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Toyota
Holger Zehden – Geräumig, vielseitig und schick, dabei gleichzeitig sparsam und günstig im Unterhalt. Keine geringeren Anforderungen stellte Toyota an den neuen Auris Kombi mit der etwas umständlichen Bezeichnung „Touring Sports“. Das Ziel hat Toyota durchaus erreicht, zeigt aber in den Bereichen Fahrdynamik und Ausstattung bekannte Unzulänglichkeiten
Toyota ist[foto id=“473259″ size=“small“ position=“right“] sichtlich stolz auf seinen neuen Auris. Denn als einziges Fahrzeug unter den fünf Topsellern in der Kompaktklasse konnte der Auris seine Absatzzahlen 2013 steigern. Und das, obwohl Toyota bisher als einziger dieser Top 5 keinen Kombi im Angebot hatte, der in Europa immerhin knapp zwei Drittel des Marktes ausmacht. Das ändert sich jedoch ab 15. Juli, wenn der Toyota Auris Touring Sports zu den deutschen Händlern rollt.
Dafür hat der Auris zugelegt, zumindest in der Länge. Der Touring Sports überragt den Schrägheck-Auris bei unverändertem Radstand um 26 Zentimeter. Der Optik ist der Größenzuwachs sogar zuträglich. Heck und Seitenansicht des Auris Touring Sports machen einen harmonischeren Eindruck als beim Steilheck. Den[foto id=“473260″ size=“small“ position=“left“] gewonnenen Platz münzt Toyota zudem fast vollständig in Ladekapazität um. Denn während das Platzangebot im Fond identisch mit dem Steilheck bleibt und sich eindeutig nach Kompaktklasse anfühlt, bietet der Auris Touring Sports üppigen Stauraum. Mit 530 Litern liegt der Auris zwar nur im guten Mittel der Kompaktklasse – der neue Golf Variant packt hier etwa 630 Liter -, doch nach Umklappen der Rücksitze passen in den dynamisch geschnittenen Japaner satte 1.658 Liter. Das ist Bestwert bei den kompakten Kombis.
Erfreulich ist dabei, dass dieser Wert für alle Motorvarianten gilt, auch für den Hybrid. Damit wären wir auch beim großen Trumpf, mit dem der Auris Touring Sports in der Kompaktklasse stechen soll. Denn auch der Kombi kommt mit der gleiche Motorenauswahl auf den Markt wie sein Steilheck-Bruder, d.h., auch als Hybrid – dem einzigen unter den kompakten Kombis. Der Clou: der Auris Touring Sports Hybrid bietet exakt den gleichen Laderaum wie seine konventionell angetriebenen Geschwister.
Besonders für das Flottengeschäft soll der Auris Touring Sports Hybrid ein interessantes Gesamtpaket liefern: viel Platz, ansprechendes Design und geringer Verbrauch. Den gibt Toyota nämlich mit nur 3,7 – 4,0 l/100km an, womit der im Flottengeschäft immer wichtigere CO2-Ausstoß nur bei schmalen 85 – 92 g/km liegt. Bei solchen Fabelwerten steht immer die Frage im Raum, wie weit Herstellerangaben und Realität auseinander liegen. Auf einer ersten Testfahrt zeigte sich: nicht viel, wenn man sich auf das Konzept Hybrid einlässt: kurzes Beschleunigen, konstantes Fahren und häufiges Rollen. So erreichten wir trotz sommerlichen 30 Grad auf Mallorca – und entsprechend ackerndem Klima-Kompressor – einen Durchschnittsverbrauch von 4,9 l/100km, ohne gleich zum rollenden Verkehrshindernis zu werden. Seine Stärken kann der Hybrid am besten im Stadtverkehr ausspielen. Hier gleitet der 136 PS starke Hybrid lautlos und emissionsfrei bis zu zwei Kilometer weit rein elektrisch vor sich hin und spart dabei richtig Benzin. Zwar spult der Hybrid auch ohne weiteres längere Autobahnstrecken ab, der Verbrauchsvorteil zum Diesel schmilzt hier jedoch recht schnell zusammen. Je nach Reisegeschwindigkeit gönnt sich der Hybrid hier 5,5 bis 6,5 Liter. Doch auch ausgeprägte Dynamiker sollten die[foto id=“473262″ size=“small“ position=“left“] Sieben vor dem Komma nur selten zu sehen bekommen. Lediglich Volllastfahrten schmecken dem Hybridantrieb überhaupt nicht und treiben den Verbrauch auf bis zu 9 Liter. Das stufenlose CVT-Getriebe untermalt solche Hybrid-untypischen Exzesse mit nervig hohem und eintönigem Motorjaulen.
Auch wenn Toyota nach eigenen Angaben das Fahrwerk hinsichtlich einer verbesserten Fahrdynamik optimiert hat, bleibt der Auris Touring Sports eher einer der gemütlicheren Vertreter seiner Gattung. Zwar lässt sich der Kombi auch mal zügiger durch die Kurve steuern, zum GTI-Jäger wird und soll er laut Toyota aber nicht werden. Das macht schon die Motorenpalette deutlich, deren stärkstes Aggregat der Hybrid mit 136 PS ist.
