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Subaru
Zu den automobilen Giganten zählten diese Japaner nie und dennoch sind sie in zumindest einer Hinsicht die Größten geworden. Mit der Einführung des 4×4-Antriebs in den Großserien-Pkw vor genau 40 Jahren gelang Subaru der Aufstieg zum auflagenstärksten Allradhersteller der Welt.
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Seitdem macht die markentypische Kombination aus Vierradantrieb und Boxermotor sogar biedere Kombis zu charismatischen Charakterdarstellern, mit denen Subaru eine globale Erfolggeschichte gelang. Ganz besonders, wenn es sich um den pragmatischen Waldläufer Forester oder die Familienfahrzeuge der Legacy-Baureihe handelt. Untrennbar mit der Subaru-Allradgeschichte verbunden sind aber auch die Impreza WRX und STI, kompakte Kraftsportler, gegen die bei Duellen auf Rallyepisten wie bei Ampelsprints [foto id=“405876″ size=“small“ position=“left“]kaum ein Kraut gewachsen ist. Passend zum 40sten 4×4-Jubiläum soll nun der kompakte Crossover XV die Allradmarke in der Zulassungsstatistik wieder etwas weiter nach vorne bringen.
Schon das erste Großserienmodell von 1958, der Kleinstwagen 360, revolutionierte das japanische Kei-Car-Segment mit einer Kombiversion und wenig später wagte der Winzling sogar den Sprung ins Land der Straßenkreuzer, nach Nordamerika. Durchaus erfolgreich, wie Subarus verblüffte Konkurrenten konstatierten. Noch heller sollte die Marke mit dem Logo des Gestirns der leuchtenden Plejaden strahlen als der Stromversorger Tohoku Electric Supply Company im Jahr 1971 den Gewinner eines Großauftrags für 4×4-Pkw bekannt gab. Der Energiekonzern aus dem schneereichen Norden der japanischen Hauptinsel Honshu verlangte ein wintertaugliches Fahrzeug. Subaru gewann die Ausschreibung mit dem Leone Station Wagon 1400 AWD, einem konventionellen Kombi, in den die Japaner einen zuschaltbaren Allradantrieb bauten. [foto id=“405877″ size=“small“ position=“right“]Mittels Klauenkupplung wurde ein starrer Durchtrieb von der angetriebenen Vorderachse zur Hinterachse hergestellt. Im September 1972 ging der Allrad-Leone in Serie, rechtzeitig für die erste winterliche Bewährungsprobe.
Schon im Februar 1973 feierte der Leone 1400 als Limousine und Kombi auf dem Amsterdamer Salon seine Europapremiere, wo er allerdings vor allem wegen seiner fernöstlichen Formen und des fast nur von Porsche und Käfer vertrauten Boxermotors auffiel. Privatkunden konnten die 4×4-Version des Leone Station Wagon ohnehin erst zwei Jahre später bestellen. In Europa zunächst 1977 in der Schweiz, dem damals größten Allradmarkt der „Alten Welt“, und dies bereits mit damals noch neuartiger Abgasrückführung zur Schadstoffreduzierung. Dagegen startete Subaru in der Neuen Welt gleich mit einer ganzen Phalanx an Leone-Typen mit optionalem 4×4-Antrieb. Spektakulär und begehrt war der in nur relativ kleiner Stückzahl [foto id=“405878″ size=“small“ position=“left“][foto id=“405879″ size=“small“ position=“left“]gebaute Pick-up Brat. Ein früher japanischer Lifestylelaster, der mit Surfboards beladen eine ebenso gute Figur machte wie vor der Edelboutique in Beverly Hills. Tatsächlich wurde der Brat zum ersten sportiven Imageträger für Subaru.
Nach Deutschland wagte sich Subaru dagegen erst 1980, dafür bereits mit der zweiten Generation des Leone. Die ehemaligen Ski-Stars Rosi Mittermeier und Christian Neureuther hoben den hierzulande schlicht Subaru 1800 4WD genannten Leone in einer großen Anzeigenkampagne aus der Taufe, dennoch entschieden sich im ersten Jahr nicht mehr als gut 2.600 Käufer für die hausbacken gezeichneten Kombis und Limousinen des fernöstlichen Exoten. Erst der Ausbau der Modellpalette und das Engagement vieler kleiner Händler, vor allem in gebirgigen Gegenden, brachten den Durchbruch. Der hierzulande serienmäßige Allradantrieb erwies sich bald als so zugkräftiges Argument, dass die Zulassungszahlen deutlich anstiegen. 4×4-Technik war nicht mehr allein ein Garant für bessere Traktion, sondern galt auch als sportlich-schick. Möglich machten dies die ersten Audi Quattro und spektakuläre Auftritte von 4×4-Rallye-Boliden. So versuchten die Japaner mit einem raschen Ausbau der Modellpalette ihren Vorsprung zu wahren. 1983 führten sie den 3,53 Meter messenden, kuriosen Micro-Bus Libero ein, der als kürzester Siebensitzer mit Allradantrieb aller Zeiten Geschichte schrieb.
