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Motorradfahrer gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern, da sie über keine Knautschzone verfügen. Zudem verdrängen die Biker oft das Risiko, dass sie beispielsweise übersehen werden könnten oder ihre Geschwindigkeit falsch eingeschätzt wird. So kommt es für sie immer wieder zu Verkehrssituationen, mit denen sie nicht rechnen: zum Beispiel ein die Straße kreuzender Traktor.
Wenn eine Landmaschine und ein Motorrad auf der Landstraße aufeinander treffen, prallen zwei Gegensätze aufeinander. Das eine Fahrzeug ist trotz hoher Motorleistung sehr langsam unterwegs und nimmt wegen seiner Ausmaße beispielsweise beim Einbiegen auf eine Landstraße häufig beide Fahrspuren ein. Ein Motorradfahrer wirkt im Vergleich zum Traktor hingegen winzig und ist kaum zu sehen. Er ist zudem in der Regel eher flott unterwegs.
Insgesamt sind bei 21,2 Prozent aller Traktorunfälle motorisierte Zweiradfahrer beteiligt. Betrachtet man die Zahl der Schwerverletzten und Getöteten, liegen die Biker mit einem Anteil von 39,8 Prozent sogar auf Platz eins. Insgesamt ist das Risiko für einen Zweiradfahrer, bei einem Traktorunfall getötet zu werden, viermal so hoch wie für einen Autofahrer. „Wenn es zur Kollision mit einem Traktor kommt, hat der Motorradfahrer praktisch keine Chance“, erklärt Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV).
Dies belegt auch ein von den Unfallforschern durchgeführter Crashtest, bei dem ein Biker mit 70 km/h gegen einen stehenden Traktor prallt. In einem Video auf Youtube können sich Interessierte (www.youtube.com/Unfallforschung) selbst von den verheerenden Folgen überzeugen. Gleichzeitig gibt der Film Tipps zur Vermeidung derartiger Unfälle. So raten die Experten beispielsweise dazu, dass Biker sofort vom Gas gehen sollen, sobald sie einen Traktor vom Feldweg auf die Straße biegen sehen. Denn durch den breiten Schlepper kann es für den Zweiradler unter Umständen eng werden. Wer hinter einem Traktor herfährt und diesen überholen möchte, muss penibel auf den Blinker der landwirtschaftlichen Maschine achten. Denn für einen überholenden Motorradfahrer kann es tödlich sein, wenn der Traktor plötzlich [foto id=“352127″ size=“small“ position=“left“]ausschert oder abbiegt. Bei entgegenkommender Landmaschine müssen Zweiradfahrer immer damit rechnen, dass der Schlepperfahrer die Geschwindigkeit des Bikers unterschätzt und noch versucht, vor ihm abzubiegen.
Wenn Traktoren auf Landstraßen unterwegs sind, kommt es häufig zu Verunreinigung der Straße. Da es für Biker nichts schlimmeres gibt, als ins Rutschen zu geraten, sollten sie in ländlichen Gegenden den Asphalt besonders gut im Auge behalten. In der Dämmerung ist ebenfalls besondere Vorsicht gefragt. Denn häufig ist die Beleuchtung der Landmaschinen durch die Arbeit im Wald oder auf dem Feld verdreckt und nur sehr schlecht erkennbar. Taucht dann ein langsam fahrender Schlepper wie aus dem Nichts vor einem Biker auf, kann dies durch die unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu gefährlichen Situationen führen.
geschrieben von auto.de/(sta/mid) veröffentlicht am 31.03.2011 aktualisiert am 31.03.2011
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