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Von Ingo Koecher — Der Kauf eines Autos ist immer auch mit einer größeren finanziellen Aufwendung verbunden. Um die Transaktion sicher zu machen, und böse Überraschungen von Beginn an zu vermeiden, an dieser Stelle einige Tipps, wie man unseriöse Angeboten erkennen kann.
Natürlich ist es schön, wenn man in Zeiten knapper Kassen ein Schnäppchen machen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn man einen ganz „normalen“ Wagen sucht. Dennoch sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass ein guter Gebrauchter wenig Geld kostet! Erscheint der Preis weit unter dem, was man als Durchschnitt bezeichnen würde: Finger weg! Das könnte ein erstes Indiz für ein Kuckucksei sein.
Um sicher zu gehen, keinem Betrüger anheim zu fallen, gibt es Möglichkeiten der Prüfung. Man sollte versuchen mit dem Verkäufer Kontakt aufzunehmen. Wird hierfür nur ein Kontaktformular bereitgestellt, oder stimmt etwa die angegebene Telefonnummer nicht, dann Vorsicht! Meldet sich gar eine Stimme in Englisch, Spanisch, Französisch …: Falls nicht schon geschehen, unbedingt an dieser Stelle die Transaktion beenden und einen anderen Wagen suchen. Ein Schaden, außer dem Verlust von Zeit, ist bis jetzt noch nicht eingetreten. Und dabei sollte es auch bleiben!
Der Verkäufer sei in Spanien und möchte das Fahrzeug seines verstorbenen Vaters verkaufen. Da er aus dem Tod eines Familienangehörigen keinen Profit schlagen wolle, biete er den Wagen zu diesem extrem niedrigen Preis an.
oder
Das Auto stehe in London. Der Verkäufer war zum arbeiten in Deutschland und sei nun wieder zurückgekehrt nach Großbritannien. Dort könne er das Auto jedoch nicht verkaufen, da es nicht für Linksverkehr ausgelegt sei.
Als Bestätigung, dass der Interessent es wirklich ernst meine, solle er, je nach Modell des Fahrzeuges, 30 – 50 % des angegebenen Kaufpreises überweisen. Der Verkäufer hätte schon schlechte Erfahrungen gemacht und müsse sich ja schließlich absichern. Dass der Verkäufer sich gegen vermeintlich kriminelle Kaufinteressenten schützen müsse, soll lediglich davon ablenken, das der Käufer die Seriosität des Anbieters zu prüfen beginnt.
Die Überweisung soll dann entweder über Western Union oder über einen Third Party Service (z.B.: www.jnw-trans.com) erfolgen. Bei einer Abwicklung über einen solchen Service bekommt der Käufer sogar ein offiziell aussehendes Schreiben per Email.
Das Auto würde nach Zahlungseingang zur Ansicht überführt. Falls es dem Käufer nicht gefalle, würde es wieder nach England gebracht. Das alles natürlich, ohne weitere Kosten zu verursachen.
Der Premiumstatus, zu erkennen an den blau unterlegten Inseraten, bietet keine Garantie, dass es sich beim Inserat um einen seriösen Anbieter handelt. Auch in diesem Fall prüfen, ob einer oder sogar mehrere der oben genannten Punkte Auffälligkeiten aufweisen.
Nachdem man sich per E-Mail oder telefonisch mit dem Anbieter in Verbindung gesetzt hat, erfährt man, dass die Vermittlungsstelle eines Transportunternehmens Kontakt mit einem aufnehmen werde. Dort würde der Kunde dann erfahren, wann er welchen Betrag an die Bank überweisen solle, und wie der weitere Ablauf des Kaufes (Überführung etc.) vonstatten gehen wird.
Wieder schlechtes Englisch: Auffällig bei allen dem Käufer zugehenden Informationen ist sowohl per E-Mail als auch telefonisch schlechtes Englisch.
Darüber hinaus wird man nach Erhalt der ersten Information, wohin das Geld zu überweisen wäre, keine weiteren Hinweise bekommen. Der Verkäufer ist verschwunden – und das angezahlte Geld natürlich auch.
Werden alle diese Punkte berücksichtigt und erwartet man nicht für den Betrag eines alten Fahrrades einen Lamborghini ergattern zu können, sollten Probleme von vorn herein außen vor bleiben.
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 07.05.2013 aktualisiert am 07.05.2013
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