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Von Ingo Koecher — Seit April 2010 ist der japanische Cruiser der Shadow-Baureihe zu haben. Ziel bei der Entwicklung der Honda VT 750 S war es nach Angaben des Herstellers, ein Motorrad zu bauen, dass einen breiten Kundenkreis ansprechen und im Alltag sowie während der Freizeit gefällig und kostengünstig sein sollte. Ob dieses Prospektidyll am Ende aufgeht, wird unser Test zeigen.
Gemacht ist die Honda VT 750 S für die Stadt und kürzere Überlandtouren. Längere Strecken sind natürlich machbar, jedoch weit weniger entspannend. Hinzu kommt die recht niedrige Sitzposition von 737 Millimetern. Bei größeren Fahrern kann dies schnell als unangenehm empfunden werden. Schaltfreudige Biker indes werden den 44 PS leistenden V-Twin zu schätzen wissen, denn aus dem Drehzahlkeller heraus lässt sich der Cruiser nur schwer [foto id=“309059″ size=“small“ position=“right“][foto id=“309060″ size=“small“ position=“right“]beschleunigen. So hat man sein Buddelchen und verteilt das Drehmoment von 62 Newtonmeter bei 5.500 Undrehungen pro Minute über die 5-Gang-Schaltung und die O-Ring-Kette an das Hinterrad.
Vorsicht ist jedoch geboten, wird aus Kurven heraus etwas zu impulsiv beschleunigt. Da neigt die Honda VT 750 S aufgrund des etwas hinten liegenden Schwerpunktes dazu – wir hatten es uns bequem gemacht – über das Vorderrad auszubrechen. Wird die Shadow hingegen „normal“ bewegt, ist sie leicht im Handling und gutmütig. Letztlich ist die VT 750 S eben ein Cruiser. Und hinter diesem Konzept steckt nun mal kein Kurverräuber, sondern vielmehr ein Genießer.
Überzeugend war die ordentliche Beschleunigung aus dem Stand. Mit dem V2-Viertakter der Honda ließen wir beim Sprint so manchen einfach stehen. Geht es dann über den stadttypischen Sprint von einer zur nächsten Ampel hinaus, ist mit 130 Stundenkilometern schnell der Bereich erreicht, den wir als (noch) vertretbare Reisegeschwindigkeit erlebt haben. Für kurze Beschleunigung geht es noch Richtung 140 Stundenkilometer. Dort hielten wir uns allerdings nicht länger auf. Die 130 war angenehmer – also wieder zurück.
Als großen Nachteil während des Kilometerabspulens empfanden wir das Fehlen einer Kraftstoffanzeige, die wir bei einem Tank mit 10,7 Liter Fassungsvermögen für angebracht hielten. Das Fehlen führt nämlich zwangsläufig [foto id=“309061″ size=“small“ position=“left“]dazu, dass der Kilometerstand immer im Auge behalten werden muss. Lediglich eine Tankkontroll-Leuchte wird geliefert, die, wie wir erleben durften, ihren Dienst immerhin zuverlässig versah. Nachlegen könnte Honda zudem mit einem Taster für Lichthupe und einer Zeitanzeige im schlichten Multifunktionsinstrument, dass noch dazu für besagte Kraftstoffanzeige reichlich Platz bietet.
Die Honda VT 750 S ist ein solider Cruiser, der seinem Fahrer keine besonderen Anforderungen abverlangt. Die Maschine ist für Einsteiger wegen ihrer leichten Handhabung und der geringen Sitzhöhe sicher beherrschbar. Wer auf das kleine Detail einer Kraftstoffanzeige verzichten kann, und gerne im urbanen Umfeld seine Kreise zieht, der ist mit der Honda VT 750 S bestens beraten.
Weiter auf Seite 2: Datenblatt und Preis
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Datenblatt Honda VT 750 S | |
Länge/Breite/Höhe: | 2.285 x 870 x 1.135 mm |
Sitzhöhe | 750 mm |
Bodenfreiheit | 155 mm |
Radstand | 1.560 mm |
Wenderadius | 3,2 m |
Motor: | Flüssigkeitsgekühlter 52 Grad V-Zweizylinder-Viertaktmotor, oben liegende Nockenwelle (SOHC), 6 Ventile |
Hubraum: | 745 ccm |
max. Leistung: | 32,2 kW/44 PS bei 5.500 Umdrehungen pro Minute |
max. Drehmoment: | 62 Newtonmeter bei 3.250 Umdrehungen pro Minute |
Bremsen vorn/hinten | 296 x 6 mm Einscheibenbremse mit Zweikolben-Bremszange, Sintermetallbeläge / 180 mm Durchmesser Trommelbremse |
Rahmen: | Doppelschleifen-Stahlrahmen |
Tankinhalt: | 10,7 Liter |
Elektrik: | Zündsystem Elektronische Transistorzündung Starter Elektrostarter Batterie 12 V / 11,2 Ah Lichtmaschinenleistung 399 W Scheinwerfer 12 V, 55 W x 1 (abgeblendet) / 60 W x 1 (aufgeblendet) |
Kupplung: | Mehrscheibenkupplung im Ölbad Kupplungsbetätigung mechanisch, über Seilzug Getriebe 5-Gang Endantrieb O-Ring-Kette |
Gewicht/Zuladung: | Gewicht vollgetankt 232 kg (v: 104 kg; h: 128 kg) max. Zuladung 187 kg |
Radaufhängung: | vorn: Teleskopgabel 41mm Durchmesser, 118 mm Federweg hinten: zwei Federbeine, 5-fach verstellbare Federbasis, 90 mm Federweg |
Felgen: | v: 19M/C x MT2.15 h: 16M/C x MT3.5 |
Reifen: | v: 100/90-19 h: 150/80-16M/C |
Räder: | Drahtspeichenräder |
Preis: | 6.990 Euro (inkl. 19 Prozent MwSt.) |
geschrieben von auto.de/ingo koecher | Fotos: auto.de veröffentlicht am 09.07.2010 aktualisiert am 09.07.2010
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