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Plug-in Hybride liegen im Trend
Nicht nur aus Umweltgründen oder wegen ihrer hohen elektrischen Reichweite im Vergleich zum herkömmlichen Hybrid liegen die Teilzeitstromer mit Steckdose vorn auf. Weitere Kaufanreize ergeben sich aus der staatlichen Förderung: Durch die Möglichkeit externen Strom nachzutanken, erhält der Käufer eine Umweltprämie von 6.750 Euro. Ein nicht zu unterschätzender finanzieller Anreiz, der die Teilzeit-Elektriker mit reichweitenverlängerndem Stecker äußerst attraktiv macht. Doch am meisten profitieren Dienstwagenfahrer, da sie über den Bonus hinaus ihr Fahrzeug nur mit 0,5 Prozent versteuern müssen – anstelle der sonst üblichen Ein-Prozent-Regelung.
Das weiß natürlich auch Toyota, darum nehmen die Japaner mit dem RAV4 Plug-in Hybrid vor allem Firmenkunden ins Visier. Also all jene, für die ein herkömmlicher Toyota RAV4 Hybrid uninteressant ist, da er ohne jeglichen finanziellen Bonus seitens der Bundesregierung oder des Herstellers auskommen muss. Und genau dieses Manko spielt wiederum dem RAV4 Plug-in Hybrid die Karten, der darüber hinaus mit einem besonders scharf kalkulierten Preis aufwartet:
Er kostet inklusive serienmäßigem Allrad AMD-i 46.293 Euro. Nicht gerade günstig, doch zieht man die Umweltprämie ab, schmilzt der Betrag auf nur noch 39.543 Euro zusammen. Somit liegt der Unterschied gegenüber einem regulären RAV4 Hybrid, der ebenfalls mit dem vergleichbaren Allrad ausgestattet ist, bei gerade einmal 658 Euro.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Die vierte Generation des japanischen SUV steht auf der modularen GA-K-Plattform, die mit dem aktuellen Prius eingeführt wurde. Daher nutzt der RAV4 Plug-in Hybrid im Grunde auch die gleiche Technik wie der Prius mit Stecker. Doch wurde beim RAV4 die Kapazität der Lithiumionen-Akkus auf 18,1 kWh erhöht und die Systemleistung auf stolze 306 PS (225 kW) angehoben. Somit gilt der japanische SUV als der bislang stärkste RAV4 überhaupt. Zum Vergleich: Ein herkömmlicher RAV4 Hybrid mit Frontantrieb bringt es auf eine Gesamtsystemleistung von 218 PS (160 kW), bei der Allradvariante sind es 222 PS (163 kW).
Vorne teilt sich ein Zwei-Lliter-Benziner mit 185 PS (136 kW) zusammen mit einem nahezu gleich starken Elektromotor (182 PS / 134 kW) den Antrieb, während an der Hinterachse eine weitere Elektromaschine mit einer Leistung von 54 PS (40 kWS) sitzt. Dank Allrad sowie einem elektrischen Sperrdifferenzial eignet sich der RAV4 PHEV auch für den leichten Offroad-Einsatz. Zur Aktivierung drückt der Fahrer einfach den Knopf für den Trail-Modus auf der Mittelkonsole. Auf asphaltierten Straßen stehen hingegen mit Eco, Normal sowie Sport drei weitere Fahrprogramme zur Verfügung.
Grundsätzlich startet der Toyota in seinem Elektro-Modus und mit vollgeladenem Batteriepack dauert es sehr lange bis sich der Verbrenner das erste Mal zu Wort meldet. Je nach Fahrsituation wechselt der Antrieb anschließend zwischen Benziner und den beiden E-Motoren. Bei Bedarf geht es auch überaus schnell zur Sache. Beispielsweise bei einem beherzten Tritt aufs Gaspedal, dann legen sich legen sich alle drei Antriebe äußerst kraftvoll ins Zeug und – wenn es sein muss – beschleunigt der RAV4 dann in eindrucksvollen sechs Sekunden auf Tempo 100.
