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Mercedes-Benz
Er gilt als vielleicht größte Designikone der Automobilgeschichte. Immerhin wurde der Mercedes-Benz 300 SL 1999 sogar zum „Sportwagen des Jahrhunderts“ gewählt, denn der Faszination von Flügeltüren in einem sportlich-leichten Karosseriekörper kann sich kaum jemand entziehen.
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Erstmals vorgestellt wurde der 300 SL als reinrassiger Rennwagen, mit dem sich Mercedes-Benz vor genau 60 Jahren erfolgreich im Motorsport zurückmeldete. Auf Drängen des amerikanischen Importeurs Maximilian E. Hoffman startete 1954 die Straßenversion – zeitgleich zu einem kleineren offenen Zweisitzer, dem 190 SL. Als starker Supersportwagen war der 300 SL – im englischsprachigen Raum wegen seiner [foto id=“400050″ size=“small“ position=“left“]flügelartig ausgebreiteten Türen griffig „Gullwing“ genannt – der Übervater einer Modellreihe, die später im Gewand luxuriöser Roadster eine einzigartige Erfolgsgeschichte schreiben sollte.
Vom femininen und kleinen 190 SL (ab 1954) über den vom Flügeltürer abgeleiteten 300-SL-Roadster (ab 1957), den Pagodendach-SL (ab 1963), die schwergewichtigen „Panzerwagen“-Roadster der R-107-Reihe (ab 1971), die weltweit ersten Roadster mit automatisch ausfahrendem Überrollbügel (R 129, ab 1989), den SL mit modischem Stahlfaltdach (R 230, ab 2001) bis zur gerade in Detroit vorgestellten SL-Generation R 231 mit einer Karosserie weitgehend aus Aluminium boten und bieten alle offenen Zweisitzer im Zeichen des Sterns eine luxuriöse Ausstattung, souveräne Motorisierung und hohe Zuverlässigkeit. Rund 700.000 SL liefen bisher vom Band, ein einzigartiger Absatzerfolg in der sportlichen Luxusklasse und genug, um die [foto id=“400051″ size=“small“ position=“right“]exklusiven Roadster auf Platz zwei in der ewigen Bestenliste der meistverkauften offenen Zweisitzer zu schießen – hinter dem deutlich preiswerteren Mazda MX-5.
Eine Bestsellerkarriere, die sich die Väter des Flügeltürers vor 60 Jahren in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnten. Sollte der 300 SL doch ursprünglich nur die Rückkehr von Mercedes-Benz in den Rennsport einleiten und dort die Siegesserie aus der Vorkriegszeit fortsetzen. Eine Mission, die der Bolide, dessen Technik teilweise dem staatstragenden und betulichen „Adenauer-Mercedes“ Typ 300 entstammte, so glanzvoll und glorreich erfüllte, dass der amerikanische Generalimporteur Maximilian E. Hoffman alle Hebel in Bewegung setzte, um den spektakulären Gullwing seinen speed- und sportbegeisterten [foto id=“400052″ size=“small“ position=“left“]Landsleuten verkaufen zu können.
Immerhin besaß der 300 SL schon Ende 1952 den Ruf eines unbezwingbaren Triumphators nach einem Doppelsieg in Le Mans und dem Gesamtsieg bei der ultraharten Carrera Panamericana Mexiko – trotz der Kollision mit einem Geier. 1954 war es tatsächlich soweit: Am 6. Februar feierte der 300 SL zusammen mit seinem kleinen Roadster-Bruder 190 SL Weltpremiere auf der New York International Motor Show. Wenige Monate später begann die Serienfertigung des Jahrhundertautos, dessen Flügeltüren übrigens eine konstruktive Ursache hatten. Unter der Karosserie verbarg sich ein stabiler Gitterohrrahmen, der den Einbau konventioneller Türen verhinderte. Nur 82 Kilogramm wog der Rahmen, gerade einmal 1.203 Kilogramm der startklare Seriensportler mit optionaler Aluminiumkarosserie. „Super – Leicht“ bedeutete SL nach der Diktion [foto id=“400053″ size=“small“ position=“right“]von Mercedes, ein Anspruch, dem der 300 SL sogar in der preiswerteren und deshalb verbreiteteren Version mit Stahlblechkarosserie (nur die Hauben, Türen und Schweller waren aus Leichtmetall) gerecht wurde.
