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(adrivo.com) Der Testmontag in Estoril stand ganz im Zeichen der Reifen. Beinahe alle Fahrer nutzten den Tag, um sich mit den Gummis unter ihren Maschinen zu beschäftigen. Darunter war auch der schnellste Fahrer des Tages, Dani Pedrosa, der Renn- und Qualifying-Reifen unter die Lupe nahm. Seine Bestzeit von 1:36.455 kam dann auf den weicheren Qualifyiern zustande. "Ich musste meine Leistung auf Qualifyiern verbessern", betonte er. Neben den Reifen konzentrierte er sich noch auf den Grand Prix in China, wofür er das Basis-Setup seiner Maschine überarbeitete. "Wir haben auch an Chassis und Aufhängung gearbeitet, damit wir das Gefühl an der Front bei harten Bremsmanövern verbessern. Das ist in Shanghai besonders wichtig", meinte Pedrosa, der dazu auch noch an der Elektronik gefeilt hatte.
Zweitschnellster Fahrer war Valentino Rossi, der dank seines Wechsels auf Bridgestone momentan ohnehin nur Reifen im Kopf hat. Sein Team Manager Davide Brivio erklärte: "Wir haben neue Rennreifen für vorne und hinten probiert und auch neue Qualifikationsreifen. Dabei haben wir gute Lösungen gefunden, die wir nach China mitnehmen können. Wir haben den Grip am Heck und die Haltbarkeit verbessert, was zwei Schlüsselbereiche für uns sind." Dreieinhalb Zehntel fehlten Rossi am Schluss auf Pedrosa, angesichts der Estoril-Schwäche von Bridgestone dürfte ihm das nicht zu viel ausgemacht haben. Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo war beim Test nicht dabei, da er sich wegen seiner Armprobleme in Barcelona operieren ließ.
Dafür gab Andrea Dovizioso richtig Gas und kam auf die drittbeste Zeit des Tages, rund acht Hundertstel langsamer als Rossi. Nur knapp fünf Zehntel auf die Spitze verlor Nicky Hayden, der seine schnellste Runde mit Rennreifen gefahren hatte. Angesichts dieser Steigerung war der Amerikaner klarerweise zufrieden. "Wir haben hauptsächlich am Renn-Setup gearbeitet, damit die Maschine auf der Bremse stabiler wird, denn in Shanghai gibt es viele harte Bremsmanöver. Wir haben unsere Rennpace verbessert. Ich denke, wir waren heute die Schnellsten auf Rennreifen, also freuen wir uns darüber", erzählte er. Ausgiebige Reifentests gehörten natürlich auch zu seinem Programm, wobei er seiner Crew noch besonderen Dank schuldete. Nach seinem Sturz im Rennen hatte sie viel Arbeit, um das Motorrad wieder aufzubauen.
Colin Edwards war nur knapp langsamer als Hayden, hatte dafür die größte Aufregung des Tages. Er konnte einen Sturz gerade noch abfangen, beschädigte bei den Korrektur-Arbeiten mit seinem Helm aber den Windschutz der Maschine. Außerdem zog er sich Abschürfungen am Knöchel zu, da der an die Fußraste schrammte. Nach einer kurzen Behandlung an der Box, war der Texaner aber bald wieder unterwegs.
Edwards folgte in der Zeitenliste Randy de Puniet und hinter dem Franzosen kam Casey Stoner auf die siebtbeste Zeit des Tages und war mit seiner Arbeit ebenfalls zufrieden. Denn ein paar Modifikationen an der Maschine machten es ihm über die Bodenwellen leichter. "Ich konnte konstanter 1:37er-Runden fahren als gestern. Wir haben auch ein paar neue Reifen ausprobiert und ein paar interessante Dinge gefunden", berichtete der Weltmeister. Stoner wagte auch die Ausfahrt Qualifyiern, mit denen auch seine schnellsten Zeiten zustande kamen – allerdings waren die nur drei Zehntel besser als auf Rennreifen. Zwei Qualifyier probierte er, einen dritten wollte er nicht riskieren, da er bereits müde war. "Ich bin mir sicher, die gefundenen Verbesserungen helfen uns in China, aber jetzt freue ich mich nur darauf, wieder nach Australien zu kommen und mit der Familie zu entspannen."