Dank einer guten Geräuschdämmung mit unter anderem einer Akustikverglasung ist der Toyota zudem sehr leise und zählt zu den ruhigen Vertretern in seiner Klasse. Einzig unter Volllast spielt sich der Benziner akustisch in den Vordergrund. Aber auch nur wirklich dann. Doch trotz seiner sportlichen Optik sowie einer Menge Power ist der Toyota eher ein sanfter Cruiser. Schließlich verfügt das Fahrwerk über einen hohen Abrollkomfort, aber auch sein auferlegter Sparwille lädt zum gemütlichen Reisen ein.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Bei geruhsamer Fahrt ist das Kompakt-SUV rein elektrisch bis zu 135 km/h schnell und kommt bis zu 75 Kilometer weit. Im reinem Stadtbetrieb soll der RAV4 Plug-in Hybrid sogar bis zu maximal 98 Kilometer weit stromern. Sind die Akkus erschöpft, geht das Stromtanken an einer Wallbox recht zügig. In Verbindung mit einem optionalen Typ-2-Ladekabel ist das Speicherdepot in 4,5 Stunden befüllt. Mit dem serienmäßig mitgelieferten Kabel kann der Toyota jedoch nur an einer 230-Volt-Haushaltssteckdose seinen Strom zapfen und benötigt dann für eine vollständige Batteriefüllung lange 7,5 Stunden.
Aus diesem Grund werden ihn wohl die meisten Besitzer in der Nacht laden, wenn die Stromtarife günstiger sind. Dafür ist der Durchschnittsverbrauch äußerst gering. Er liegt nach der aktuellen WLTP-Norm bei gerade einmal einem Liter Super, dabei emittiert der Plug-in Hybrid 22 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer. Auf unserer ersten Runde zeigte der Bordcomputer eine 3,9 an, was hinsichtlich der hohen Leistung, sowie einem relativ hohen Gewicht von knapp zwei Tonnen aber immer noch in Ordnung ist.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Der Kofferraum fällt gegenüber dem regulären RAV4 Hybrid etwas kleiner aus, weil der Ladeboden im Plug-in drei Zentimeter höher ist. So sind es nur 520 statt 580 Liter, trotzdem schluckt der Wagen noch reichlich Gepäck. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, steigt das Fassungsvermögen auf 1604 Liter und damit einem bei dachhoher Beladung der Blick nach hinten nicht versperrt wird, gibt es in den höheren Ausstattungsstufen einen kamerabasierten Rückspiegel. An das weitwinklig projizierte Panorama-Bild muss man sich allerdings erst einmal gewöhnen. Wer die digitale Ansicht nicht mag, kann sie aber auch abschalten und erhält so die gewohnte Sicht zurück.
Die serienmäßige Sicherheitsausstattung fällt beim RAV4 Plug-in Hybrid umfangreich aus. Bereits das Basismodell hat einen adaptiven Tempomat, den Spurhalter, einen Fernlichtassistenten und beispielsweise eine Verkehrsschilderkennung an Bord. Darüber hinaus erkennt das Kollisionswarnsystem nicht nur vorausfahrende Fahrzeuge, sondern auch Fahrradfahrer und Fußgänger selbst in der Nacht. Je nach Ausstattungsversion lässt sich die Sicherheit noch mit unter anderem einer 360-Grad-Kamera oder einem Toten-Winkel-Warner samt Rückfahrassistent erweitern.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,60 x 1,86 x 1,69 |
Radstand (m) | 2.69 |
Motor | R4-Benziner, 2487 ccm, Direkteinspritzung |
Leistung | 136 kW / 185 PS bei 6000 U/min |
Max. Drehmoment | 227 Nm bei 3200–3700 U/min |
Elektro-Motor vorne | 134 kW / 182 PS |
Drehmoment E-Motor | 270 Nm |
Elektro-Motor hinten | 40 kW / 54 PS |
Drehmoment E-Motor | 121 Nm |
Getriebe | Planetengetriebe |
Batterie | Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 18,1 kWh |
Systemleistung | 225 kW / 306 PS |
Elektr. Normreichweite | 75 km |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 6,0 Sek. |
WLTP-Durchschnittsverbrauch | 1,0 Liter |
Effizienzklasse | A+ |
CO2-Emissionen | 22 g/km (Euro 6d) |
Leergewicht / Zuladung | min. 1910 kg / max. 600 kg |
Kofferraumvolumen | 520–1604 Liter |
Bodenfreiheit | 180 mm |
Böschungswinkel | 17,5 Grad (v.) / 20 Grad (h.) |
Max. Anhängelast | 1500 kg |
Wendekreis | 11,80 m |
Bereifung | 225/60 R 18 |
Luftwiderstandsbeiwert | 0,32 |
Wartungsintervall | 30.000 km |
Basispreis | 46.293 Euro |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 18.09.2020 aktualisiert am 16.09.2020
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