In jedem Fall beschleunigte ein neuartiger bis zu 158 kW/215 PS starker Benzin-Direkteinspritzer den Stuttgarter Star je nach Achsübersetzung auf eine Vmax von 260 km/h. Mehr als genug, um es mit den Schnellsten jener Jahre aufzunehmen und die Basis für eine weitere erfolgreiche Karriere als Straßenrennwagen und Rallyegerät. Knapp 1.100 der insgesamt 1.400 produzierten Flügeltürer konnte Maximilian Hoffman von 1955 bis 1957 in Nordamerika verkaufen – damals ein gigantischer Erfolg für ein Fahrzeug der obersten Preisklasse.
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Der zeitgleich zum 300 SL präsentierte, erschwinglichere 190 SL mit Vierzylindermotor deutete das Absatzpotential eines Roadsters im Zeichen des Sterns an. Wieder bekam Hoffman seinen Willen. 1957 mutierte der Gullwing zum Roadster, dem eigentlichen Stammvater der heutigen SL-Reihe. Mit komplett [foto id=“400055″ size=“small“ position=“left“]versenkbarem Verdeck – optional gab es einen Hardtopaufsatz – vereinte der offene 300 SL die Eleganz des feinen und kleinen Flanierzweisitzers 190 SL mit der Macht des maskulinen Gullwing-Überfliegers.
So wurden bis 1963 fast 1.900 Einheiten des Rivalen zu englischen und italienischen Superautos verkauft. Den Nimbus des Flügeltürers, der bereits zu „Lebzeiten“ Legende wurde, konnte der Roadster allerdings nie erreichen. Auch zu den Stückzahlen des bis 1963 in rund 26.000 Einheiten produzierten 190 SL mit 77 kW/105 PS leistendem Vierzylinder klaffte naturgemäß eine riesige Lücke. Ersetzt wurden die beiden so unterschiedlichen Roadsterreihen deshalb durch eine neue SL-Generation, die die goldene Mitte traf: Der Mercedes-Benz 230 SL mit 110 kW/150 PS-Sechszylinder und markantem Pagodendach wurde zum Star des Genfer Salons 1963. Mehr noch, bis heute zählen die von Paul Bracq gezeichneten Typen der Baureihe R 113 zu den schönsten offenen Tourensportwagen aller Zeiten. Die Sechszylinder wirkten wie eine Skulptur, die optional von einem konkav geformten Hardtop, der sogenannten Pagode, gekrönt wurden. Seine sportliche Bewährungsprobe bestand der 230 SL bravourös bei den wichtigsten Langstreckenrennen. Die damals in [foto id=“400056″ size=“small“ position=“right“]dieser Klasse ungewöhnliche Getriebeautomatik wiederum sollte nicht nur den komfortverwöhnten Amerikanern, sondern auch den Damen gefallen. Ein automobiler Cocktail mit Kultpotential, weltweit entschieden sich fast 50.000 wohlhabende Open-Air-Enthusiasten dafür.
Zum absoluten Bestseller aller bisherigen SL-Generationen avancierte aber erst das Schwergewicht unter den Sternensportlern. Der 1971 präsentierte Roadster mit dem internen Kürzel R 107 schwelgte in opulenten Formen mit viel Chrom und ignorierte derart konsequent den ursprünglichen Sinn des Typenkürzels SL, dass er noch vor Marktstart den heimlichen Beinamen Panzerwagen erhielt. Ein Panzer, der den Kunden gefiel, denn mit über 237.000 Einheiten in 18 Jahren ist er meistproduzierter SL aller Zeiten. Permanente technische Innovationen und eine bei Oberklasse-Sportwagen bis dahin unerreichte Popularität bei Prominenz und internationalem Geldadel in ermöglichten den Typen 280 bis 560 SL eine fast [foto id=“400057″ size=“small“ position=“left“]beispiellose Karriere.
