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„Nichts wie raus aus dem Auto!“: So lautet die erste und wichtigste Überlebensstrategie im Falle eines Tunnelbrands. Leider, so zeigen zahlreiche tragische Unglücksfälle wie der Brand im Tauern-Tunnel, machen Rauch und Lärm im Falle eines Tunnelbrands die Orientierung schwer.
Hinzu kommt, dass sich viele Autofahrer in ihrem Pkw vermeintlich sicher fühlen. Sie bleiben daher viel zu lang im Fahrzeug sitzen, das dann schnell zur tödlichen Falle werden kann. Daher müssen die Insassen im Notfall so schnell wie möglich aus ihrem Pkw herausgelockt und sicher zum nächsten Notausgang geleitet werden. Eine gute Möglichkeit dazu bietet der über Lautsprecher verbreitete Vogelgesang des Rotkehlchens. Das ist das überraschende Ergebnis [foto id=“350268″ size=“small“ position=“left“]eines Experiments der Universität der Bundeswehr München im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt).
In einer Bunkeranlage hat Professor Berthold Färber mit seinem Team verschiedene Orientierungshilfen ausprobiert. Viel Theaterrauch und Lärm aus der „Konserve“ sollten das Szenario dabei möglichst real erscheinen lassen. Tieferer Sinn der wissenschaftlichen Übung ist die Frage gewesen, wie die Evakuierung der Menschen in einem verrauchten Autotunnel optisch und akustisch unterstützt werden kann. Und wie sie zum Aussteigen aus ihren Autos bewegt werden können.In ihren Experimenten haben die Wissenschaftler festgestellt, dass der Bass-Klang „Sägezahn“ und ein dunkler Ton aus der Orgelpfeife dabei am erfolgreichsten sind. Die tiefen Frequenzen werden eher im Bauchraum gefühlt als gehört und als unangenehm empfunden. Im nächsten Schritt müssen die Flüchtenden zu den Notausgängen „gelockt“ werden. Dazu wurden unter anderem verschiedene Vogelstimmen, Musikinstrumente, eine Singstimme („Hier her!“), eine Sprechstimme (z. B. „Der Notausgang ist hier“) und „weißes“ Rauschen ausprobiert.
„Als besonders geeignet hat sich die Singstimme ‚Hier her‘ in Verbindung mit dem Lockgesang des Rotkehlchens erwiesen, das mit „weißem“ Rauschen hinterlegt ist. Diese Kombination hat 80 Prozent der Versuchspersonen beim Finden der rettenden Notausgänge geholfen“, so Professor Färber. Selbst ältere Tunnel könnten mit geringem Aufwand mit diesem akustischen Alarmsystem nachgerüstet werden. Das ist auch nötig. Denn eine Internet-Befragung zeigt alarmierend viel Nachholbedarf bei Autofahrern zum Thema „Tunnelbrand“. So würden beispielsweise 16 Prozent der Befragten im Fahrzeug bleiben, wenn im Tunnel Feuer und Rauch zu sehen sind.
geschrieben von auto.de/(mah/mid)/hz veröffentlicht am 18.03.2011 aktualisiert am 18.03.2011
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