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Das achte Formel 1-Jahr von Toyota stellt wieder einmal einen Neuanfang dar. Ein neues Auto, ein neuer Fahrer, eine neue Managementstruktur. Vor allem der dritte Punkt hat in der Vergangenheit für viel Konfusion gesorgt – nicht nur beim Betrachter des Toyota-Organigramms, auch innerhalb des Teams. "Um stärker zu werden, müssen wir eher die Organisation verbessern, als uns auf die Stärke einer Person zu verlassen", analysierte der neue Teamchef Tadashi Yamashina. "Dafür wurden mir zwei weitere Jahre gegeben."
Nach seinem ersten Jahr als F1-Teamboss hat er schon einmal so viel gelernt: "Die Erfahrungen der Saison 2007 haben mich gelehrt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben." Das Ziel war es, 2007 die Verfolgergruppe der Topteams anzuführen und das erste Rennen zu gewinnen. Beides wurde verfehlt. "Wir waren zu optimistisch", gibt Yamashina zu. "Wir haben unsere Leistungen analysiert und glauben, dass wir die Bereiche gefunden haben, auf denen wir uns verbessern müssen." Damit meint er sowohl die Aerodynamik als auch die Organisation. "Ich bin optimistisch, dass das Team weiß, was nötig ist, um unsere Leistung zu verbessern."
Schon im letzten Jahr holte man sich Hilfe vom erfahrenen Rennfuchs Frank Williams, dessen Privatteam bezieht Motoren von Toyota – und war mit diesen schneller als das Werksteam. "Frank Williams hat uns bei vielen Gelegenheiten beraten, besonders wenn es um die Politik ging, die in der F1-Welt eine so große Rolle spielt", verrät Toyota-Vizepräsident Yoshiaki Kinoshita. Williams und Toyota arbeiten jedoch nicht nur auf der technischen und politischen Ebene zusammen. Mit Kazuki Nakajima fährt auch ein Toyota-Junior für den Traditionsrennstall.
Toyota geht 2008 mit Jarno Trulli und dem Ralf Schumacher-Nachfolger Timo Glock ins Rennen. "Ich habe mich für Toyota entschieden, da sie viel Potential haben und es ist für mich eine große Motivation, ein Fahrer in einem der Top-Teams der Formel 1 zu sein", sagt Glock, der mit Toyota allerdings erst noch zum Top-Team aufsteigen muss. Seine lange Reise zurück in die F1-Welt hat er verkraftet. Nach einem Ausflug in die USA und zwei Jahren GP2 ist er endlich zurück, wo er 2004 schon für Jordan gefahren ist. "In Gedanken und auch in der Wirklichkeit war ich schon lange in der Formel 1 angekommen. Deswegen fühle ich mich jetzt auch rundum wohl – und habe nicht das Gefühl, dass sie da viel verändert hätte."
Auf den TF108 ist er gespannt. "Schließlich sehe auch ich den TF108 morgen erstmals komplett zusammengebaut", verrät Timo Glock und gibt zu, dass die Präsentation für ihn "natürlich etwas ganz Spezielles ist". Schließlich sei es für den 25-Jährigen seine erste Vorstellung eines neuen Formel 1 Rennwagens als Stammfahrer. "Ich freue mich riesig und kann es kaum erwarten, dass es nach der Präsentation mit dem gesamten Team in Köln auch endlich auf der Strecke losgeht." Lange warten muss er auf diese erste Fahrt im neuen Boliden nicht. Denn bereits am Samstag fliegt Glock zu den ersten Tests ins südspanische Jerez, um dort im Kreis aller elf Formel 1 Teams bis Mittwoch nächster Woche die ersten schnellen Runden zu drehen.
Sieben Fahrer balgten sich Ende 2007 um das letzte freie Cockpit des Starterfeldes, jenes bei Force India. Mit der nächsten Namensänderung des ehemaligen Jordan-, Midland- und Spyker-Teams soll endlich Konstanz Einzug halten – auch bei den Fahrern, die laut Teambesitzer Vijay Mallya kein Geld mehr mitbringen müssen. Einer der glorreichen Sieben verabschiedete sich von alleine, genau genommen sagte Ralf Schumacher sogar, dass er niemals in diesem Rennen gewesen sei, mit seinem Test nur seinem Freund Mallya eine Hilfestellung geben wollte.
Anders sieht es bei Giancarlo Fisichella aus. Der Italiener ging als Titelanwärter ins Jahr 2007 und beendete es als einer der sieben Anwärter auf das langsamste Auto im Feld. Wenn es nach den Gerüchteköchen geht, hat sich das für Fisichella ausgezahlt: angeblich soll er am Donnerstagnachmittag als zweiter Force India-Pilot neben Adrian Sutil bekannt gegeben werden. Das bestätigte auch Mitkonkurrent Roldan Rodriguez am Mittwochabend. Testfahrer soll ein weiterer Ex-GP-Pilot werden: Tonio Liuzzi, der sich damit gegen seinen alten Red Bull-Kollegen Christian Klien, Franck Montagny, Roldan Rodriguez und Giedo van der Garde durchgesetzt hätte.
"Es ist eine schwierige Entscheidung", betonte Mallya von Anfang an. "Alle Fahrer sind sehr gut, sie bringen alle verschiedene Stärken in das Team ein." Die Vorgabe für Sutils neuen Teamkollegen war klar: "Er muss die Latte höher legen, dafür sorgen, dass beide Fahrer immer besser werden und den Ingenieuren helfen." Die Performance ist der wichtigste Faktor. Das gilt auch bei Mallyas Zielsetzung für die Zukunft. Wenn die Formel 1 im Jahr 2010 ihr Debüt in seinem Heimatland Indien feiert, will er mit Force India um Podestplätze kämpfen. "Die F1 ist ein extremer Wettkampf", weiß er. "Wir haben zwei Windkanäle, die beide 24 Stunden an sieben Tagen die Woche laufen – wir geben den Ingenieuren alle Ressourcen für Erfolge."
Apropos Ingenieure: auch an der Technikfront wurde nachgerüstet. Mit Ex-RBR-Mitarbeiter Mark Smith und dem ehemaligen Toyota-Mann Ian Hall kommen zwei alte Vertraute von Mike Gascoyne nach Silverstone. Smith wird als Designdirektor Mike Gascoyne direkt unterstellt sein und auf einer Ebene mit dem technischen Direktor James Key zusammenarbeiten. Hall übernimmt den Posten des Projektleiters für das 2009er-Auto. Zum Projektleiter für den Boliden für 2008 wurde der ehemalige Mechanikdesignchef Akio Haga befördert. Das neue Auto wird es heute noch nicht zu sehen geben, noch ein letztes Mal dreht sich bei Force India alles um den zweiten Fahrer.
© adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 26.03.2008 aktualisiert am 26.03.2008
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