Abkehr vom Exotenstatus

Toyota bleibt bei der Brennstoffzelle am Ball

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Alternative Antriebe werden beim japanischen Autobauer Toyota groß geschrieben. Mit der Brennstoffzellen-Limousine Mirai demonstriert das Unternehmen gegenwärtig Pioniergeist. Das futuristisch wirkende Auto soll seinen Exoten-Status ablegen und Serienreife erlangen.

Knapp 80.000 Euro kostet der Mirai, ein japanischer Name, der übersetzt „Zukunft“ bedeutet. Künftige Modelle sollen preiswerter werden. Und der Volumenmarkt sei fest im Visier, bestätigt Tom Fux, Geschäftsführer Toyota Deutschland, dem mid beim Gespräch im japanischen Generalkonsulat in Erkrath.

Kritiker der Brennstoffzellen-Autos argumentieren vor allem mit dem Faktor hoher Kosten. Immerhin wird das sehr teure Edelmetall Platin eingesetzt. „Viel Platin brauchen wir für das Auto nicht“, entgegnet hierzu Unternehmenssprecher Dirk Breuer. Mehr als 900 Euro würden darauf nicht entfallen. Gewiss gebe es auch noch einige weitere nicht ganz billige Materialien, die benötigt würden, doch Toyota sei kostenbewusst genug, um zu erkennen, dass es sich wirtschaftlich lohne, in diese umweltfreundliche Technologie zu investieren.Alternative Antriebe gehören zur Wachstumsstrategie bei Toyota. Und der bisherige wirtschaftliche Erfolg gibt den Japanern Recht.

Das erste Quartal 2016 hat Toyota deutschlandweit mit knapp 16.000 Neuzulassungen abgeschlossen und erreicht damit das bereits hohe Niveau des Vorjahreszeitraums. Besonders optimistisch stimmen die rund 20.000 bestellten Fahrzeuge, die in den nächsten Monaten an die Kunden ausgeliefert werden. Einen so hohen Quartalswert verzeichnete Toyota zuletzt im Herbst 2013. „Dieser erfolgreiche Jahresauftakt schafft eine gute Basis, um unser Absatzziel von etwa 70.000 Neuzulassungen in diesem Jahr zu erreichen“, betont Fux.

Um auf Wachstumskurs zu bleiben, will der Autobauer, der technologisch wichtige Fahrzeugkomponenten meist selber herstellt, noch weiter an neuartigen Motor-Konzepten arbeiten. „Bei Toyota sind wir bereits mittendrin im nötigen Wandel“, sagt Masaki Hosoe, Vorsitzender der Geschäftsleitung. „Die Mobilität von Morgen verlangt alternative Antriebe.“ Um auf diesem Weg weiter zu kommen, verändere Toyota global nun seine Organisationsstruktur im Konzern: Masaki Hosoe: „Ziel ist es, noch schneller produktbezogene Entscheidungen zu treffen und unnötige Koordinierungsarbeit zu beseitigen.“ Auf diese Weise sollen Freiräume geschaffen werden, um individuelle Talente der Mitarbeiter besser ins Unternehmen einzubringen.

Die Produktpalette der Japaner ist breit aufgestellt: So erweist sich das Kompakt-SUV RAV4 auch in der vierten Generation als Bestseller – insbesondere in der neuen Hybrid-Version, für die sich rund 70 Prozent der Privatkunden entscheiden. Für einen zusätzlichen Schub bei den Neuzulassungen sollen noch der Pickup Hilux, die Großraum-Limousine Proace und der Crossover C-HR sorgen. Und die Ziele sind ehrgeizig: Im Jahr 2018 sollen deutschlandweit 90.000 Toyotas an den Mann oder die Frau gebracht werden. Brennstoffzellen-Autos werden dann zwar noch keinen nennenswerten Einfluss auf die Zahlen haben, aber Toyota will auch hier am Ball bleiben.

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