Mitsubishi

Tradition: 30 Jahre Mitsubishi Pajero – Für den Traum von Wüste und Wildnis

Was die Geländeurgesteine von Jeep, Land Rover, Nissan (Patrol), Suzuki (LJ) oder Toyota (Landcruiser) mit vereinten Kräften nicht schafften, machte der Mitsubishi Pajero möglich: Der Japaner baute in Deutschland die kleine Geländewagennische zum Massensegment aus, in dem heute kaum noch eine Marke fehlt. Mit sparsamem Diesel, schickem Design und aufwändiger Fahrwerkstechnik gelang dem nach der südamerikanischen Raubkatze Leopardus Pajero benannten Allradler der Durchbruch als Arbeitstier und beliebtes Lifestyle-Vehikel

Schneller als ein Porsche

Als erster Kraxler schrieb er auch Rallyegeschichte, eine Wüsten-Wildkatze, die bei der Dakar auf Anhieb schnellere Zeiten erzielte als die Allrad-Porsche. Rund drei Millionen[foto id=“468357″ size=“small“ position=“right“] Einheiten konnte Mitsubishi bislang von seinem 4×4-Bestseller verkaufen, davon immerhin 200.000 in Deutschland. Genug für ein jahrelanges Abonnement auf den ersten Platz in der Zulassungsstatistik, das die Kunden erst nach heftigen Preiserhöhungen für den zunehmend luxuriöseren Geländekreuzer kündigten. Während der Pajero in die Offroad-Oberklasse abdriftete, legte Mitsubishi aber in den kleineren Klassen nach. Zunächst mit den erschwinglicheren Pajero Pinin und Pajero Sport, später mit den SUV Outlander und ASX.

Jagdsaison eröffnet!

„Jagdsaison eröffnet!“ titelte die deutsche Fachpresse zur Premiere des Pajero im Juni vor 30 Jahren. Schließlich attackierte der Vierradler im Zeichen des patagonischen Leoparden nicht nur die etablierte Offroad-Konkurrenz, sondern auch die legendären Rallye-Racer [foto id=“468358″ size=“small“ position=“left“]der Paris-Dakar. Erfolgreich, wie sich rasch zeigte. Schon beim dritten Start erkämpfte der Pajero seinen ersten Klassensieg, bis heute sind es 15 Siege bei 32 Rennen. Eine für Offroader einzigartige Serie, die den Absatz auch auf klassischen Onroad-Märkten wie Deutschland beflügelte. Zumal der erschwingliche Geländegänger im Zeichen der drei Diamanten Straßentalente bieten konnte, wie sie bis dahin nur 4×4-Luxusliner der Liga des Range Rover zeigten.

Zukunftsweisend

So waren die Vorderräder des komfortbetonten Pajero einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt und durch Drehstäbe gefedert. Die Stöße der hinteren Starrachse wurden durch elliptische Blattfedern und, wie die Vorderachse, durch Teleskopstoßdämpfer abgemildert. Das alles bot Mitsubishi in Kombination mit fünf Karosserien (kurzer Zweitürer mit Festdach oder Verdeck sowie langer Viertürer mit Flach-, Semi- und Hochdach), immer auf robustem Leiterrahmen. Sensationell im Segment waren[foto id=“468359″ size=“small“ position=“right“] die innenbelüfteten Scheibenbremsen und der schnell laufende Turbodiesel mit 62 kW/84 PS, der großes Sparpotential im Vergleich zu den damals sonst üblichen Benzinern zeigte. Seiner Zeit fuhr der erste Pajero mit dem internen Code L040 so weit voraus, dass seine Technik sogar die Einführung seines 1991 vorgestellten Nachfolger der Serie V20 überlebte. Lieferte der L040 doch die Basis für den 1993 eingeführten Pickup L200 mit 2,5-Liter-Turbodiesel und zuschaltbarem Allradantrieb. Auch der Hyundai Galloper nutzte bis 2003 die Plattform des L040 und revitalisierte so den ersten Pajero als Preisbrecher unter den Geländegängern.

Noch zukunftsweisender war jedoch die zweite Pajero-Generation V20, die mit dem weltweit ersten Multi-Mode-Allradantrieb und ABS, einem Fahrwerk mit Dreifach-Dämpferverstellung und 3,0-Liter-V6 mit Vierventiltechnik (ab 1996) zunächst zahlreiche Medienpreise gewann – und dann global die Gunst der Offroad-Fans. Dies wie der Vorgänger übrigens mit unterschiedlichen Modellbezeichnungen, galt Pajero doch in der spanischsprachigen Welt als Schimpfwort. Dort mutierte der Mitsubishi zum Montero, während er in Großbritannien als Shogun vermarktet wurde. Nicht zu vergessen sind spezielle Vertriebsmarken wie Car Plaza in Japan und Dodge Raider in den USA.

