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(motorsport-magazin.com) Tonio, durch das Testverbot bist Du nicht viel zum Fahren gekommen. Wie hast Du Dich fit gehalten?
Tonio Liuzzi: Wir haben nur einen Test im Februar absolviert, aber das war nur ein Shakedown in Silverstone. Das Auto kam sehr spät, also konnten wir nur einen echten Test mit den Stammpiloten fahren, um uns auf Australien vorzubereiten. Danach konnte ich nur einige Aero-Tests bestreiten, was keine richtigen Tests sind, aber wenigstens sind es Kilometer im Auto, um mich an die Systeme zu gewöhnen. Ich habe auch viel Zeit an den Rennstrecken verbracht und in anderen Serien wie der A1GP und bei den Speedcars Rennen bestritten. Ich bin also noch immer hungrig.
Was hast Du getestet?
Tonio Liuzzi: Bis vor ein paar Monaten haben wir alle neuen Updates getestet, die wir ans Auto gebracht haben – etwa das Paket, das wir in Valencia und davor in Silverstone eingesetzt haben. Wir probieren alles aus, was wir im Windkanal testen und an die Strecke bringen, um zu sehen, ob es die gleichen Ergebnisse bringt. Zudem versuchen wir, das Setup an die neue Aero-Balance anzupassen, damit wir an der Strecke bereits eine gute Basis haben.
Wie hart war es, in den letzten zwei Jahren zuschauen zu müssen, besonders nachdem sich das Auto zuletzt verbessert zeigte?
Tonio Liuzzi: Ich war stark im Team und an den Verbesserungen, die wir gemacht haben, beteiligt. Viele Entwicklungen haben wir im Windkanal vorangetrieben und ich bin sehr glücklich, dass das Team Fortschritte macht. Natürlich war die Pole Position in Spa ein Traum für uns. Aber es war ein schwieriges Jahr, weil es mein zweites Jahr als dritter Fahrer war. Ich wurde zum Rennen fahren geboren und es ist schwierig, die Rennen im Fernsehen anzuschauen. Aber in mir drin war ich immer überzeugt, dass ich bald wieder fahren würde. Das hat mich motiviert gehalten. Ich war immer bereit ins Auto zu springen, wenn es verlangt wurde.
Du bist in der A1GP gefahren. War das eine nützliche Erfahrung?
Tonio Liuzzi: Ich bin in Portugal und Brands Hatch gefahren. Es war ein gutes Event und ein gutes Training für mich. Obwohl es nicht die F1 ist, sind wir doch Racer und egal, was man uns gibt, ob es ein Fiat 500 oder ein F1-Auto ist, wir fahren Rennen damit! Das A1-Auto war schön zu fahren, das Gefühl war nicht so viel anders als in einem F1-Boliden. Es war nur etwas schwerer und der Motor etwas schwächer. Aber es war ein gutes Training.
Du bist auch in der Speedcar Serie gefahren. Wie war das?
Tonio Liuzzi: Es ist ein ganz anderer Fahrstil als in einem Formelauto! Ich habe viel gelernt, weil ich mit einigen sehr professionellen Fahrern gefahren bin. Ich muss die Namen nicht nennen, aber jeder aus der F1-Geschichte war da! So habe ich viel von ihnen gelernt, wie man Rennen angeht und sich darin verhält. Es hat Spaß gemacht, weil das Auto schön zu fahren war.
Warst Du je als Fan in Monza?
Tonio Liuzzi: Niemals! Ich war als Kind in Imola, aber nie in Monza.
Was ist es für ein Gefühl, wieder dort zu fahren?
Tonio Liuzzi: Monza ist eines der historischen Rennen und es ist in Italien. Die Stimmung in Monza ist großartig und als ich dort 2004 in der Formel 3000 gewonnen habe, war es ein unglaubliches Gefühl. Man muss nur die Umgebung der Strecke sehen. Man ist in einem Wald und fährt mit 330 km/h zwischen den Bäumen durch. Der Park macht es ganz besonders. Wenn man herumläuft und die alte Steilkurve sieht, ist es ein echt schönes Gefühl. Man kann die Geschichte richtig fühlen.
Wie hast Du Dich bislang dort in der F1 geschlagen?
Tonio Liuzzi: Ich bin dort zweimal gefahren, einmal wurde ich 14., einmal 17. Ich bin also beide Male ins Ziel gekommen! Aber das waren für mein damaliges Team gute Ergebnisse, denn bei Toro Rosso hatten wir immer Probleme mit dem Topspeed in Monza.
Hast Du Bedenken, nach einer so langen Pause nicht auf Anhieb schnell zu sein?
Tonio Liuzzi: Ich bin bereit, ins Auto zu springen, weil ich mich fit gehalten habe und meine Arbeit hilft mir sehr viel dabei. Monza ist perfekt, Singapur wäre härter gewesen, weil ich die Strecke nicht kenne und sich letztes Jahr alle beschwert haben, dass es sehr anstrengend war. Über den Speed mache ich mir keine Gedanken. Wir werden sofort nah an der Pace sein. Ich bin fitter denn je.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 08.09.2009 aktualisiert am 08.09.2009
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