Bei der Ausstattung verzichtet Toyota bewusst auf technische Spielereien wie adaptiver Tempomat oder Spurassistent, denn diese würden in der Klasse ohnehin kaum nachgefragt. Der Auris Touring Sports leistet sich optional lediglich einen automatischen Parkpilot. Gleiches gilt jedoch nach wie vor für die Serienausstattung und die verwendeten Materialien. So fällt die[foto id=“473263″ size=“small“ position=“right“] Basisausstattung des Auris Touring Sports (ab 17.150 Euro) recht überschaubar aus. Weder Klimaanlage noch Radio gehören dazu. Beides ist in der Ausstattung »Cool« erhältlich (ab 19.150 Euro). Der Löwenanteil der Käufer (mehr als 70%) soll sich nach Angaben von Toyota für die Variante »Life« entscheiden (ab 20.750 Euro), die zusätzlich noch Nebelscheinwerfer, Start-Stopp-Automatik, Lederlenkrad, Multimedia-System Toyota Touch mit Rückfahrkamera und eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung bietet. Für weitere 300 Euro wertet das »Life Plus«-Paket das Exterieur des Auris mit Leichtmetallfelgen, Chromleisten und schwarz getönten B-Säulen auf. Der Innenraum macht hingegen auch im höchsten Ausstattungsniveau »Executive« keinen wirklich luxuriösen Eindruck, bietet dank Abblendautomatik, Parkpilot (SIPA), Tempomat, Regensensor, 2-Zonen-Klimaautomatik, Keyless-Go und Sitzheizung aber so ziemlich alles, was den Alltag im Auto erleichtert.
Mit dem Toyota Auris Touring Sports setzen die Japaner unbeirrt ihren Weg der umweltfreundlichen Pragmatiker unter den Autos fort. Als erster Hybrid-Kombi in der Kompaktklasse ist der Auris Touring Sports vor allem in Sachen Unterhalt eine interessante Option für Privatkäufer wie Flottenkunden. Letztere sollen in Deutschland 75 Prozent der Neuzulassungen ausmachen, wobei davon fast die Hälfte als Hybrid vom Band rollen sollen. Dass der Auris Turing Sports nun obendrein noch gut aussieht, ist dabei sicherlich kein Nachteil. Mit einem realistischen Verbrauch von 4-5 Litern pro 100 km ist er so sparsam wie [foto id=“473264″ size=“small“ position=“left“]ein Diesel, kostet mit 24.400 Euro mittlerweile sogar weniger als ein vergleichbarer Selbstzünder. Eine niedrige Steuerklasse und umfassende Service-Angebote sollen den Auris Touring Sports zusätzlich für Flottenkunden interessant machen.
Denn als Kombi bietet der Auris Touring Sports nun ausreichend Flexibilität, um sowohl als Dienstwagen als auch im privaten Bereich eine gute Figur zu machen. Nur beim Interieur hätten wir uns etwas mehr Konsequenz gewünscht: entweder praktisch und preiswert oder mit Premium-Charakter.
So kommt etwa das Infotainment-System trotz moderner und guter Funktionalität in überholter 90er-Jahre-Optik daher. In der höchsten Ausstattung »Executive« kontrastiert zudem dünnes Leder auf dem Armaturenbrett mit zu vielen verschiedenen Kunststoffen. Generell hinterlässt der Toyota Auris Touring Sports aber einen sehr guten Eindruck, vereint ansehnliches Design mit Tourerqualitäten und geringem Verbrauch. Hier ist Toyota vor allem durch seine Hybridflotte den meisten Konkurrenten um Jahre voraus, wie der Auris Touring Sports Hybrid erneut beweist. Denn während andere Hersteller mit Hybriden jetzt erst experimentieren, sind die Stromer bei Toyota längst zum Zugpferd geworden.
Fünftüriger Kombi in der Kompaktklasse | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,56/1,76/1,48 |
Radstand (m): | 2,60 |
Kofferraumvolumen: | 530 Liter bis 1658 Liter |
Motor: | 1,8-Liter-Hybrid |
Leistung: | 100 kW/136 PS Systemleistung |
maximales Drehmoment (Verbrennungsmotor): | 142 Newtonmeter bei 4000 U/min |
0-100 km/h: | 11,2 sek |
Vmax: | 175 km/h |
Verbrauch (Hersteller): | 3,7 bis 4,0 Liter/100 Kilometer |
Testverbrauch: | 4,9 – 5,5 |
CO2-Ausstoß: | 85 bis 92 g/km |
Ausstattung (Auris Life, Auswahl): | Klimaautomatik, Radio CD/MP3, Nebelscheinwerfer, Start-Stopp-Automatik, Lederlenkrad, Toyota Touch mit Rückfahrkamera, Bluetooth-Freisprecheinrichtung |
Preis: | ab 24.400 Euro |
geschrieben von auto.de/zeh veröffentlicht am 04.07.2013 aktualisiert am 04.07.2013
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Gast auto.de
September 21, 2013 um 1:21 pm UhrU