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Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu mehr als 2.000 Verkehrsunfällen mit Traktoren – häufig mit schlimmen Folgen. In der Regel sind die Fahrer der landwirtschaftlichen Maschinen Schuld. Experten fordern nun eine bessere Schulung sowie die Aufrüstung der Sicherheitsausstattung.
Fast bei zwei Dritteln aller Unfälle mit Beteiligung eines Traktors ist der Fahrer der Hauptverursacher, wie eine Studie des Allianz Zentrums für Technik (AZT) ergeben hat. Zum Vergleich: Bei Pkw-Unfällen trifft nur in 56 Prozent den Fahrer die Hauptschuld. Die Gründe für diese Phänomen: Traktoren sind langsam und im Betrieb mit Anhänger zudem sehr lang. Beim Überqueren von Kreuzungen und beim Abbiegen brauchen sie vergleichsweise viel Zeit, was das Unfallrisiko erhöht.
Kommen auch noch Fehler des Fahrers hinzu, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Crashs weiter an. Ein falsches Verhalten des Traktoren-Lenkers ist dabei häufig auf Unerfahrenheit zurückzuführen, denn überproportional häufig sitzen junge Fahrer am Steuer. Rund 22 Prozent sind zwischen 14 und 24 Jahren alt – der Anteil der Altersgruppe an der Bevölkerung beträgt jedoch nur rund 11 Prozent.
Am häufigsten knallt es zwischen Tranktoren und Pkw. Fast zwei Drittel der Unfälle fallen in diese Kategorie. Auffällig häufig kommt es auch zu Crashs mit motorisierten Zweirädern (22 Prozent). Diese enden oft tragisch. Laut den Experten ist das Risiko für Biker, bei einem Traktorunfall getötet zu werden viermal so hoch wie für einen Autofahrer. Ein Crashtest der Unfallforschung der Versicherungen (UDV), die die Traktor-Studie gemeinsam mit dem ATZ durchgeführt hat, zeigt, dass ein Motorradfahrer bei einem Anprall mit 70 km/h auf einen Traktor so gut wie keine Überlebenschance hat.
Vor diesem Hintergrund fordern die Unfallforscher eine bessere Ausbildung junger Traktor-Fahrer sowie neue Sicherheitsmaßnahmen. So sollten Traktoren für andere Verkehrsteilnehmer besser zu erkennen sein, etwa durch Begrenzungsleuchten, Reflexfolien und Konturmarkierungen. Größere Heckleuchten und Blinker würden ebenfalls für bessere Sichtbarkeit sorgen. An Anhängern könnte der vom Lkw bekannte Unterfahrschutz die Unfallfolgen abmildern. Zudem setzen sich die Experten für die Ausstattung von Traktoren mit Spurwechselassistenten ein. Diese Sicherheitssysteme werden bereits in vielen Pkw angeboten, wo sie in der Regel per Radar den Toten Winkel überwachen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 17.05.2011 aktualisiert am 17.05.2011
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