Beinahe tresorartige Sicherheit zeichnete auch die Baureihe R 129 aus, die 1989 mit Innovationen vom automatischen Überrollbügel bis hin zum Integralsitz aufwartete. Nachdem im Vorgänger Achtzylindermotoren eingeführt wurden, debütierte nun ein Zwölfzylinder im neuen 600 SL. Aus Kapazitätsgründen wurde die Produktion des Neuen von Sindelfingen nach Bremen verlagert und dennoch kam es auch dort zu Lieferengpässen. Die Käufer des von Bruno Sacco gezeichneten und mit dem internationalen „Car Design Award“ prämierten SL mussten anfangs jahrelange Lieferzeiten hinnehmen. Als am 31. Juli 2001 in den Hamburger Deichtorhallen die SL-Serie R 230 als Herausforderer von Porsche Carrera, Ferrari 360 Spider und Jaguar XK8 enthüllt wurde, sollten derartige Lieferzeiten durch eine neue Strategie vermieden werden. Anfangs war allein der SL 500 bestellbar, die anderen Typen folgten tröpfchenweise verteilt über Jahre. Während das neue serienmäßige Metall-Klappdach eher einen schwergewichtigen Sportler versprach, steuerte Mercedes mit einer Leichtbau-Karosserie vorsichtig dagegen. Wirklich zurück zu den Ursprüngen strebt erst der in diesen Tagen enthüllte SL: Mit einer weitgehend aus Aluminium gefertigten Karosserie soll der Begriff „Super Leicht“ pünktlich zum 60. Geburtstag mit neuem Leben erfüllt werden.
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Ausgewählte Produktionszahlen |
SL-Baureihe W 198 Mercedes 300 SL Flügeltüren (1954-1957): 1.400 Einheiten, davon 1.370 Einheiten mit Stahlblechkarosserie, 1 Expl. mit Kunststoffkarosserie, 29 Einheiten mit Aluminiumkarosserie, Mercedes 300 SL Roadster (1957-1963): 1.858 Einheiten, SL-Baureihe W 121 B II SL-Baureihe W 113 SL-Baureihe R 107 SL-Baureihe R 129 SL-Baureihe R 230 |
Wichtige Motorisierungen |
Baureihe W 198 300 SL mit 3,0-Liter-(147 KW/200 PS mit Seriennockenwelle und 158 kW/215 PS mit Sportnockenwelle)-Sechszylinder-Benziner Baureihe W 121 Baureihe W 113 Baureihe R 107 Baureihe R 129 Baureihe R 230 |
Chronik |
1951: Vorstandsbeschluss zum Bau und Einsatz eines neuen Wettbewerb-Sportwagens
1952: Am 12. März Vorstellung des 300 SL auf einem Teilstück der Autobahn Stuttgart-Heilbronn. Im Mai Einsatz bei der Mille Miglia (Platz 2 und 4) und Sieg beim GP von Bern. Im Juni Sieg in Le Mans, im November in Mexiko bei der Panamericana 1954: Die Modelle 300 SL und 190 SL feiern im Februar Weltpremiere in New York. Im August Produktionsanlauf für den 300 SL mit Flügeltüren mit Stahlblechkarosserie 1955: Im Februar Serienstart für den 300 SL mit Leichtmetallkarosserie. Im Mai startet die Produktion des 190 SL, der zuvor auf dem Genfer Salon sein Europadebüt zelebrierte 1957: Im Mai rollen die letzten vier Einheiten des 300 SL mit Flügeltüren vom Band, Nachfolger wird der 300 SL Roadster (Serie W 198 II) 1963: Produktionsauslauf für 190 SL und 300 SL Roadster. Auf dem Genfer Salon feiert im März der 230 SL der sogenannten Pagodendach-Reihe (Serie W 113) Weltpremiere. Als erster Mercedes-Benz wird er serienmäßig mit Gürtelreifen ausgeliefert 