Transportbranche unter Kostendruck

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Kraftstoffpreise, Mautgebühren und Kundenservice stellen das deutsche Speditions- und Transportgewerbe unter hohem Kostendruck. Deshalb plant jedes dritte Unternehmen aus Wirtschaftlichkeitsüberlegungen die Anschaffung neuer, verbrauchs- und emissionsärmerer Lastwagen. Dabei handelt es sich meist um Ersatzbeschaffungen, wie die jüngste TÜV-Rheinland-Studie „Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz im Fuhrpark“ belegt. Sie ging der Frage nach, welche Investitionen für Unternehmen der Speditions- und Transportbranche von Relevanz sind. Umweltaspekte haben bei den meisten Spediteuren bisher einen eher schwachen oder gar keinen Einfluss gehabt. Der Umweltaspekt ist quasi das Nebenprodukt, als Investitionsgrund steht der Faktor Kostensenkung klar im Vordergrund, so die Studie.

Neben sparsameren Motoren spielen hier zunehmend Telematik-Systeme, eine verbesserte Aerodynamik der Fahrzeuge und rollwiderstandsoptimierte, Kraftstoff-sparende Leichtlaufreifen eine Rolle. Zudem zwingt der akute Mangel an Lkw-Fahrern die Unternehmen, die Attraktivität des Arbeitsplatzes durch mehr Komfort in den Fahrzeugen zu erhöhen.

Der TÜV-Rheinland unterstützt hier die Unternehmen mit unterschiedlichen Angeboten. Dazu zählen unter anderem Fahrerschulungen, Sicherheits- und Öko-Trainings, Weiterbildungen im Rahmen des Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetzes sowie Seminare zur Ladungssicherheit. „Auf diese Art und Weise begleiten wir Unternehmen aktiv, um sie in einem Markt mit explodierenden Kosten und verstärktem Preisverfall zu unterstützen“, so Thomas Kampmann, Leiter Fahrzeug- und Komponentenversuch von TÜV Rheinland. Ebenso ist eine Zertifizierung nach der im Frühjahr eingeführten Norm DIN EN 16258 zur Berechnung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen in der Logistik möglich. Freilich offeriert die Prüforganisation sämtliche gesetzlich vorgeschriebene Hauptuntersuchungen und Sicherheitsprüfungen sowie die Prüfungen von Tanks für Sattelauflieger – etwa für Chemie-, Kraftstoff- oder Silotransporte.

Einen wichtigen Beitrag zur Verbrauchssenkung leisten zum Beispiel Leichtlaufreifen. Das hat das Projekt „Grüne Reifen für Nutzfahrzeuge“ des Chemiekonzerns Lanxess ergeben, bei dem der TÜV Rheinland als technischer Partner mitgewirkt hat. Das Sparpotenzial allein durch den Einsatz von Leichtlaufreifen mit besonders niedrigem Rollwiderstand beträgt rund 8,5 Prozent Diesel je 100 Kilometer.

Einsparpotenzial ist also durchaus vorhanden. Und der Umweltgedanke wird ebenfalls in absehbarer Zukunft verstärkt in den Fokus rücken. So erarbeitet etwa der Verband der Chemischen Industrie (VCI) einen neuen Standard bezüglich der Anforderungen an die Transportdienstleister aus, der die Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beförderung von chemischen Gütern stärker berücksichtigt. „Wir helfen betroffenen Unternehmen mit unserem Nutzfahrzeug-Know-how, diese Auflagen zu erfüllen“, sagt Jochen Kock vom TÜV Rheinland.

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