[foto id=“468360″ size=“small“ position=“left“]Trendsetter

Rundlichere, modische Formen und ein gelungener Mix aus SUV-Komfort und klassischen Geländetalenten führten die Pajero-Produktion 1992 zu einem Allzeitjahreshoch von fast 175.000 Einheiten, deutlich mehr als seine direkten Konkurrenten aus Nippon von Nissan (Patrol) und Toyota (Land Cruiser). Tatsächlich war die Baureihe V20 so sehr Trendsetter, dass sie sogar bis 2012 und damit länger als ihr 1999 vorgestellter Nachfolger (Baureihe V60) produziert wurde. In Deutschland übernahm der Pajero V20 unter der Bezeichnung Pajero Classic bis 2006 die Rolle des preiswerten Einsteigermodells.

Etwas später als viele Wettbewerber, aber noch nicht zu spät reagierte Mitsubishi auf den Trend zu kompakten SUV für den Traum vom Abenteuer im Dschungel der Großstädte. So präsentierten die Japaner 1999 den kleinen Pajero Pinin mit Vierzylinder-Benzinern. Ein handliches Lifestylemodell mit Allradantrieb via Viskokupplung, das beim italienischen Kooperationspartner Pininfarina produziert wurde und den Weg bereitete für spätere Crossover wie den Outlander und den aktuellen ASX, aber als eigenständige Modellreihe nicht bestehen konnte. Ein Schicksal, das der Pajero Pinin mit dem Pajero Sport teilte, der vom Pickup L200 abgeleitet worden war und von 1998 bis 2001 eine preiswerte Alternative zum großen Pajero bieten sollte.

Kultstatus auch nach der Jahrtausendwende[foto id=“468361″ size=“small“ position=“right“]

Kultstatus genoss auch nach der Jahrtausendwende allein der klassische Pajero. Daran änderte nicht einmal die auf rund 100.000 Einheiten zurückgehende Jahresproduktion viel, denn technisch und preislich war der Pajero seit der dritten Generation mit dem Code V60 im automobilen Oberhaus angeordnet. Deutlich über 50.000 Euro kostete ein gut ausgestatteter Pajero V6 mit Benzindirekteinspritzung im Jahr 2003, damit maß sich Mitsubishi fast mit Range Rover oder Mercedes S-Klasse. Anderseits waren viele Fans bereit, dieses Preisniveau zu akzeptieren.

Unzerstörbarer Wegbereiter

Als Mitsubishi 2004 überlegte, das Pajero-Stammwerk in Gifu zu schließen, hagelte es nicht nur von den Mitarbeitern Proteste. Die Pajero Manufacturing Co. in Japan durfte deshalb nicht nur weiterleben, sondern ab 2006 auch die vierte Generation mit der Kennung V80 vom Band rollen lassen. Mit neuem Common-Rail-Vierzylinder-Diesel und 3,8-Liter-V6-Benziner gelang es dem optisch nur vorsichtig aufgefrischten V60 erneut die 100.000-Einheiten-Jahresmarke zu übersteigen. Anders als einst wurden davon aber nur noch marginale Stückzahlen in Nippon und auch in Deutschland abgesetzt. Daran hat sich bis heute nichts geändert, zumal die Diskussion um Klimaschock und CO2-Emissionen allen großen Geländegängern in Westeuropa zusetzte. Anders in Ländern, in denen das Durchkommen abseits befestigter Wege weiterhin wichtig ist. Hier ist der Pajero als fast unzerstörbarer Wegbereiter durch Wüsten und Wildnis weiterhin zu Hause und überaus erfolgreich. Schließlich war er bereits bei der Dakar ein unbezwingbarer Triumphator.

Chronik

1973: Auf der Tokio Motorshow debütiert der Mitsubishi Pajero I, noch als Studie

1978: Mitsubishi gibt das Startsignal für die Serienproduktion des Pajero

1979: Präsentation des Pajero II Concept auf der Tokio Motorshow

1982: Serienanlauf der Pajero-Baureihe L040

1983: Im Juni Markteinführung in Deutschland mit mehreren Karosserien. Zunächst als kurzer Zweitürer mit Hardtop oder Softtop. Die Motorenauswahl bestand aus einem 2,3-Liter-Turbodiesel für beide Karosserien und einem 2,6-Liter-Benziner für die Festdachversion. Zuschaltbarer Allradantrieb. Der 2.3 TD ist der erste Geländewagen mit Turbodiesel. Bei der Rallye Paris-Dakar belegen Pajero die ersten drei Plätze

1984: Dritter Platz für den Pajero bei der Rallye Paris-Dakar

1985: Einführung einer viertürigen Hochdach-Langversion mit sieben Sitzplätzen auf dem deutschen Markt

1987: Turbodiesel jetzt mit 2,5-Liter-Hubraum bei unveränderter Leistung, aber höherem Drehmoment. Flachdachkarosserie für den langen Turbodiesel während die Hochdachversion mit Automatikgetriebe bestellbar wird. Optional ist ein geregelter Dreiwegekatalysator für den 2,6-Liter-Benziner erhältlich

