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Toyota
Was hätte der listenreiche Odysseus an dieser Stelle gemacht? Nur die wenigsten seiner Irrfahrten führten bekanntlich über Land. Um abzulenken, hätte er vielleicht auf das Reiseprospektblau der Ägäis aufmerksam gemacht, auf die weitläufige, karstige, Hügellandschaft aus der wie hingemalt dunkelgrüne Zypressen aufragen. Doch der RAV4 muss ohne antike Hilfestellung die Fuhrt passieren, welche den ausgewaschenen Weg wie eine Wunde durchschneidet. Sein größerer Stallgefährte, der Gelände-Recke Land Cruiser, hätte hier vermutlich nicht einmal anhalten müssen damit das Terrain sondiert werden kann. Der RAV4 von Toyota ist zwar ein Pionier unter den SUV, aber zwischen der Erfolgsnische mit Allradoptik und der echten Offroadklasse trennen sich die Wege. Von befestigt zu unbefestigt, von der Ampelkreuzung zum Abenteuer. Doch auch ohne trojanisches Pferd zieht sich der RAV4 achtbar aus dieser Schikane.
Vor 20 Jahren betrat die erste Generation des[foto id=“511032″ size=“small“ position=“right“] „Recreational Active Vehicle“ mit Allradantrieb die Bühne und sorgte gleich für Furore. Dabei wäre das Projekt von den japanischen Managern damals fast gestoppt worden. Ein Funmobil, um Surfbretter zu transportieren? Rentiert sich das? Der Boom in den neunziger Jahren beschert den SUV und den späteren Crossover-Modellen selbst heute noch achtbare Zahlen. 2013 präsentierte Toyota die vierte Generation. Der kantige, kleine Hochbeiner von einst ist seither gut einen Meter auf geschmeidig geformte 4,57 Meter Länge angewachsen. Statt reiner Freizeitmobilität für Sportive hat die Marketingabteilung längst junge Familien als Zielgruppe ausgemacht. Insgesamt über fünf Millionen Mal hat er sich weltweit verkauft. Grund genug für Toyota eine Jubiläumstour in Griechenland als Reifeprüfung zu organisieren.
Der Clou dabei: die Strecke von Athen auf den Peloponnes führte nicht nur an klassischen Sehenswürdigkeiten vorbei. Jenseits der touristischen Wege warteten Sektionen aus dem Roadbook der Welt-Rallyemeisterschaft (WRC) auf den asphaltverwöhnten SUV. Zerklüftete, schmale Strecken, die sich ins Gebirge hineinschrauben, spitzkantige Felsbrocken als Hindernisse, die übrigens für manchen Reifenplatzer sorgen, steile Partien, viel Staub – und Wasserpfützen. Die meisten RAV4 werden mit Frontantrieb verkauft, denn die Allradtechnik ist natürlich aufwändiger und teurer. Auf der Tour [foto id=“511033″ size=“small“ position=“left“]war aber die jüngste Allradvariante dabei, um sich vor der grandiosen Kulisse zu bewähren. Der neue 2,0-Liter D-4D Turbodiesel (91 kW/124 PS) hatte den optionalen Allradantrieb an Bord, der bei Toyota Integrated Dynamic Drive System heißt. Wenn der Untergrund wie bei den Strecken der Rallye-Profis anspruchsvoller wird, gleicht die Technologie im Dauereinsatz die Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse aus. Offroad-Spezialisten sind Virtuosen des Differentials, aber als Pilot dieses RAV4 hat man neben dem Sportmodus tatsächlich auch noch einen sogenannten Lock-Schalter, der die Kraftverteilung im festen Verhältnis 50:50 sperrt. Die Fahrhilfe funktioniert bis 40 km/h – eine Geschwindigkeit, die der Tacho des kleinen Pfadfinders nicht einmal annährend anzeigen kann.
Zugegeben, der kleine Diesel müht sich hörbar, die steilen und teils verkanteten Passagen mit genügend Vortrieb in Schrittgeschwindigkeit zu meistern. Es mutet an wie ein Hobby-Kletterer auf der ersten großen alpinen Tour. Man spürt förmlich wie sich die vorderen Räder ins Terrain krallen, während die hinteren um Traktion kämpfen. Aber der RAV4 kann das tatsächlich. Auch wenn der Beifahrer, der sich nicht an einem Lenkrad festhalten kann, auf seinem Sitz lebhaft hin und her schwankt. Zur Belohnung für die Prüfungen winken atemberaubende Ausblicke in eine Landschaft, die wandlungsfähig und alterslos zugleich erscheint. Satte, grüne Hochtäler mit Ziegenherden und scheuen Wildpferden wechseln sich ab mit der strengen und schönen Leere der Berge und den Weinanbaugebieten. Es müssen nicht immer die [foto id=“511034″ size=“small“ position=“right“]Inseln sein, die zu den Hellenen locken.
Wenn man an der Ausgrabungsstätte der antiken Hochkultur Mykene vorbeifährt – verbellt von wachsamen aber freundlichen Hirtenhunden – oder in der Ferne die berühmte Ruine des Poseidon-Tempels am Kap Sunion schimmern sieht, fragt man sich allerdings, wie eine Krise, wie sie Griechenland beispiellos seit Jahren erleidet, tatsächlich von einem durchfahrenden Beobachter erlebt werden kann. Entlang der Uferstrasse, die von Athen nach Sunion führt, ranken sich Villen mit Meerblick. Die Dörfer, die von Pinien und Olivenbäumen eingerahmt werden, wirken nicht hoffnungslos und verlassen. Aber was hatte man auch erwartet? Auffallend ist auch die Zahl der frisch gebauten oder renovierten Griechisch-Orthodoxen Kirchen und die vielen Steinmetzbetriebe, die Miniaturkirchen für Heilige, aber im Vogelhausformat, anbieten.
Frappierend ist noch etwas anderes. Immer wieder zieht ein Mercedes oder BMW auf der Landstrasse am flott dahinrollenden RAV4 vorbei. Aber auch die anderen Fahrzeuge sehen nicht aus, als würden sie aus Kostengründen nurmehr aus Rost und dem Prinzip Hoffnung zusammengehalten werden. Die Fahrt ist zudem auch eine Reise zurück in die Ahnengeschichte des RAV4, denn gepflegte Vertreter seiner Spezies aus den drei früheren Generationen beleben auf der Strasse [foto id=“511035″ size=“small“ position=“left“]immer wieder den Kontrast zum aktuellen Modell mit seiner Größe, dem komfortablen Innenraum und bestellbaren Fahrassistenzsystemen. Der Toyota-Pick-up Hilux scheint über die Jahre ebenfalls viele Fans gefunden zu haben. Aber wie viele von ihnen sind ins Abseits geraten, um das atemberaubende und wilde Hinterland der Metropole zu erkunden? Die dicke Staub- und Schmutzschicht auf dem RAV4 passt auch zur neuen, gerundeten Optik, wenngleich die schicke LED-Beleuchtung kaum noch zu sehen ist. Ehrlich erworben, dieser Offroad-Look.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 16.05.2014 aktualisiert am 16.05.2014
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Gast auto.de
Mai 19, 2014 um 8:32 am UhrUnd was soll er kosten ? ab : …. Euro, mit Extras : … Euro ? Schlechtes Marketing !!!! Warum schreiben sie nicht gleich siehe Hompage von Toyota www. und ersparen uns diesen Schrott !!!