1967: Im Januar Produktionsauslauf des 230 SL. Von Ende Februar bis Dezember wird der 250 SL (Serie W 113 A) angeboten 1968: Auf dem Brüsseler Salon feiert im Januar der 280 SL (Serie W 113 E) Weltpremiere, der Produktionsanlauf erfolgte bereits im Dezember 1967 1970: Im November startet die Vorserienproduktion des 350 SL (Reihe R 107) 1971: Im April erfolgt die Pressefahrvorstellung des 350 SL. Für Nordamerika wird der 450 SL produziert, anfangs erfolgt der Vertrieb allerdings unter der Bezeichnung 350 SL 1973: Ab März ist der 450 SL auch in Deutschland bestellbar 1974: Im Juli kommt die Sechszylinder-Basisversion 280 SL zur Auslieferung 1980: Auf dem Genfer Salon feiern 380 SL und 500 SL mit neuen Leichtmetallmotoren als Nachfolger von 350 SL und 450 SL Premiere. Ab März ist ABS lieferbar 1981: Im September Einführung neuer und modifizierter Motoren mit um bis zu zehn Prozent reduzierten Benzinverbrauchswerten gegenüber den Vorgängern 1982: Ab Januar mit optionalem Fahrerairbag und Gurtstraffer für Beifahrer lieferbar 1985: Im September große Modellpflege für die R-107-Typen mit Fahrwerksmodifikationen, neuen Exterieur- und Interieurdetails sowie neuen Motoren. Der 420 SL mit neuer 4,2-Liter- V8-Maschine ersetzt den 280 SL. Für Nordamerika, Japan und Australien geht der 560 SL als Nachfolger des 380 SL in Produktion. Alle SL-Modelle sind für Katalysatorbetrieb vorbereitet (sogenannte RÜF-Versionen) und gegen Mehrpreis auch mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator bestellbar 1989: Am 4. August rollt der letzte Roadster der Serie R 107, ein roter 500 SL, in Sindelfingen vom Band. Anschließend findet er einen Ehrenplatz im Mercedes-Benz Museum. Weltpremiere für die neue SL-Reihe R 129 auf dem Genfer Salon 1990: Die SL der Serie R 129 werden mit dem internationalen „Car Design Award“ ausgezeichnet. Kooperationsvertrag zwischen Daimler-Benz AG und AMG 1992: Erster Zwölfzylinder in einem SL 1993: Als erster SL aus der Kooperation mit AMG kommt der SL 60 AMG auf den Markt 1995: Insgesamt 17 limitierte Sondermodelle werden bis 2001 von der Roadsterreihe R 129 aufgelegt. Einführung des ESP 1996: Bremsassistent BAS, Tempomat auch in Tempo-30-Zonen nutzbar 1998: Große Modellpflege. Eine neue V-Motorengeneration wird eingeführt, die Reihensechszylinder laufen aus 1999: Neue AMG-Versionen SL 55 mit 5,5-Liter-V8 und SL 73 mit 7,3-Liter-V12 2001: Im Juli feiert in den Hamburger Deichtorhallen der SL 500 als erster Typ der neuen Reihe R 230 seine Pressevorstellung. Im Herbst folgt der SL 55 AMG 2002: Neue Basisversion SL 350 2003: Im Januar debütiert der SL 600 als neues Flaggschiff 2008: Umfangreiche Überarbeitung der SL-Reihe, u.a. mit neuer Frontgestaltung 2012: In Detroit feiert die SL-Baureihe R 231 Weltpremiere. Die Karosserie besteht weitgehend aus Aluminium |
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geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 18.01.2012 aktualisiert am 18.01.2012
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