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Als erster in Europa lieferbarer Kleinwagen verfügte der 3,50 Meter kurze Justy ab 1984 über serienmäßigen Allradantrieb. Auf Betätigung eines roten Knopfs im Schalthebel wurde der Hinterradantrieb zugeschaltet. Lieferbar war der Justy mit drei- und fünftüriger Karosserie und als Cabriolet-Umbau des [foto id=“405881″ size=“small“ position=“left“]Frankfurter Karossiers L&H. Nie zuvor gab es ein kleineres Cabriolet mit Allradantrieb. Groß war die Trauer unter Justy-Fans als spätere Generationen des Kleinen aus Kooperationen mit Daihatsu und Suzuki nur noch mit einfachem Frontantrieb vorfuhren. Wie von einem anderen Stern wirkte dagegen das sportliche Spitzenmodell der letzten Leone-Generation von 1985. Tatsächlich nannte sich das keilförmige Klappscheinwerfer-Coupé XT auf dem Heimatmarkt auch Alcyone wie ein Stern der Plejaden. Mit futuristischen Formen, aerodynamischem Bestwert von cW 0,29, Cockpit im Jetfighter-Stil und starkem Turbomotor brachte der XT sportlichen Glanz in das sonst so nüchterne Allradprogramm. Vor allem aber die [foto id=“405882″ size=“small“ position=“right“]Initialzündung zu neuer Sportlichkeit, die zunächst in verschiedenen Geschwindigkeitsweltrekorden mit dem Leone-Erben Legacy gipfelten. Darunter eine sensationelle 100.000-Kilometer-Langstreckenrekordfahrt, die der Legacy 1993 mit einem Schnitt von knapp 250 km/h absolvierte.
Während das extravagante Gran-Turismo-Coupé SVX mit Sechszylinder-Boxermotor und Allradantrieb ab 1991 nicht nur in Deutschland eine Alleinstellung am Markt genoss, beeindruckte Subarus Golf-Herausforderer Impreza kurz danach weniger die Kompaktklassekäufer als die Konkurrenz auf den Rallyepisten. 1995 gewann Subaru erstmals die Rallye-Weltmeisterschaft und dies unter Collin McRae gleich in Fahrer- und Markenwertung. Der Beginn einer ganzen Serie an Weltmeisterschaftstiteln.[foto id=“405883″ size=“small“ position=“left“]
Auf den Straßen sorgten der Impreza vor allem als nur leicht entschärfter WRX und STI für Furore. Fast schon verpflichtend waren für die japanische 4×4-Marke Verkaufserfolge im neuen Segment der Sports Utility Vehicles. Begründen konnte Subaru die Klasse zwar nicht, dafür füllten gleich zwei Modellreihen die Kassen des Allradspezialisten. 1995 startete der Legacy Kombi im Offroadgewand unter dem Namen Outback und zwei Jahre folgte der Forester als erstes SUV im nüchternen Kombikleid. Während der Forester in Deutschland ein Liebling der Förster und Freizeitjäger wurde, wie etwa das populäre Sondermodell [foto id=“405884″ size=“small“ position=“right“]Hubertus zeigte, zählte der Waldläufer auf anderen Kontinenten ebenso wie der Outback schnell zu den beliebtesten Familienfahrzeugen. Speziell für Europa gedacht war dagegen der 2008 eingeführte weltweit erste Boxer-Dieselmotor, mit dem Subaru nicht nur beim Forester für Schlagzeilen sorgte.
Noch ein anderes Ereignis erregte in jenem Jahr Aufmerksamkeit: Toyota erhöhte seinen Anteil an Fuji Heavy Industries auf 16,5 Prozent, ein wichtiger Schritt, um die Zukunftsfähigkeit von Subaru zu sichern. Allradfans werden sich allerdings für die ersten Kinder aus der nun innigeren Kooperation weniger begeistern: Sowohl der kleine Trezia als auch das Sportcoupé BRZ werden nur über zwei Räder angetrieben. Ganz neue Perspektiven sieht Subaru als noch immer weltgrößter Hersteller von Allrad-Pkw dagegen in Hybridkonzepten mit 4×4-Technik. Ein Feld, das von anderen Marken bereits bestellt wird. Bleibt abzuwarten, wer die größte Ernte einfährt.
