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Die drei großen deutschen Zulieferer haben gut Lachen bei der Tokyo Motor Show. Bosch, Continental und die Schaeffler-Gruppe waren auch vor zwei Jahren, als viele deutsche Unternehmen der großen japanischen Automobilmesse fernblieben, in Tokio. Japaner merken sich das. Es liegt aber nicht nur daran, dass sich die Ausgangslage für deutsche Zulieferer bei den Japanern günstig entwickelt; denn die Japaner orientieren sich neu.
Als wir Wolfgang Dangel, Vorstand der Schaeffler AG und Vorsitzender der Geschäftstleitung Automotive, treffen wollen, müssen wir warten. Gerade sitzt er mit einer hochkarätigen Delegation eines der großen japanischen Hersteller zusammen. Später sagt er uns, das sei heute schon die zweite Technikleitung gewesen und: So oft wie heute habe ich das Wort Dual Sourcing in Asien noch nie gehört.“
Man öffne sich ein bisschen mehr als sonst, sagt Dangel und führt das auf den zur Zeit offeneren Umgang der japanischen Automobilhersteller mit den eigenen Schwächen zurück. Gleichzeitig warnt er davor, die Denkpause und Neuorientierung in Japan als Zeichen der Schwäche zu sehen: „Wir können immer noch jede Mange von ihnen lernen.“
Seit dem 13. Oktober, dem Tag, an dem Schaeffler als AG agiert, ist Dangel offiziell Vorstand bei Schaeffler. Vorher und noch während der Tokyo Motor Show war er der Platzhalter der Herzogenauracher für das Asiengeschäft. Vom morgigen Montag an steht der Schreibtisch in der Vorstandsetage in Herzogenaurach.
Sein Start mit der Gesamtverantwortung als Experte für Asien hätte angesichts der neuen Offenheit der japanischen Hersteller für zusätzliche Zulieferer kaum besser ausfallen können. Jedes zweite Auto wird heute in Asien gebaut, sehr viele davon direkt von japanischen Hersteller, deren Tochtergesellschaften oder Joint Ventures. Ein Aufbau von zusätzlichen Zulieferprojekten mit diesen Gesellschaften zahlt sich als aus.
Dabei ist die japanische Neuorientierung ein willkommener Zusatzeffekt; denn Schaefflers Zuliefergeschäft hat in den vergangenen fünf Jahren einen Anteil von einem Viertel des Schaeffler-Automotive-Geschäfts erreicht und wuchs damit überproportional. Vor fünf Jahren hatte der Anteil bei nur rund zehn Prozent gelegen.
Dangel sieht die Seinen auch für weiteres Wachstum gerüstet, denn auch Schaeffler handelt nach dem Motto: In der Region für die Region, und der Beste für alle. In Japan ist die lokale Entwicklungsabteilung mit rund 100 Mitarbeitern eher bescheiden, vergleicht man dieses Engagement mit den fast 700 R&D-Mitarbeitern in China. In Korea kommen noch einmal 300 Mitarbeiter dazu. In Indien beginnt Schaeffler gerade mit dem Aufbau. Aber noch sitzen die meisten Ingenieure in Deutschland und in den USA.
Dort in den USA sucht die Schaeffler AG den nächsten großen Auftritt. Für die North American International Auto Show im Januar in Detroit hat man wieder ein paar Innovationen im Gepäck. Man wird sehen.
geschrieben von auto.de/(ampnet/Sm) veröffentlicht am 05.12.2011 aktualisiert am 05.12.2011
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