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Toyota in Genf
Auf dem Stand von Toyota beim Autosalon in Genf (–18.3.2018) könnte der Spagat zwischen den mitgebrachten Premieren-Autos kaum größer sein. Es ist auch als neues Etappenziel auf dem Weg zu verstehen, sich endgültig von einer wenig schmeichelhaften Nachrede zu befreien: Zwar solide Gebrauchtautos zu bauen, denen es aber an Emotionalität fehlt.
Zwischen dem Kleinwagen Aygo und dem Sportcoupé GR Supra Racing Concept sortiert sich der kompakte Auris ein, der zunächst als Schrägheck, später im Jahr noch als Kombi erscheint. Entstanden ist der neue Fünftürer auf der Plattform, die auch für den C-HR und den Prius genutzt wird. Gänzlich neu am Auris, der zuletzt für rund 13 000 deutsche Halter das ideale Auto war, ein doppelt auslegbares Hybrid-System. Die teilverstromte Variante wird es wahlweise in zwei Ausrichtungen geben, wahlweise als verbrauchs- und einer performance-optimierten Version.
Die Spar-Variante nutzt einen 1,8-Liter großen Benzinmotor und leistet 90 kW / 122 PS, druckvoller geht es mit einem 2,0-Liter-Motor und 132 kW /180 PS zu. Der gegenüber dem bisherigen Auris um 20 Millimeter tiefer liegende Schwerpunkt soll für ein agileres Handling sorgen, insgesamt wirkt die 4,37 Meter lange Karosserie breiter und gedrungener. Mit dem neuen Kompakten will Toyota den Hybrid-Anteil seiner in Deutschland abgesetzten Fahrzeuge weiter steigern, der im vergangenen Jahr erstmals über 50 Prozent des Gesamtvolumens lag. Das hatte sich mit Ablauf des Dezembers 2017 auf rund 81 000 Fahrzeuge gesteigert. Eingedenk der Tatsache, dass Toyota im Gegensatz zur Edel-Tochter Lexus eine Reihe von Modellen anbietet, von denen es gar keine verstromten Versionen gibt, erscheint der Anteil erstaunlich hoch.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Nach Ansicht des neuen Deutschland-Chefs vom Toyota, Alain Uyttenhoven, hat die Marke damit nach mageren Jahren wieder „ein gesundes Niveau erreicht“. Jetzt gehe es darum, „die Marke stark und nachhaltig zu etablieren“. Seiner Ansicht nach ist aber noch mehr drin: Als Ziel für den Beginn der nächsten Dekade hält er ein sechsstelliges Ergebnis für möglich. Nimmt man das Niveau zum Maßstab, wo Toyota in Deutschland eigentlich herkommt, ist das noch nicht einmal übertrieben. In den fetten Jahren konnte mehr als 130 000 Neuzulassungen verbucht werden, was aber auch durch die Abwrackprämie begünstigt wurde.
Gründe für die Schrumpfung sieht der aus Belgien stammende Manager nicht primär in schwindender Akzeptanz der Produkte, sondern auch in der vorgenommenen Neustrukturierung des Händlernetzes. Von ehemals 650 Verkaufsstellen war die Zahl zwischenzeitlich auf 400 gesunken, doch mittlerweile sei die Situation wieder gefestigt und die Händler könnten im Schnitt mit zwei Prozent Rendite kalkulieren. Die anhaltende Diesel-Diskussion dürfte sich nach Uyttenhovens Einschätzung sogar positiv für Toyota auswirken. „Viele Flottenkunden sind verunsichert“, hat er festgestellt, denn die Wagenparks bestünden größtenteils aus Fahrzeugen mit Selbstzünder. Im Flottengeschäft könne Toyota nun mittels der vorhandenen Hybride eine Alternative anbieten. Der Geschäftsführer will sogar schon eine leichte Nachfragebelebung auf diesem Sektor festgestellt haben.
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Die Neuigkeiten am Kleinwagen Aygo konzentrieren sich auf eine markanter ausmodellierte Front, welche die X-förmige Kühlermaske stärker akzentuiert und gemeinsam mit den Modifikationen an den Scheinwerfer noch ausdrucksvoller erscheinen lässt. Die Überarbeitung des 998 Kubikzentimeter großen Drei-Zylinder-Motors hatte zum Ziel, die Erfordernisse der EU-Abgasnorm 6.2 zu erfüllen. Gleichzeitig gelang eine optimierte Leistungsausbeute. Laut Toyota profitiert das Aggregat von einem neuen dualen Einspritzsystem, einem höheren Verdichtungsverhältnis, zahlreichen reibungsoptimierten Komponenten und einer gekühlten Abgasrückführung. Die überarbeitete Ausgleichswelle reduziert Vibrationen im Leerlauf. Der Motor leistet nun 53 kW / 72 PS und liefert ein Drehmoment von 93 Newtonmetern bei 4400 Umdrehungen in der Minute.
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Mehr als das Vierfache dieser Leistung darf man von dritten Neuling erwarten, der in Gestalt der Studie GR Supra Racing Concept vorgestellt wird. Das künftige Serienmodell wird um die 300 PS bekommen und soll die mit dem GT86 etwas dünn besiedelte Sportwagensparte von Toyota stärken. Nicht nur für Markenfans verbreitet der Name Supra einen Wohlklang von Leistung und Dynamik. Zwischen 1978 und 2002 fand er in verschiedenen, zunächst vom Coupé Celica abgeleiteten Modellen Anwendung, von denen sich viele durch einen ausladenden Heckspoiler auszeichneten. Solch ein Bauteil darf man von neuen Modell getrost erwarten, wie auch einen Reihensechszylinder, der für einen angemessenen Schub sorgen soll.
Mit dem in Renntrimm in Genf vorfahrenden Concept Car „bekräftigt Toyota seine Absicht, einen Nachfolger für seinen bekannten Sportwagen zu entwickeln“, heißt es von Seiten des Herstellers. Zwar dürften beim Serienmodell die Kotflügelverbreiterungen und der Heckdiffusor etwas bescheidener ausfallen, doch die prägenden Elemente der Frontpartie sowie das mittig verlegte Endrohr der Sportabgasanlage werden voraussichtlich auch das Serienmodell zieren. Zu erwarten ist ein aggressiv gezeichneter Zweitürer, der nahezu 4,60 Meter lang, zwei Meter breit und knapp über 1,20 Meter hoch sein wird.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 07.03.2018 aktualisiert am 07.03.2018
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