Aufpreis für dieses Triebwerk.

Aber wie gesagt: Auch ein VW ist nicht immer perfekt.

VW Tiguan – Technische Daten

Länge: 4,52 Meter
Breite: 1,81 Meter
Höhe: 1,70 Meter
Radstand: 2,60 Meter
Kofferraumvolumen: 470 bis 1.510 Liter
Diesel 2,0-Liter-TDi, Allradantrieb, Sechsgang-Getriebe
Leistung: 125 kW/170 PS bei 4.200 U/min
max. Drehmoment: 350 Nm bei 1.750 – 2.500 U/min
0-100 km/h: in 8,9 s
Vmax: 201 km/h
Verbrauch: 6,0 l/100 km, 158 g CO2/km,Testverbrauch: 8,3 Liter
Preis: ab 32.700 Euro

VW Tiguan – Kurzcharakteristik:

Alternative zu: Honda CR-V, BMW X1, Range Rover Evoque, Mazda CX-5
Sieht gut aus: die einen sagen so, die anderen so
Passt zu: Menschen, die kleine Schwächen verzeihen können

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Gast auto.de

Februar 25, 2013 um 5:46 pm Uhr

Und, Auto-Fan unter mir? Nach zwei Jahren Tiguan-fahren bereits VW-Fan? Mal Hand aufs Herz: Hättest Du nicht nach nur zwei Jahren Opel-, Audi-, BMW-, Mercedes-fahren auch gesagt: "Wir wollen mittlerweile kein anderes Auto mehr fahren"?? Sehr interessant zu beobachten ist nämlich die Tatsache, dass bei Männern immer dasjenige Auto das Beste ist, das man gerade fährt…. Übrigens: Ich bin ein MANN – nur damit keine Missverständnisse aufkommen…war jahrelang Mitsubishi-Fan (wg. der absolut überragenden Zuverlässigkeit) und bin nun ???-Fan…

Gast auto.de

Februar 25, 2013 um 10:51 am Uhr

Also ich habe in meinem Autoleben diverse Marken wie Opel, Audi, BMW, Mercedes gefahren und vor 2 Jahren habe wir uns für einen Tiguan Team entschieden. Wir wollen mittlerweile kein anders Auto mehr fahren! Der Tiguan überzeugt in allem.
Alles an dem Auto ist solide, praktisch, qualitative hochwertig. Kein Schnickschnack und das Auto ist von Design nicht überzeichnet u. damit sehr langlebig.
Das Auto passt auch in die Zeit, in allen Gesellschaftsschichten anerkannt, nicht protzig und auch nicht zu „understatment-mässig“ . Alles Gut, aber es ist halt so wie im richtigen Leben:
Neid und Missgunst muss man sich hart erarbeiten. Das ist dem Tiguan perfekt gelungen.

Volker Dembke

Februar 25, 2013 um 9:00 am Uhr

mal direkt meine namenlosen autofans ansprechen: es gibt in der Psychologie einen ganz einfachen Satz: "wem die Argumente ausgehen, der geht gern zu inhaltslosen angriffen gegen eine person vor, um vor sich selbst bestehen zu können.
Der Sinn dahinter, für die beiden anonymen Geistesgrößen, Ihr habt zwar keine Ahnung, aber schön laut schreien könnt ihr. Kein einziger buchstabe eures sonderschulgeschmieres ist auch nur ein buchstabe FÜR den tiguan. na, autofan, tun dir die füße schon weh???
und wenn ihr beide lesen könntet ….. die sprüche kommen vom Verfasser dieses Artikels, (beim aussehen scheiden sich die Geister 50 : 50 und ein zuverlässiges fahrzeug ist der tiguan allemal nicht)

Gast auto.de

Februar 25, 2013 um 12:48 am Uhr

Naja hexerd lebt halt in seiner eigenen Welt .. Der Tiguan anfällig ? Das wäre mir neu .. Der ADAC und diverse dauertests bestätigen dem Tiguan beste Qualität. Keine Ahnung so du dein "wissen" *hüstel* her nimmst aber da alle deine Kommentar ausnahmslos dieses von worthülsen strotzende Anti VW Gerede aufweisen nehme ich an hier schiebt ein nicht-vw-Verkäufer mächtig Frust. Naja sei es drum solche Leute gibt es halt ..

