Toyota

Toyota Verso: Neuer Name, alte Stärken

Adieu Corolla: Toyota nimmt in Deutschland endgültig Abschied von der Modellbezeichnung des meistverkauften Autos der Welt und nennt seinen neuen Kompakt-Van nur noch Verso. Mit verbessertem Sitzsystem, größerem Raumangebot und sparsameren Antrieben rollt das neue Modell am 25. April zu Preisen ab 21 150 Euro zu den deutschen Händlern.

ein schwieriges Marktumfeld

Dabei trifft der neue Verso auf ein schwieriges Marktumfeld, denn der einstige Boom in der Klasse der Kompakt-Vans ist weitgehend zum Erliegen gekommen. 1,4 Millionen Einheiten der mittelgroßen Allrounder wurden 2006 in ganz Europa abgesetzt; inzwischen sind es weniger als eine Million. Doch der neue Verso hat – gemeinsam mit anderen neuen Modellen wie dem Renault Scenic – das Zeug dazu, dem Segment neues Leben einzuhauchen, zumal der Vorgänger dank eines guten Abschneidens beim TÜV-Report und in Kundenzufriedenheitsstudien einen guten Ruf genießt.

Sitzkonzept

Dabei ist die große Stärke des als Fünf- und Siebensitzer erhältlichen Verso eigentlich die, dass sich bis auf den Modellnamen gar nicht so viel geändert hat. [foto id=“66725″ size=“small“ position=“left“]Vor allem nicht beim Sitzkonzept „Easy7“, das schon beim Vorgänger durch seine Flexibilität und simple Bedienung überzeugte. Die drei Einzelsitze der zweiten Reihe lassen sich nun in Längsrichtung um drei Zentimeter weiter als bisher verschieben und zudem besonders weit nach vorn rücken, um einen bequemeren Zugang zu den beiden Einzelsitzen der letzten Reihe zu gewähren. Grund für die gewonnene Flexibilität ist der um drei Zentimeter auf 2,78 Meter gewachsene Radstand – schließlich basiert der Verso nicht mehr auf der Plattform von Corolla und Auris, sondern auf der des Mittelklassemodells Avensis.

einfach umklappen…

Wohlfühlkomfort wie in einer Lounge, wie von Toyota reklamiert, will ganz hinten allerdings nicht aufkommen. Die letzten beiden Sitze sollten, wie in dieser Fahrzeugklasse üblich, Kindern auf der Fahrt zum Fußballtraining vorbehalten bleiben. Ansonsten klappt man sie besser weg, was dank eines neuen Zugmechanismus nun mit einem Handgriff gelingt. Auch die Sitze der zweiten Reihe können zusammengeklappt werden. Hier braucht man zwei Handgriffe, ein Abmontieren der Kopfstützen ist nicht notwendig. Dabei entsteht eine ebene Ladefläche. Je nach Sitzkonfiguration bleiben für Gepäck 178 bis 1 645 Liter Ladevolumen übrig. Zusätzliche Ablagemöglichkeiten gibt es beispielsweise in einem blickdichten Fach unterhalb des Ladebodens.

Arbeitsplatz des Fahrers

In der mittleren Sitzreihe und auf den vorderen Plätzen sitzt man hingegen sehr kommod. Der Arbeitsplatz des Fahrers ist aufgeräumt und nüchtern gestaltet, und auch an die leicht zur Mitte hin versetzten, aber zum Fahrer geneigten Instrumente kann man sich gewöhnen. [foto id=“66726″ size=“small“ position=“right“]Der Schalthebel des neuen manuellen Sechsgang-Getriebes ist wie bei vielen Vans griffgünstig an der Armaturentafel platziert, könnte aber besser durch die Gassen flutschen. Gerade beim Wechsel vom vierten in den fünften Gang gibt sich das Getriebe bisweilen etwas störrisch.

Geräusch- und Vibrationsniveau

Zum Reisekomfort an Bord trägt das wahrnehmbar verringerte Geräusch- und Vibrationsniveau bei. Vor allem Fahrbahngeräusche haben es nun schwerer, in den Innenraum zu dringen. Windgeräusche sind allerdings weiterhin zu vernehmen, obwohl Toyota sich eines in dieser Fahrzeugklasse bemerkenswerten Aerodynamikwertes von cW 0,295 rühmt.