1989: Markstart für V6-Modelle mit Schraubenfeder-Hinterachse. Einstellung des 2,6-Liter-Vierzylinders. Turbodiesel mit Ladeluftkühler und mehr Leistung

1990: Schraubenfeder-Hinterachse jetzt auch für den Turbodiesel

1991: Die Pajero-Generation V 20 startet. Vom Vorgänger L040 wurden in Deutschland insgesamt 82.005 Einheiten zugelassen. Üppiger dimensionierte Kurzversion als Festdach und als Cabrio, dazu ein längerer Viertürer. Cabrio mit zweiteiligem Faltdach (Vorderteil elektrisch). Neuer „Super-Select“-Permanent-Allradantrieb mit ABS für die höheren Ausstattungslinien GLX und GLS (nicht für GL). Scheibenbremsen auch hinten, Fahrwerk mit Dreifach-Dämpferverstellung. Pajero gewinnt den Medienpreis „Goldenes Lenkrad“

1992: Mit 174.708 Einheiten erreicht die Pajero-Produktion ein Allzeithoch

1993: Auf der IAA feiert der Pickup L200 Deutschlandpremiere mit der technischen Basis des Pajero L040. Pajero-Gesamtsieg bei der Rallye Paris-Dakar

1994: Neue Motoren sind ein 3,5-Liter-V6-Benziner mit Vierventiltechnik und ein 2,8-Liter-Turbodiesel, beide optional mit neuer Viergang-Automatik. Fahrerairbag für die höheren Ausstattungen GLX und GLS

1995: Ersatz des bisherigen 3,0-Liter-V6 durch einen neuen 3,0-Liter-V6 mit Vierventiltechnik

1996: Optisches Pajero-Facelift  

1997: Gesamtsieg bei der Rallye Paris-Dakar, Mitsubishi belegt die Plätze 1 bis 4

1998: Einführung des Pajero Sport

1999: Der kleine SUV Pajero Pinin feiert Premiere

2000: Einführung der dritten Pajero-Generation V60 mit modernem Benzindirekteinspritzer als 3.5 V6 GDI und als 3.2 DI-D-Diesel

2001: Jutta Kleinschmidt gewinnt auf einem Pajero als erste Frau die Dakar. Auf der Frankfurter IAA debütiert die Motosportversion Pajero Evo. Der Evo siegt noch im gleichen Jahr bei der Desert Challenge in Dubai

2002: Der Pajero V20 erlebt ein Revival als Pajero Classic. Unter den zehn bestplatzierten Rallye-Dakar-Teilnehmern sind neun Mitsubishi Teams. Von 2002 bis 2006 wird der Pajero V20 unter der Bezeichnung Pajero Classic als preiswertes Einsteigermodell erneut produziert

2005: Nur noch 61.142 Einheiten beträgt die Jahresproduktion

2007: Nach 2004 und 2005 siegt Stéphane Peterhansel zum dritten Mal bei der Dakar-Rallye für Mitsubishi. Die vierte Pajero-Generation (Serie V80) wird in Deutschland eingeführt mit 3,8-V6-MIVEC-Benziner und 3.2-DI-D-Diesel. Insgesamt werden in diesem Jahr 112.103 Pajero gefertigt

Wichtige Produktions- und Zulassungszahlen

Rund drei Millionen Einheiten aller Pajero-Generationen weltweit, davon über 200.000 Zulassungen in Deutschland.

82.005 Zulassungen der Baureihe L040 in Deutschland

67.487 Zulassungen der Baureihe V20 in Deutschland

5.032 Zulassungen des Pajero Classic (V20) in Deutschland

23.298 Zulassungen der Baureihe V60 in Deutschland

8.150 Zulassungen des Pajero Sport in Deutschland

15.593 Zulassungen des Pajero Pinin in Deutschland

Preisbeispiele

Mitsubishi Pajero 2,3-Liter-Turbodiesel (1983) ab 27.590 Mark

Mitsubishi Pajero 2,5-Liter-Turbodiesel (1987) ab 32.200 Mark

Mitsubishi Pajero 2,8-Liter-Turbodiesel American Dream (1996) ab 58.500 Mark

Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D (2001) ab 57.790 Mark

Mitsubishi Pajero Pinin 1.8 GDI (2001) ab 36.900 Mark

Mitsubishi Pajero Sport 3.0 V6 GLS (2001) ab 65.990 Mark

Mitsubishi Pajero 2türig 3.2 DI-D (2003) ab 35.280 Euro

Mitsubishi Pajero 3.5 V6 GDI 2türig (2004) ab 43.630 Euro

Mitsubishi Pajero 3.5 V6 GDI 5türig (2004) ab 49.950 Euro

Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 2türig (2010) ab 29.990 Euro

Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 2türig (2013) ab 31.990 Euro

Mitsubishi Pajero 3.2 DI-D 4türig (2013) ab 35.990 Euro

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