Gast auto.de

Februar 25, 2013 um 12:45 am Uhr

Gedankenchaos ? Das ist alles was dir dazu einfällt ? Du bist nicht im stande einfache deutsche Sätze zu verstehen ? Nun das ist natürlich recht traurig 😉 … Aber ein typischer Kommentar wenn man etwas nicht Wiederlegen kann und etwas nicht wahr haben will .. Ich sehe es bildlich vor mir wie Wild auf dem Boden gestampft und geflucht wird ;-)) ..

Volker Dembke

Februar 24, 2013 um 7:23 pm Uhr

das ist ja wohl echt der hammer …. die verblendeten, die sagen der tiguan ist ein klasse auto, werden vom autor gleich mal in die ecke gestellt ….. "der tiguan ist ein auto für menschen, die schwächen verzeihen können" der brüller schlecht hin.
es ist allgemein bekannt, wie billig der tiguan ist, wie anfällig, teuer und unpraktisdch in jeder lebenslage. angefangen beim verbrauch über (allrad)antrieb platzverhältnisse verarbeitung bis hin zum preis —- jedem halbwegs vernünftigen menschen stellt sich die frage, was das sein soll …. ein auto oder eine überteuerte frechheit ….. ein vw tiguan eben … nur eben nicht bei den menschen, bei denen die permanente vw gehirnwäsche funktioniert

Gast auto.de

Februar 24, 2013 um 5:28 pm Uhr

Zitat Auto-Fan direkt hinter mir:

"Der Vergleich mit dem Unimog ist gar nicht so schlecht wie er auf den ersten Blick scheint. Auch der hat es nicht nötig jeden Trend hinterher zu laufen. "Oh Schießscharten als Fenster sind unpraktisch aber "in" dann machen wir das doch alle" und andere lustige Ideen hat der Tiguan (bis Jetzt) nicht nötig. Das ist für mich die wirkliche Definition von zeitlos (die Aufzählung trifft es ganz gut, wobei hier noch Toyota fehlt). Das hat VW ganz gut drauf. BTW steht oben was davon das die "spät" kamen … Das mag richtig sein aber VW hatte schon früher einen SUV im Angebot und zwar den Golf 2 Country 😉 ! Der war genau so Gelände ungeeignet wie heutige SUV aber hatte dafür die Optik eines Geländewagen .. Ein echte SUV also."

Wer soll denn dieses Gedankenchaos verstehen??

Gast auto.de

Februar 24, 2013 um 5:03 pm Uhr

Der Vergleich mit dem Unimog ist gar nicht so schlecht wie er auf den ersten Blick scheint. Auch der hat es nicht nötig jeden Trend hinterher zu laufen. "Oh Schießscharten als Fenster sind unpraktisch aber "in" dann machen wir das doch alle" und andere lustige Ideen hat der Tiguan (bis Jetzt) nicht nötig. Das ist für mich die wirkliche Definition von zeitlos (die Aufzählung trifft es ganz gut, wobei hier noch Toyota fehlt). Das hat VW ganz gut drauf. BTW steht oben was davon das die "spät" kamen … Das mag richtig sein aber VW hatte schon früher einen SUV im Angebot und zwar den Golf 2 Country 😉 ! Der war genau so Gelände ungeeignet wie heutige SUV aber hatte dafür die Optik eines Geländewagen .. Ein echte SUV also.

Gast auto.de

Februar 24, 2013 um 4:21 pm Uhr

Und nur weil ich schlicht mag bin ich noch lange kein Fan dieser Kommentare hier 😉 !

Gast auto.de

Februar 24, 2013 um 4:18 pm Uhr

Na ist ja kein Problem. Es muss ja kein 170PS Diesel sein der kleine reicht vollkommen und den kann man auch mit 5-6 Litern fahren. Es muss kein Ami V8 Prollmobil sein das sich 20 Liter reinschaufelt und trotzdem weit weniger Nutzwert bietet .. und zeitlos ein synonym für "unmodern" … das war auch nur ein Kommentar der Marke: "Hauptsache mal wieder was geschrieben" .. aber das ist ja bei dem Thema VW halt egal .. das zieht die "üblichen Verdächtigen" gnadenlos an. Und ja ich finde den Tiguan zeitlos schön und nicht so überzeichnet wie Mazda, Nissan oder gar Ford die sich gegenseitig mit noch mehr Sicken und noch einem knick in der Karosserie gegenseitig überbieten müssen. Gut das sich jemand gegen diesen Trend stellt und modernes schlichtes Design bietet. Das hat heute neben Mercedes (obwohl die auch schon auf diesen Trend aufspringen -> siehe A-Klasse) und Porsche kaum noch einer drauf (leider leider leider).

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