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Ford
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Aufsehen erregte der Ford jedoch auch als erster Luxus-Mini in feiner Ghia-Ausstattung, mit frechen XR2-Sportversionen, Motorsporteinsätzen bei der Rallye-WM und immer neuen Concept Cars und Stilstudien. Schon für [foto id=“348643″ size=“small“ position=“left“]den ersten Auftritt des Fiesta in Italien, dem Heimatland der schicken Kleinwagen, entwickelte die Ford-Tochter Ghia zwei spektakuläre Studien. Die Prototypen Fiesta Corrida und Prima waren die Sensation des Turiner Salons 1976: Der Corrida als Flügeltüren-Coupé mit Schubladen-Kofferraum und der Prima als wandelbarer Pick-up mit unterschiedlichen Heckaufsätzen für einen praktischen Pritschenwagen, ein elegantes zweisitzige Coupé, einen schnellen 2+2 Fastback und einen viersitzigen Kombi. Fiesta-Visionen, die ihrer Zeit zu weit vorausfuhren, jedoch mit dazu beitrugen, den Mini-Ford nicht nur als modisch-schickes Volksauto, sondern auch als eleganten Frauenliebling zu etablieren. Was Frauen wollten, wusste damals offenbar kaum einer besser als das Designstudio von Ghia, dessen Chef Tom Tjaarda maßgeblicher Couturier des Fiesta war.
Als 3,56 Meter kurze und stilvolle Einkaufstasche mit variablem Gepäckraum wurde der Fiesta ein Favorit von Frauen. Die Rolle des vermeintlichen „Frauenverstehers“ trieb der kleine Ford so weit, dass 1982 der „Fiesta Ladies Cup“ [foto id=“348644″ size=“small“ position=“left“]ausgeschrieben wurde, eine der ersten Motorsportserien exklusiv für schnelle Amazonen. Auf der Straße sorgte derweil der Fiesta XR2 für forschen Vortrieb, ein 62 kW/84 PS starkes Kraftpaket , das vor allem die junge, männliche GTI-Fraktion begeisterte. Abgerundet wurde die Antriebsoffensive durch einen 40 kW/54 PS leistenden Diesel, mit dem der Fiesta 1983 zum kleinsten deutschen Sparmeister unter den Selbstzündern wurde. Ein wahres „Wundercar“ also, wie die Amerikaner in der Neuen Welt warben. Ein „Wundercar built in Germany“ für den „San Diego Freeway“ ebenso wie für die „high-speed-autobahn“. Dennoch: 1977 war die erste Ölkrise bereits überwunden und so blieb der gegen VW Rabbit (Golf) und Honda Civic positionierte Sparmeister im Land der Straßenkreuzer chancenlos. Nicht deutlich anders erging es zunächst der aktuellen US-Version des Fiesta, der in diesem Jahr eine spezielle Motorsportserie Image-Aufwind geben soll.
Knapp fünf Millionen mal lief die erste Fiesta-Generation vom Band, immer neue Sondermodelle und eine modifizierte Optik ab Modelljahr 1983 hielten den Dreitürer frisch. Nach 13 Jahren wurde es dann aber doch Zeit für eine Ablösung, zu viele Wettbewerber kämpften inzwischen mit modischen Minis um Marktanteile. So ließ der „Wind of Change“ 1989 nicht nur Mauern zwischen Ost und West stürzen, er brachte auch einen größeren, deutlich erwachseneren Baby-Ford hervor. Der neue 3,74 Meter messende Fiesta war erstmals auch als Fünftürer erhältlich und glänzte mit dem besten [foto id=“348645″ size=“small“ position=“left“]Raumangebot seiner Klasse. Kurz – der kleine Ford bewahrte alle Tugenden des Vorgängers und führte diese zu neuer Größe. Ein Erfolgsrezept, das letztlich bis 2002 Bestand hatte. Der langlebige Ford blieb nicht nur Bestseller im Verkaufsprogramm, sondern zählte auch zu den Besten in TÜV-Statistiken und Gebrauchtwagen-Kaufberatungen.
Um einer Midlife-Crisis vorzubeugen, erfuhr die zweite Fiesta-Generation 1995 eine grundlegende Verjüngung mit neuen Motoren und frischem Blechkleid. Vor allem aber machte Ford Familienpolitik. So gab es Fords Kleinsten jetzt auch als Mazda 121. Fiesta und 121 waren eineiige Zwillinge, die nur an den Logos und einer Zierleiste am Heck zu unterscheiden waren. 1996 bekam der Fiesta sogar Nachwuchs: Der noch kleinere Ka basierte auf dem bewährtem Fiesta, was optisch allerdings kaum erkennbar war. Denn mit dem Ka führte Ford die Linien des „New-Edge-Designs“ ein, kantige Formen, die beim Fiesta erst drei Jahre später für eine modische Auffrischung an Motorhaube, Kotflügeln und Stoßfängern sorgten. Da stand bereits ein weiterer Fiesta-Sprössling auf dem Zenit seiner kurzen Karriere: Das Sportcoupé Puma teilte sich 70 Prozent seiner Komponenten mit dem Fiesta.[foto id=“348646″ size=“small“ position=“left“]
Erfolg macht selbstsicher. So startete die vollkommen neu entwickelte dritte Fiesta-Generation 2002 in noch größerer Vielfalt. Neben dem Drei- und Fünftürer debütierte der Hochdachkombi Fusion als Vorbote künftiger kleiner Kompaktvans und einer abermals vielfältigeren Modellfamilie in der Ära des aktuellen Fiesta, der 2008 lanciert wurde. Jüngstes Fiesta-Derivat ist der B-Max, der auf dem Genfer Salon gerade seine Weltpremiere zelebriert. Nur an einem fehlt es dem vielseitigen Ford weiterhin: Am Kultcharakter eines knuddeligen Kleinwagens mit „Gesicht“ im Kindchenschema und an einem Cabrio. So bleibt der Fiesta ein Alleskönner für jede Lebenslage, der meist bis zur letzten Fahrt zum Autoverwerter treue Dienste leistet. Sammlerstatus Fehlanzeige: Gute erhalten Fiesta früher Jahre sind heute seltener als vergleichbar alte Supersportwagen. Dafür bleiben Fords Kleinste auch als Youngtimer für Knauser bezahlbar.
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geschrieben von auto.de/Spot Press Services GmbH/Wolfram Nickel/SP-X veröffentlicht am 10.03.2011 aktualisiert am 21.06.2016
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