Ob er sich auch entspannen wird, ließ Shinya Nakano nicht wissen. Der Japaner hatte hinter Chris Vermeulen die neuntschnellste Zeit des Tages gefahren und sich ebenfalls auf die Reifen konzentriert, um die Pace in Rennen und Qualifying zu steigern. "Ich bin zufrieden, denn wir haben einen Reifen probiert, der ein Schritt nach vorne war und die Bridgestone-Ingenieure können nun die Daten nehmen und für das nächste Rennen noch etwas Neueres entwickeln", meinte er. Neben den Reifen hatte Nakano auch noch ein wenig an der Motorsteuerung gearbeitet, damit von unten heraus mehr Kraft kommt. Auch die Vorderradgabel bekam Aufmerksamkeit, weil der Gresini Honda-Pilot mehr Stabilität suchte.
Letzter Fahrer in den Top Ten war James Toseland und hinter Loris Capirossis Suzuki erreichte Nakanos Teamkollege Alex de Angelis die zwölftbeste Zeit des Tages. Er war mit den neuen Reifen, die er bekam überaus zufrieden. "Ich habe meine beste Rundenzeit im Vergleich zum Rennen gestern um eine Sekunde verbessert. Ich freue mich über diese Testergebnisse. Ich sehe nun gute Chancen, in China ein ordentliches Rennen zu fahren", sagte de Angelis.
Ähnlich klang auch John Hopkins, der sich den Tag über einige Hinterreifen angesehen hatte, darunter einen, der ihm besonders gefiel. "Ich hoffe, dass sie [Bridgestone] uns diese Spezifikation in Shanghai zur Verfügung stellen können, da ich das Gefühl habe, dass es bei der Rennpace einen großen Unterschied machen könnte", erklärte er. Auch am Chassis machte Hopkins ein paar Veränderungen und wollte dadurch bessere Traktion gefunden haben. Allerdings gab es an seinem Motor auch kurz Probleme. Denn der streikte am Nachmittag, weswegen es eine rote Flagge gab.
Bei Anthony West versagte der Motor nicht, aber auch bei ihm war es vorwärts gegangen. "Wir haben etwas an den Basis-Einstellungen verändert und dadurch konnte ich konstanter fahren als am Renn-Wochenende. Die Zeiten waren zwar nicht enorm viel schneller, aber ich hatte das Gefühl, dass ich viel angenehmer durch die Kurven kam und besser pushen konnte – auch nach 17 Runden", sagte West. Wie Hopkins hatte auch er einen Reifen gefunden, den er in Shanghai gerne wiederhaben würde.
Am Ende der Zeitenliste stand Marco Melandri. Trotz der Position war der Italiener aber nicht unzufrieden, da auch er ein paar Verbesserungen gefunden haben wollte – wenn auch nur kleine. "Wir haben heute eine andere Gewichtsverteilung probiert, damit wir den Grip, das Bremsen und die Kurveneinfahrt verbessern", erklärte er seine Arbeit. Er betonte, dass man nun einfach in die positive Richtung weiterarbeiten müsse, die Zuversicht behalten solle und dann würde der Weg nach vorne schon gefunden werden.
1. Dani Pedrosa (Repsol Honda) 1:36.455
2. Valentino Rossi (Yamaha) 1:36.707
3. Andrea Dovizioso (JiR Team Scot) 1:36.791
4. Nicky Hayden (Repsol Honda) 1:36.928
5. Colin Edwards (Tech 3 Yamaha) 1:37.145
6. Randy De Puniet (Honda LCR) 1:37.146
7. Casey Stoner (Ducati) 1:37.330
8. Chris Vermeulen (Suzuki) 1:37.617
9. Shinya Nakano (Gresini Honda) 1:37.725
10. James Toseland (Tech 3 Yamaha) 1:37.767
11. Loris Capirossi (Suzuki) 1:37.781
12. Alex De Angelis (Gresini Honda) 1:37.782
13. John Hopkins (Kawasaki) 1:38.023
14. Toni Elias (D’Antin MotoGP) 1:38.695
15. Anthony West (Kawasaki) 1:39.695
16. Sylvain Giuntoli (D’Antin MotoGP) 1:39.223
17. Marco Meandri (Marlboro Ducati) 1:39.725
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 15.04.2008 aktualisiert am 15.04.2008
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