Treibstoff: Kritik an der E10-Einführung

Die vom Bundeskabinett abgesegnete Einführung des Benzins mit zehn Prozent Ethanolanteil (E10) kritisiert nun der Naturschutzbund NABU.

Seiner Meinung nach ist der Beitrag von Ethanol, das aus zucker- oder stärkehaltigen Pflanzen hergestellt wird, zu einer besseren Ökobilanz umstritten. Die damit nicht selten verbundene Umwandlung von Wald, Weide- oder Brachland in Ackerland kann dazu führen, dass deutlich mehr Kohlendioxid freigesetzt wird, als später durch Biokraftstoffe eingespart wird. „E10 ist daher der falsche Kraftstoff zum falschen Zeitpunkt“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Zudem ist aus NABU-Sicht die Akzeptanz der E10-Zapfsäulen ohnehin fraglich. Der Kunde sei durch unterschiedliche Angaben zur Motorenverträglichkeit und zur Ökobilanz von Kraftstoffen mit höherem Ethanol-Anteil verunsichert. Zusätzlich zu den bestehenden Kraftstoffsorten werden Autofahrer ab Januar 2011 Benzin mit einem Anteil von zehn Prozent Ethanol tanken können. Laut dem Bundesumweltministerium sollen etwa 90 Prozent aller benzinbetriebenen Autos damit ohne Einschränkungen betrieben werden können. Neufahrzeuge sind in der Regel E10-tauglich. Dennoch sollte jeder vor dem Tanken des neuen Kraftstoffs sicherstellen, ob sein Fahrzeug dafür geeignet ist. Im Internet findet sich auf der Seite der Deutschen Automobil Treuhand GmbH eine Liste mit allen entsprechend betankbaren Pkw (www.dat.de/e10). Wie teuer der Liter E10 sein wird, ist zudem ebenfall noch unklar.

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