Tesla Motors

Toyota-Deal: Wohin gehen Teslas Wege?

Mit dem ersten serienmäßig gefertigten Elektro-Sportwagen hat Tesla Automobilgeschichte geschrieben. Zuletzt hat der Nischenhersteller durch die Kooperation mit dem Großkonzern Toyota für Aufsehen gesorgt. Nun sorgen sich Wirtschaftsexperten und Börsianer um die Zukunft der ungleichen Liaison mit den Japanern.

Nach Meinung der „Wirtschaftswoche“ falle Tesla „in letzter Zeit vor allem durch Finanzdeals statt echter Auto-Innovation auf“. Ein Blick auf die jüngsten Marktentwicklungen scheint diese Einschätzung zu bestätigten: So ist aus der im Sommer dieses Jahres geschlossenen Kooperation mit Toyota, die den Japanern immerhin eine Investition von 60 Millionen Dollar wert gewesen ist, bisher – abgesehen von zwei Elektroprototypen – wenig Zählbares herausgekommen.

Seit diesem Sommer wird der auf Basis von Toyotas Erfolgsmodell RAV4 gemeinsam entwickelte Prototyp eines Elektro-Geländewagens auf seine Praxistauglichkeit getestet. Auch um die schon vor geraumer Zeit für 2012 unter dem Arbeitstitel „Modell S“ angekündigte viersitzige Elektrolimousine ist es auffallend still geworden. Nicht zuletzt wegen der nach Aussage der Tesla-Bosse explodierenden Entwicklungskosten für den potenziellen Nissan Leaf-Konkurrenten hatte Tesla zur Jahresmitte Verluste in Millionenhöhe gemeldet.

Als Know-How-Lieferant sei Tesla aber nach wie vor „offensichtlich gut – und teuer“, kommentiert die Wirtschaftswoche in ihrem Blog. Demnach hat sich der kalifornische Elektroauto-Pionier im Rahmen des 60-Millionen-Deals mit Toyota zur Entwicklung der Batterie, Steuerelektronik, des Motors und der Schaltung für die Elektroversion des RAV4 verpflichtet, nicht aber zur Lieferung von fertigen Komponenten. Über weitere Gegenleistungen der US-Amerikaner an Toyota ist zur Zeit nichts bekannt. Allerdings hat Tesla im kalifornischen Fremont von Toyota Montagehallen mit einer Fertigungskapazität von rund 100 000 Fahrzeugen übernommen, die mit der Produktion des E-Roadster-Nischenmodells nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft werden können.

Wie die Pläne der Marke weitergehen, gibt Experten und Analysten seither Rätsel auf. Auf der Automesse in Los Angeles Mitte November soll endlich der „Elektro-RAV“ vorgestellt werden. Womöglich präsentieren die Kalifornier bei dieser Gelegenheit weitere Zukunftspläne. Bleibt mit Spannung abzuwarten, welche Sprösslinge aus der japanisch-kalifornischen „Misch-Ehe“ sonst noch hervorgehen – oder ob sich am Ende die Wege der ungleichen Partner wieder trennen.

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