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Motorisierungen wichtiger Subaru 4×4-Modelle |
Subaru Justy, erste Generation 1984-1995: 1,0-Liter-Dreizylinder-Motor 40 kW/55 PS 1,2-Liter-Dreizylinder-Motor 50 kW/68 PS bzw. 49 kW/67 PS Subaru Leone, erste Generation 1972-1979: Subaru Leone bzw. Subaru 1800, zweite Generation 1979-1985: Subaru Leone bzw. Subaru 1800, dritte Generation 1985-1990: Subaru XT, 1985-1990: Subaru Legacy, erste Generation 1989-1994: Subaru Legacy, zweite Generation 1994-1999: Subaru Legacy, dritte Generation 1999-2003: Subaru Legacy, vierte Generation 2003-2009: Subaru Legacy, fünfte Generation seit 2009: Subaru Forester, erste Generation 1997-2002: Subaru Forester, zweite Generation 2002-2008: Subaru Forester, dritte Generation seit 2008: Subaru Impreza, 2002-2007: Subaru Impreza, aktuelle Generation, seit 2007: Subaru SVX, seit 2012: |
Chronik |
1971: Subaru erhält den Zuschlag für einen Großauftrag des japanischen Energiekonzerns Tohoku Electric Supply Company über die Lieferung von Allradkombis 1972: Im September erfolgt der Produktionsstart des Subaru Leone 1400 AWD Station Wagon 1973: Im Februar feiert der Subaru Leone auf dem Amsterdamer Salon Europapremiere 1975: Subaru-Allradmodelle werden an Privatpersonen ausgeliefert 1977: Subaru geht in der Schweiz an den Start. Zwei Jahre später erfolgt ein Neustart mit breiterer Modellpalette 1980: Subaru Deutschland wird gegründet 1981: Vertriebsbeginn für Subaru Leone in Deutschland unter der Modellbezeichnung Subaru 1800 1983: Einführung des Micro-Bus Libero 1984: Als weltweit erster Kleinwagen wird der Justy in drei Karosserievarianten, darunter auch ein Cabriolet mit zuschaltbarem Allradantrieb ausgeliefert 1985: Zum Jahresbeginn debütiert die dritte Generation des Leone als Subaru 1800 und Subaru XT in Deutschland 1989: Europapremiere des Legacy als Limousine und Kombi auf der Frankfurter IAA 1991: Vorstellung des SVX, eines Gran Turismo Coupés mit Sechszylinder-Boxer 1993: Der Legacy erzielt nach 1989 den zweiten Geschwindigkeitsweltrekord über 100.000 Kilometer mit einem Durchschnittstempo von 249 km/h 1995: Premiere für den Outback auf Basis des Legacy Kombi. Subaru gewinnt mit dem Impreza die Rallye-Weltmeisterschaft in der Fahrer- und Markenwertung. Auf der IAA debütiert die zweite Justy-Generation als Parallelmodell zum Suzuki Swift, wieder mit Allradantrieb 1997: Als erster SUV von Subaru wird der Forester in Deutschland eingeführt 2002: Auf dem Pariser Salon wird eine neue Impreza-Generation vorgestellt. Außerdem startet die nächste Generation des Forester 2003: Als Parallelmodell zum Suzuki Ignis debütiert der Subaru JG3X Justy mit Allradantrieb 2004: In kleiner Stückzahl wird der Pickup Subaru Baja auf Basis des Legacy nach Deutschland eingeführt 2007: Auf der Tokyo Motor Show debütiert die jüngste Generation des Impreza 2008: Der weltweit erste Dieselmotor in Boxerbauweise wird in 4×4-Modellen eingesetzt, auch in der gerade eingeführten dritten Generation des Forester 2012: Einführung des kompakten Crossover Subaru XV |
Ausgewählte Preise wichtiger Allrad-Modelle |
Subaru XV 1.6i: ab 21.600 Euro (2012) Subaru Impreza WRX 2.5 STi: ab 46.400 Euro (2012) Subaru Impreza WRX 2.0 STi: ab 38.280 Euro (2005) Subaru Impreza WRX 2.0 ab 29.380 Euro (2005) Subaru Impreza WRX 2.0 STi: ab 35.290 Euro (2002) Subaru Impreza 2.0 RX: ab 32.890 Mark (1997) Subaru Forester 2.0X: ab 24.600 Euro (2011) Subaru Forester 2.0: ab 21.470 Euro (2005) Subaru Forester 2.0: ab 20.450 Euro (2002) Subaru Legacy 2.0i: ab 28.000 Euro (2011) Subaru Legacy 2.0: ab 24.130 Euro (2005) Subaru Legacy 2.0: ab 22.740 Euro (2002) Subaru Legacy 2.0: ab 39.990 Mark (1997) Subaru Outback 3.6R: ab 50.000 Euro (2011) Subaru Outback 3.0: ab 42.380 Euro (2005) Subaru Outback H6-3.0: ab 38.090 Euro (2002) Subaru Outback 2.5: ab 52.990 Mark (1997) Subaru SVX: ab 83.950 Mark (1997) Subaru XT: ab 34.990 Mark (1985) Subaru XT: ab 42.100 Mark (1990) Subaru 1800 SRX: ab 16.990 Mark (1981) Subaru 1800 Sedan: ab 21.490 Mark (1986) Subaru 1800 Sedan: ab 17.490 Mark (1981) Subaru 1800 Station: ab 20.790 Mark (1986) Subaru 1800 Station: ab 18.450 Mark (1981) Subaru 1800 Super Station: ab 23.790 Mark (1986) Subaru 1800 Super Station: ab 19.990 Mark (1981) |
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 22.02.2012 aktualisiert am 22.02.2012
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