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Leistung und Verbrauch

Und auch der gefahrene Basisdiesel mit 2,0 Litern Hubraum und 93 kW/126 PS kann unter Last das dieseltypische Nageln nicht verleugnen. Im Gegenzug gefällt der Selbstzünder mit einem ab 1 800 U/min zur Verfügung stehenden Drehmoment von 310 Nm und einem moderaten Verbrauch von 5,6 Litern je 100 Kilometer. Der Diesel dürfte laut Toyota-Prognose der Volumenmotor in Europa und mit einem Anteil von gut 20 Prozent der zweitbeliebteste Verso-Antrieb in Deutschland werden. Fast die Hälfte der deutschen Kunden wird sich für den 1,8-Liter-Benziner mit 108 kW/147 PS und neuer Valvematic-Technik entscheiden, die Ventilsteuerzeiten und Ventilhub variabel regelt und dadurch den Wirkungsgrad des Motors steigern soll. Darüber hinaus stehen ein weitere Benziner und zwei Diesel mit bis zu 130 kW/177 PS zur Verfügung, die alle dem Spar-Programm „Toyota Optimal Drive“ unterzogen wurden. Der Hersteller verspricht gegenüber dem Vorgänger bis zu 20 Prozent mehr Leistung bei bis zu zwölf Prozent geringerem Verbrauch. [foto id=“67540″ size=“small“ position=“right“]Je nach Motorisierung erfolgt die Kraftübertragung über den neuen Sechsgang-Handschalter oder das stufenlose Multidrive-Automatikgetriebe; für den mittleren Diesel mit 110 kW/150 PS wird ausschließlich eine neue Sechsstufen-Automatik angeboten.

Fazit

Der Verso ist ein rundum gelungenes Auto, das obendrein mit seinem frischen Auftritt gefällt – wenn da nicht die etwas ärgerliche Preispolitik wäre. Zwar liegt der Basispreis mit 21 150 Euro auf Vorgängerniveau und enthält bereits alle Sicherheitsfeatures mit sieben Airbags, ESP und aktiver Lenkunterstützung. Doch weder die Sitze sechs und sieben noch eine Klimaanlage oder Leichtmetallfelgen sind in der Einstiegsversion „Verso“ im Serienumfang enthalten. 50 000 bis 60 000 Einheiten des Verso will Toyota pro Jahr in Europa absetzen und sich damit einen Marktanteil von sieben Prozent sichern. In Deutschland rechnet man mit 12 000 verkauften Fahrzeugen pro Jahr.

Bewertung

Plus: gutes Raumangebot, flexibles und nutzerfreundliches Sitzkonzept

Minus: spärliche Basisausstattung Technische

technische Daten Toyota Verso

Kompakt-Van mit fünf oder sieben Sitzen

Länge/Breite/Höhe/Radstand: 4,40 Meter/1,79 Meter/1,62 Meter/2,78 Meter

Motoren

1,6-Liter-Benzinmotor

97 kW/132 PS, max. Drehmoment 160 Nm bei 4 400 U/min, 0-100 km/h: 11, 7 s, Höchstgeschwindigkeit: 185 km/h, Verbrauch: 6,7 l/100 km, CO2-Ausstoß: 158 g/km, ab 21 150 Euro

1,8-Liter-Benzinmotor

108 kW/147 PS, 180 Nm bei 4 000 U/min, 10,4 s, 190 km/h, 6,9 l/100 km, 162 g/km, ab 24 700 Euro2,0-Liter-Dieselmotor, 93 kW/126 PS, 310 Nm bei 1 800-2 400 U/min, 11,3 s, 185 km/h, 5,6 l/100 km, 146 g/km, ab 23 500 Euro

2,2-Liter-Dieselmotor

110 kW/150 PS, 340 Nm bei 2 000-2 800 U/min, 10,1 s, 195 km/h, 6,8 l/100 km, 178 g/km, ab 28 800 Euro;2,2-Liter-Dieselmotor, 130 kW/177 PS, 400 Nm bei 2 000-2 800 U/min, 8,7 s, 210 km/h, 6,0 l/100 km, 159 g/km, ab 28 500 Euro

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