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Manche Motorräder bieten ein solch harmonisches Gesamtpaket, dass man sich Verbesserungen nur schwer vorstellen kann. Dazu zählt sicher die Triumph Street Triple, die seit ihrer Einführung im Juni 2007 zum britischen Bestseller mit mehr als 50 000 verkauften Modellen geworden ist. Und doch versuchen die Engländer, diesen famosen Allrounder für 2013 noch besser zu machen. Dazu haben sie der Triple schärfere Linien verpasst, den Doppelscheinwerfer tiefer und näher zum Motorrad platziert, das Design der Kunststoffteile geändert und den Schalldämpfer vom Heck auf die rechte Seite verlegt. Für gelegentliche Rennstreckeneinsätze ist die Heckeinheit mit Rücklicht und Kennzeichenträger nach Lösen von drei Schrauben im Handumdrehen abgenommen.
Besonderen Fokus haben die Briten auf das Fahrwerk gelegt: Ein neuer Rahmen samt geänderter Geometrie, eine neue Schwinge, neue Räder und eine Vielzahl Gewichtseinsparungen bringen eine optimierte Gewichtsverteilung von 52 Prozent auf dem Vorderrad. Insgesamt hat die beileibe nicht übergewichtige Street Triple sechs Kilo abgespeckt und bringt so vollgetankt nur noch 183 Kilogramm auf die Waage.[foto id=“441526″ size=“small“ position=“left“]
Triumph bietet zwei Versionen der Street Triple an, die sich durch die Fahrwerkskomponenten unterscheiden: Während die Basis-Version für 8 090 Euro mit Doppelkolben-Schwimmsätteln vorn ausgerüstet ist und nur die Federbasis des Zentralfederbeins einstellbar ist, sind Gabel wie Federbein der am roten Heckrahmen erkennbaren „R“ komplett einstellbar, vorn arbeiten Vierkolben-Festsattelbremsen und der hintere Innenkotflügel ist serienmäßig. Die R-Version schlägt mit 9 090 Euro zu Buche. Trotz der Überarbeitungen sind die Preise gleich geblieben, lediglich für das neue optionale Nissin-ABS sind 400 Euro und eine Gewichtszunahme von 1,5 kg einzukalkulieren.[foto id=“441527″ size=“small“ position=“right“]
Das System war aber beim ersten Fahrtest noch nicht verfügbar, die ersten ABS-Modelle treffen Mitte Dezember ein. So geht es auf den Street Triple R-Modellen ins kurvige Hinterland, doch schon beim Losfahren bekommt man das einzigartige Triple-Erlebnis serviert. Der famose flüssigkeitsgekühlte Dreizylinder mit Einspritzung und 675 Kubik Hubraum blieb weitgehend unangetastet, ein längerer erster Gang macht das Fahren in der Stadt nun leichter und neue Drosselklappenkörper sollen den Verbrauch bei wechselnden Fahrbedingungen senken. Aus dem geänderten Ansaugtrakt dröhnt das markante Dreizylinder-Röhren noch prägnanter durchs Ohr ins Herz, bei jedem mächtigen Ansaugschlürfen laufen dem Fahrer wohlige Schauer den Rücken hinunter. Subjektiv scheint der Drilling noch besser im Futter zu stehen, doch an den Maximalwerten von 78 kW/106 PS und 68 Newtonmetern hat sich nichts geändert. Das größte Plus dieses Motors ist sein unglaublich breites nutzbares Drehzahlband: Schon ab 2500 Touren überzeugt der Triple mit kräftigem Schub, dem satter Druck im mittleren Bereich folgt und selbst oben herum geht ihm nicht die Puste aus. Diese Charakteristik macht hektische Schaltmanöver im gut abgestuften und besser als bei der Vorgängerin schaltbaren Sechsganggetriebe völlig überflüssig – der Vortrieb fällt stets mehr als zufriedenstellend aus.[foto id=“441528″ size=“small“ position=“left“]
Positiv machen sich die Fahrwerksmodifikationen bemerkbar, obgleich auch das Vorgängermodell hier schon eifrig Pluspunkte sammeln konnte. Die „R“ folgt den Vorgaben des Fahrers mehr als willig, sie biegt spielerisch in alle möglichen Radien ein und bleibt auch in derber Schräglage neutral und stabil. Bei mächtig sportlicher Gangart im Hinterland auf weniger perfekten Untergründen imponiert die unbeirrbare Stabilität, mit der die Britin Asphaltversätze, Buckel und Wellen wegsteckt. Gleichzeitig agieren die voll einstellbaren Federelemente sensibel und liefern trotz aller Angriffslust einen überraschend hohen [foto id=“441529″ size=“small“ position=“right“]Fahrkomfort. Geschwindigkeitsüberschüsse eliminieren die radial montierten Vierkolben-Festsattelzangen sehr effektiv und bissfest, vielleicht sogar eine Spur zu aggressiv. Doch da hilft das optionale ABS weiter und verleiht der Neuen den letzten Schliff, der ihr noch gefehlt hat.
Mit typisch britischer Eigenständigkeit, tollen Fahreigenschaften und dem charakterstarken Dreizylinder bietet die Street Triple Rein außerordentlich gelungenes, harmonisches Paket zu einem tollen Preis-Leistungsverhältnis. Auch wenn zum Basispreis neben dem empfehlenswerten ABS (400 Euro) die unter Triple-Fahrern als Muss gehandelten Original-Zubehörteile Instrumenten- (219 Euro) und Motorabdeckung (249 Euro) noch hinzu gerechnet werden müssen.
Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihen-Dreizylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 675 ccm, Bohrung x Hub 74,0 x 52,3 mm, max. Leistung 78 kW/106 PS bei 11 850 U/min, max. Drehmoment 68 Nm bei 9 750 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, G-Kat, Sechsganggetriebe, Leichtmetall-Brückenrahmen, Upside-Down-Telegabel, Leichtmetall-Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, ABS optional, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Sitzhöhe 820 mm, Tankinhalt 17,4 Liter, Leergewicht 183 kg, zul. Gesamtgewicht 377 kg, Preis ab 9 090 (Street Triple: 8 090) Euro.
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 06.11.2012 aktualisiert am 06.11.2012
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