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Der britische Traditionshersteller Triumph kümmert sich mit der neuen Sprint GT um die komfortorientierten Sporttouring-Freunde. Für 13 190 Euro gibt es ab Juli ein edles Allround-Motorrad inklusive ABS und serienmäßigem Stauraumprogramm. Gleichzeitig löst der Neuling die Sprint ST ab, basiert aber in wesentlichen Grundzügen auf der beliebten Vorgängerin, was man durchaus sehen soll: Auf den ersten Blick ist die Familienähnlichkeit sehr groß, doch schon bei näherem Hinschauen entdeckt man viele veränderte Details.
Das beginnt vorn, wo die Front nicht nur ein moderneres Gesicht zeigt. Neue Reflektionsscheinwerfer bieten vor allem bei Kurvenfahrt eine bessere Lichtausbeute als die Projektionsscheinwerfer der abgelösten ST. [foto id=“299263″ size=“small“ position=“right“]Das Licht ist nur einer der vielen in der Praxis wichtigen Dinge, die bei der ST kritisiert, bei der GT aber ausgemerzt wurden. Weiteres Beispiel: Neue Spiegelhalterungen sorgen endlich für vibrationsfreie Rücksicht auch bei höheren Geschwindigkeiten, das war bislang ein großes Manko. Hinter der Scheibe, die selbst schottischen Regen und Hochland-Winde vom Fahrer fern hält, befindet sich ein Cockpit im markanten Dreifach-Design: Zwei große analoge Runduhren für Geschwindigkeit und Drehzahl sowie ein großzügiges Display für den Bordcomputer, in dem sich der Fahrer auf Wunsch den Spritverbrauch, die Restreichweite, die Reisedauer oder die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Zeit anzeigen lassen kann. Allerdings sind die Bedienknöpfe dafür weit vorn angebracht und beim Fahren nicht ideal erreichbar.
Besonderes Augenmerk wurde dem Beifahrerplätzchen zuteil. Durch die Verlegung des Schalldämpfers nach unten, eine flachere wie niedrigere Sitzbank und neu angeordnete Rasten ergeben [foto id=“299264″ size=“small“ position=“left“]sich entspannte Kniewinkel und eine insgesamt bequeme Haltung. Robuste Haltegriffe an der serienmäßigen Gepäckbrücke sorgen für Vertrauen.
Infolge des besseren Ambientes ist mit mehr Soziusbetrieb zu rechnen als bei der doch eher sportlich orientierten Sprint ST, dafür haben die britischen Entwickler den Heckrahmen verstärkt und die charakteristische Einarmschwinge verlängert. Mit schon im Stand spürbaren Auswirkungen: Die robustere Ausführung der Bauteile lässt das Leergewicht der Maschine auf 268 Kilogramm fahrfertig steigen, was sich beim Rangieren bemerkbar macht. Hinzu kommt ein längerer Radstand, der für mehr Stabilität vor allem bei beladenem Zustand sorgt. Weiterer positiver Effekt: Die Gabel taucht beim heftigen Bremsen nicht mehr so tief ein, was wiederum für mehr Sicherheit und Vertrauen sorgt.[foto id=“299265″ size=“small“ position=“right“]
Allerdings gehen Radstand und Gewicht zu Lasten der Agilität. Die GT biegt zwar immer noch sehr präzise und stabil ein, besondere Leichtfüßigkeit wird ihr aber niemand attestieren, trotz der leichter gewordenen Räder. Die GT fährt sich komfortabel und sicher, doch sportliche Ambitionen befriedigte das Fahrwerk der „alten“ ST besser, mal abgesehen von den Stopporganen. Die mit dem bewährten ABS versehene Sprint GT verzögert sehr effektiv; während der Fußhebel im ABS-Regelbereich deutlich pulsiert, spürt man im Handbremshebel vorn fast keine ABS-Aktivität.
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Das Highlight der neuen Britin ist aber trotz aller Tourenvorzüge der markante Dreizylinderantrieb. Dabei profitiert der charismatische Triumph-Triple mit 1 050 ccm Hubraum [foto id=“299347″ size=“small“ position=“right“]vom neuen Auspuffsystem und einer überarbeiteten ECU, die die maximale Leistung gegenüber der Sprint ST um fünf PS auf nunmehr 96 kW/130 PS bei 9 200 U/min steigern. Noch wichtiger für den Fahrbetrieb ist mehr Druck in der Drehzahlmitte, das maximale Drehmoment beträgt mit 108 Nm nicht nur fünf Nm mehr als bei der ST, es liegt auch 1 200 Touren früher an. Im Fahrbetrieb beschert das eine annähernd gleichförmige Leistungsentfaltung, fast ab Standgas lässt sich so der Motor sanft ans Gas nehmen und begeistert mit herrlichem Druck in allen Lebenslagen. Subjektiv frisst jedoch das Zusatzgewicht die Mehrleistung des Motors auf, doch vielleicht rührt dieser Eindruck auch von der extrem gleichmäßigen Kraftabgabe her, die ohne klar erkennbaren Schubanstieg übers ganze Drehzahlband satten Vortrieb liefert.
Der Leistungseinsatz lässt sich jedenfalls vom Handgelenk exakt dosieren, das Fahrvergnügen wird von einem leicht schaltbaren und gut aufeinander abgestimmten Sechsganggetriebe veredelt. Bei diesem wurde übrigens der letzte Gang länger ausgelegt, [foto id=“299348″ size=“small“ position=“left“]um auf der Autobahn das Drehzahlniveau und damit den Spritkonsum zu senken. Die vormals unangenehme Wärmeabstrahlung des Motors ist durch Kunststoffabdeckungen zwischen Tank und Rahmenoberzügen weitgehend eliminiert worden.
Serienmäßig kommt die neue Sprint GT mit langstreckentauglichen Hartschalenkoffern in Fahrzeugfarbe, die sich harmonisch der neuen Linie anpassen. Innen stehen je großzügige 31 Liter Stauvolumen bereit, ausreichend für einen Integralhelm. Insgesamt setzt die neue Sprint GT einen anderen Schwerpunkt als ihre Vorgängerin Sprint ST, sie betont die tourige Seite des Sporttouring-Gedankens. Trotzdem bleibt sie eine gut ausbalancierte Maschine mit präzisem Handling und ausgeprägter Stabilität, ausgezeichnetem Langstreckenkomfort auch im Zweierbetrieb und einer Antriebsquelle, die ihresgleichen sucht.
Datenblatt: Triumph Sprint GT – Straßenmotorrad |
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Motor: | flüssigkeitsgekühlter Reihen-Dreizylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder |
Hubraum: | 1 050 ccm |
max. Leistung: | 96 kW/130 PS bei 9 200U/min |
max. Drehmoment: | 108 Nm bei 6 300 U/min |
elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Leichtmetall-Brückenrahmen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Einarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS | |
Schaltung: | Sechsganggetriebe |
Sitzhöhe: | 81,5 cm |
Tankinhalt: | 20,0 Liter |
Leergewicht: | 268 kg |
Zuladung: | 215 kg |
Preis: | 13 190 Euro |
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) || Fotos: Triumph veröffentlicht am 20.05.2010 aktualisiert am 20.05.2010
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