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Reise-Enduros sind derzeit Verkaufsrenner auf dem Motorradmarkt. „Dieses Segment wuchs im vergangenen Jahr um rund neun Prozent“, weiß Uli Bonsels, Pressesprecher von Triumph Deutschland. Sein Unternehmen hat mit den Reise-Enduros Tiger 800/800 XC, Tiger 1050/1050 Sport sowie Tiger Explorer einiges zu bieten. Brandneu in dieser Saison ist die 14 890 Euro teure Tiger Explorer XC, die das Enduro-Programm erweitert
Das „XC“ in der Modellbezeichnung[foto id=“469780″ size=“small“ position=“right“] steht für Cross-Country und bedeutet, dass die Maschine auch abseits befestigter Straßen einsetzbar ist. Doch Hand aufs Herz: Wer traut sich schon mit einem Motorrad, das über eine Vierteltonne wiegt, schmale Schotterpisten zu durchpflügen? Eben. Aber es ist möglich, denn schließlich hat Triumph die XC mit elastischen Drahtspeichenrädern, einem vertrauenserweckend aussehenden Motorunterschutz sowie seitlichen Sturzbügeln ausgestattet. Und für die bessere Ausleuchtung der Naturstraßen hat Triumph der Explorer XC serienmäßig auch noch die in gelochtem Alublech eingefassten Zusatzscheinwerfer spendiert.
Die Explorer-Modelle sind auf Reisetauglichkeit getrimmt. Da unterscheidet sich die Straßenversion mit Gussrädern nicht von der XC. In beiden Fällen tragen die außerordentlich großen Wartungsintervalle von 16 000 Kilometern ebenso dazu bei wie die vielfältigen Möglichkeiten, Gepäck zu verstauen. Im Zubehörprogramm finden sich Koffer, Topcase und Tankrucksäcke für die große Tour. Auch schon auf unserer kleinen Testrunde durch den Taunus stellen wir fest, dass die Explorer XC die Kondition ihres Fahrers schont: Die Bremsen verfügen über ABS, die Kupplung und das Sechs-Gang-Getriebe [foto id=“469781″ size=“small“ position=“left“]lassen sich ohne großen Kraftaufwand bedienen und die Scheibe bietet einen guten Windschutz. Dank des zweifach in der Höhe verstellbaren Fahrersitzes finden Piloten unterschiedlichster Größe eine entspannte Sitzposition. Für Menschen unter 1,75 Meter allerdings wird es im Stand und beim Rangieren kritisch, weil sie nur mit den Zehenspitzen den Boden erreichen.
Schließlich ist die Explorer XC ein schwerer Brocken, der vollgetankt um die 270 Kilo wiegt. Die Pfunde fallen hauptsächlich dann negativ auf, wenn der Fahrer das Motorrad schieben muss oder die Maschine umkippt. Im Fahrbetrieb fühlt sich die XC leichter als im Stand an, wobei schnelle Wechselkurven einen höheren Körpereinsatz des Piloten erfordern. Eine saubere Linie ermöglicht das manuell einstellbare Fahrwerk allemal.[foto id=“469782″ size=“small“ position=“right“]
Der Motor, das erleben wir bei Triumph nicht zum ersten Mal, ist ein Gedicht. Hubraum ist durch nichts zu ersetzen. Diese alte Motorenbauer-Weisheit haben sich auch die Triumph-Konstrukteure zu Herzen genommen und dem Dreizylinder-Motor genau 1215 ccm Hubraum spendiert. Daraus entspringen 101 kW/137 PS, ein sattes Drehmoment von 121 Nm und ein kraftvoller aber unaufdringlicher Sound. Der Fahrer freut sich über Druck in jeder Lebenslage, kaum spürbare Vibrationen und eine saubere Gasannahme schon ab Leerlaufdrehzahl. Der Gasgriff ist übrigens nicht mehr per Bowdenzug mit dem Motor verbunden, sondern überträgt die Leistungswünsche des Piloten elektronisch durch ein sogenanntes „Ride-by-Wire“-System. Das geschieht im Wortsinne reibungslos und ermöglicht obendrein die relativ einfache Integration der Traktionskontrolle sowie eines Tempomaten, die zur Serienausstattung der Explorer gehören. Ein wirkliches Sahnestück ist der Kardanantrieb, der praktisch spielfrei arbeitet und keinerlei Lastwechselreaktionen zeigt. Schade ist nur, dass Triumph für die XC als einzige Lackierung ein mattes Jägergrün anbietet.
Reise-Enduro mit flüssigkeitsgekühltem Dreizylinder-Reihenmotor | |
Hubraum: | 1 215 ccm; zwei obenliegende, kettengetriebene Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, Nasssumpfschmierung, Einspritzung |
Nennleistung: | 101 kW/137 PS bei 9 300/min |
max. Drehmoment: | 121 Nm bei 6 400/min |
hydraulisch betätigte Mehrscheiben-Ölbadkupplung, Sechsganggetriebe, Kardanantrieb; | |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Fahrwerk: | Gitterrohrrahmen aus Stahl, Upside-down-Gabel, 46 Millimeter Durchmesser, Einarmschwinge aus Aluminium, Zentralfederbein mit Hebelsystem, Doppelscheibenbremse vorne mit 305 Millimeter Durchmesser und Doppelkolben-Schwimmsättel, Scheibenbremse hinten mit 282 Millimeter Durchmesser und Einkolben-Schwimmsattel, ABS, Traktionskontrolle. Alu-Gussräder 2.50 x 19; 4.00 x 17 |
Reifen: | 110/80-19; 150/70 R 17 |
Leergewicht: | 267 kg |
Sitzhöhe: | 83,7 – 85,7 Zentimeter |
Radstand: | 1,53 Meter |
Tankinhalt: | 20 Liter |
Preis: | 14 890 Euro |
geschrieben von auto.de/(maha/mid) veröffentlicht am 10.06.2013 aktualisiert am 10.06.2013
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