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Toyota verdient beim Autoverkauf am meisten. Die Japaner erzielen pro verkauftem Fahrzeug einen durchschnittlichen Gewinn von 1.801 Euro. Das „CAR-Center Automotive Research“ der Universität Duisburg-Essen hat die Gewinne beziehungsweise Verluste der Massenhersteller ermittelt. Ausschließlich bezogen auf das automobile Kerngeschäft.
Die Gewinne, die die großen internationalen Autokonzerne ausweisen, resultieren aktuell eher aus Finanzdienstleistungen, Zuliefer-Geschäften oder andere Geschäftsfeldern wie Motorrädern bei BMW oder Honda. Die Auswertung der jüngsten Geschäftsergebnisse der großen Volumenhersteller mit dem ausschließlichen Fokus auf die Autosparte vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch die Duisburger Forscher brachte überraschende Zahlen ans Licht.
Toyota erzielte mit 1 801 Euro den größten Gewinn pro Fahrzeug vor Zinsen und Steuern. Im Schnitt hat Toyota pro verkauftem Neuwagen 19 985 Euro Umsatz und damit eine Gewinnmarge von neun Prozent erzielt. Damit zeigen die Japaner, dass sie nach den Einbrüchen des heimischen Markts durch die Fukushima-Katastrophe im März 2011 und den Debakeln durch millionenfache Rückrufe wieder zu alter Stärke gefunden haben. 2011 betrug der Gewinn pro Neuwagen bei Toyota noch 707 Euro.
An zweiter Position der gewinnträchtigsten Autobauer bleibt der Hyundai-Kia Konzern. Hyundai hat zwar seine Neuwagen „nur“ mit einem Durchschnittspreis von 11 000 Euro im ersten Halbjahr verkauft, weil der überwiegende Anteil der Verkäufe aus Kleinwagen besteht. Trotzdem beträgt der Gewinn pro verkauftem Auto 1 027 Euro. Dies entspricht der besten Gewinn-Marge bei den betrachteten Massenherstellern von 9,3 Prozent. Obwohl Hyundai-Kia mit knapp drei Prozent mehr verkauften Neuwagen im ersten Halbjahr deutlich langsamer gewachsen ist als andere wichtige Wettbewerber, muss das Unternehmen nach Ansicht der Forscher aufgrund seiner Gewinnträchtigkeit äußerst ernst genommen werden. Hyundai-Kia ist klar ein Unternehmen, das um die Weltmarktführerschaft kämpft, auch wenn es bei den verkauften Fahrzeugen doch deutlich hinter Toyota, GM und dem VW-Konzern liegt.
Verschlechtert gegenüber dem Vorjahr hat sich Chrysler, das jetzt mit 768 Euro EBIT-Gewinn pro Neuwagen leicht vor Ford liegt. Bemerkenswert ist der Vergleich mit der Marke VW-Pkw. VW-Pkw hat im ersten Halbjahr 2013 nur einen Gewinn von 629 Euro pro Auto erzielt. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 751 Euro. Bei VW ist allerdings aufgrund der Bilanzierungsregeln das China-Geschäft nur teilweise im operativen Ergebnis berücksichtigt. Dennoch liegt die Marke in ihrem Ertragspotential zum Teil deutlich hinter den internationalen Wettbewerbern Toyota, Hyundai-Kia, Ford und GM.
Obgleich Fiat am meisten unter der Nachfragekrise in Europa leidet, hat Fiat-Auto, ohne das Zuliefergeschäft und die Luxusmarken Ferrari-Maserati, einen Verlust von lediglich 130 Euro pro Neuwagen erlitten. Unter Berücksichtigung der Zuliefersparte von Fiat und den Erträgen von Ferrari und Maserati war das Fiat Ergebnis im ersten Halbjahr sogar positiv. Fiat stand zu Beginn der Eurokrise am schlechtesten von allen Massenherstellern da. Heute hat sich Fiat Auto, nicht zuletzt auch auf Kosten deutlich geringerer Produktinvestitionen, zu einem Unternehmen gewandelt, das dem derzeitigen Marktdruck standhält. Fiat verliert pro verkauftem Neuwagen weniger Geld als die chronische Verlustmarke Seat des VW-Konzerns, deutlich weniger Geld als Peugeot–Citroen, Opel-Vauxhall (GM Europe), Renault und Ford in Europa. Und Fiat ist dabei, die schlechte Produktionsauslastung in Italien mit der Produktion von Chrysler-Jeep-Modellen zu verbessern.
Nach wie vor leben die Premiumhersteller in einer anderen Welt als die Massenhersteller. Porsche hat im ersten Halbjahr pro verkauftem Neuwagen einen Gewinn von 16 590 Euro oder eine Umsatzmarge 18,4 Prozent erzielt. Bei Ferrari–Maserati, Audi, BMW-Mini-Rolls-Royce und Mercedes-Smart sind die Gewinne pro Neuwagen im ersten Halbjahr 2013 gesunken.
Das erste Halbjahr 2013 ist im reinen Autogeschäft für die japanischen Autobauer und Porsche ertragreicher gelaufen als das Vorjahr. Gleichzeitig konnten nahezu alle Europa-abhängigen Autobauer beziehungsweise deren europäischen Töchter mit weniger Verlusten abschneiden als 2012. Ganz augenscheinlich beginnen die eingeleiteten Restrukturierungen Wirkung zu zeigen.
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 07.08.2013 aktualisiert am 07.08.2013
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