Toyota

Toyota fährt in Berlin Versuche mit Wasserstoff-SUV

Wo fährt sie hin – unsere Mobilität? Auf jeder Automobilmesse ist es das die ganz große Frage. Rein batterieelektrisch sagen die einen, auf den Range-Extender favorisieren die anderen, und wieder andere schwören auf die Brennstoffzelle auch für Personenwagen. Kein Hersteller kann es sich heute leisten, nur eine Richtung zu verfolgen. Die Märkte der Zukunft werden nach allen Verfahren fragen.

Toyota gewann kürzlich in Berlin mit seinem Brennstoffzellen-SUV FCHV-adv in der Kategorie der Prototypen die Intercity-Rallye der Challenge Bibendum. Dieser Erfolg unterstreicht die Fortschritte, die der japanische Hersteller bei der Entwicklung der Brennstoffzellen, der Wasserstoffspeicherung und des Gesamtsystems gemacht hat. Der Bibendum-Sieger stammt aus der inzwischen fünften Generation von Toyota-Wasserstofffahrzeugen. Bei ihm erzeugen die Brennstoffzellen den Strom um 25 Prozent effektiver als bei der Vorgängergeneration. Der Prototyp fährt mit einem 90 kW / 122 PS starken Elektromotor nach [foto id=“373150″ size=“small“ position=“left“]japanischem Testzyklus bis zu 830 Kilometer weit. Nach unseren Maßstäben sind das immerhin noch rund 550 Kilometer, die pro Tankfüllung absolviert werden können.

Installiert wurde diese Zukunftstechnik in einem serienmäßigen SUV, den wir hier in Europa nur als US-Grauimport kennen. Das 4,8-Meter-Modell „Highlander“ erprobt hier in Berlin die Alltagstauglichkeit der aufwändigen Technik, denn bereits im Jahr 2015 sollen die ersten Serienautos von Toyota mit Brennstoffzellen-Elektroantrieb- verkauft werden. Die Preise stehen allerdings noch in den Sternen.

Probleme für eine Serienfertigung

Bei unseren Tests fiel auf, dass sich der Hydro-Highlander wie jeder andere SUV fuhr. Großartig umstellen auf die neue Technik muss sich niemand. Aber wo liegen denn dann noch die Probleme für eine Serienfertigung? „Vor allem die Außentemperatur kann das System noch sehr beeinflussen“, erklärt Toyota-Technik-Experte Dirk Breuer und ergänzt: „Sehr hohe und sehr niedrige Gradzahlen schwächen die Leistung [foto id=“373151″ size=“small“ position=“left“]des Systems. Deshalb ist eine intelligente und zuverlässige Klimatisierung der Technik die wichtigste Voraussetzung für einen dauerhaft störungsfreien Betrieb.“

Und was steckt nun alles unter der Haube?

Unter dem Wagenboden versteckt liegen die vier Wasserstoff-Hochdruckspeicher, die jeweils 1,5 Kilogramm Treibstoff fassen. Und die insgesamt sechs Kilogramm Wasserstoff lassen sich in knapp drei Minuten tanken, zum Preis von 9,50 Euro pro Kilo. Wobei dieser Preis laut Kennern der Szene auch ganz schnell auf zwei Euro fallen kann, denn schließlich ist Wasserstoff ja auch ein Abfallprodukt, zum Beispiel aus der chemischen Industrie. Dann wäre der Fahrbetrieb auch noch rechnerisch sinnvoll. Denn zur Zeit kosten 100 Kilometer im FCHV-adv bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 1,1 Kilogramm Wasserstoff je 100 Kilometer knapp elf Euro. Mit einem Diesel-Antrieb geht das auch mit zwei bis drei Euro weniger.

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