Trulli und Glock: Vorwärts und nicht rückwärts

(adrivo.com) "Sagen wir es so, wir hätten besser abschneiden können", gab Jarno Trulli bezüglich der Saison 2007 in einem Team-Interview anlässlich der Präsentation des neuen TF108 zu. Er behauptete sogar, dass man bei Toyota gar nicht glücklich mit dem abgelaufenen Jahr war. Umso positiver wollte er nach vorne schauen und sprach in alter Tradition davon, dass im kommenden Jahr alles besser werden wird. "Meine Hoffnungen sind immer groß, denn ich bin gewöhnlich sehr positiv eingestellt. Ich denke, das Team hat das Potential, die Leute und alles Notwendige, um wieder in eine Position zu kommen, wo es hingehört", meinte er.

Deswegen sagte er auch, dass es immer realistisch sei, auf das Podest zu kommen, wobei er aber zurückhaltend blieb und betonte, dass man vorsichtig und nicht unrealistisch sein müsse. "Die Formel 1 ist ein harter Sport, also können wir nicht erwarten, dass wir plötzlich an der Spitze sind", gestand er ein. Dennoch, sollte die Arbeit über den Winter die erwünschten Früchte tragen, dann wollte er die Chance auf das Podium nicht ausschließen.

Wie es sich so auf dem Podium anfühlt, durfte Timo Glock in der GP2 im vergangenen Jahr oft genug erleben, dennoch bezeichnete er es als speziellen Moment, endlich ein Vollzeit-Einsatzfahrer in der Formel 1 zu sein. "Ich habe während der letzten Jahre hart gearbeitet, um diese Gelegenheit zu bekommen und ich muss sagen, dass ich dem Team für das Vertrauen in mich dankbar bin. Ich bin zuversichtlich, dass wir gut zusammenarbeiten können", sagte Glock. Bei seinem ersten Test im Dezember hat er jedenfalls bereits positive Eindrücke gewonnen und auch bei seinem ersten Besuch in der Fabrik davor war für ihn alles großartig.

Ein kleiner Vorteil, den Glock mitbringt, ist das Fahren ohne Traktionskontrolle, das er aus der GP2 noch intus hat. "In einem Formel 1-Auto ist das aber natürlich alles anders. Ich freue mich aber auf das Fahren ohne Fahrhilfen und denke, dass die neue Regel mir passen wird", meinte er. Auch Trulli freut sich bereits auf das Fahrern ohne elektronische Hilfen, da er der Meinung ist, dass das Auto dadurch wieder mehr in die Hände der Fahrer gelegt wird und er dadurch wieder mehr Möglichkeiten hat, das Beste herauszuholen. "Wir haben Ende des vorigen Jahres ohne Traktionskontrolle getestet und ich muss sagen, ich habe es genossen, das Auto zu fahren. Es hat viel mehr Spaß gemacht." Trotzdem musste Trulli zugeben, dass es noch viel Arbeit mit der neuen Elektronik gibt. Das Auto sieht für ihn dafür schon viel versprechend aus, auch wenn er sich erst genauer äußern will, wenn er einmal damit gefahren ist.

Glock wird es nicht viel anders gehen, er brennt allerdings schon darauf, beim ersten Grand Prix in Melbourne in der Startaufstellung zu stehen. "Ich kann es nicht erwarten", meinte er, "es wird ein stolzer und aufregender Moment für mich, aber ich werde auch darauf konzentriert sein, das bestmögliche Ergebnis aus dem Rennen zu holen – wie üblich." Dass es nicht ganz einfach wird, weiß aber auch er, denn nun wird er gegen die 21 besten Fahrer der Welt antreten, wie er selber sagte. "Mein Job ist aber immer noch derselbe – das beste Ergebnis aus dem Auto holen."

Mangelnde Streckenkenntnis wird für Glock kaum ein Hindernis sein, da er viele bereits gut aus der GP2 und aus dem Jahr 2004 bei Jordan kennt. Nur zwei oder drei Strecken werden neu für ihn sein. "Ich lerne aber schnell und die neuen Computerspiele sind ziemlich nützlich beim Lernen neuer Strecken. Das sollte kein Problem sein", erzählte er. Als Ziel hat er sich deswegen auch regelmäßige Ankünfte in den Punkten gesteckt und ist auch überzeugte davon, das schaffen zu können. Druck macht er sich keinen, auch wenn er weiß, dass es im Rennsport immer Druck geben wird, besser werden zu müssen. "Als ich in die Champ Cars oder die GP2 gegangen bin, gab es den Druck, zu beweisen, dass ich eine weitere Chance in der Formel 1 verdiene. Das habe ich bewiesen und jetzt ist der Druck da, zu beweisen, dass ich in die Formel 1 gehöre – ich bin zuversichtlich, dass ich das dieses Jahr beweisen kann", sagte Glock.

Bereits lange mit der Beweisführung beschäftigt ist Jarno Trulli, der in seine vierte Saison mit Toyota und seine zwölfte in der Formel 1 geht. Motiviert ist er nach eigenen Angaben nach wie vor. "Ich bin vielleicht mehr motiviert als jemals zuvor, um eine gute Saison zu haben. Erst vor ein paar Jahren, 2004, habe ich meinen ersten Grand Prix gewonnen und meine ersten Pole Positions geholt und als ich 2005 zu Toyota kam, war ich sofort auf dem Podium und fuhr vorne mit", erinnerte er sich. Dass es in den vergangenen beiden Jahren dann nicht so gut lief, bezeichnete er allerdings als frustrierend. Deswegen will er nun auch wieder dorthin, wo es im ersten Toyota-Jahr für ihn hinging. "Dieses Team hat mehr Potential, als die Ergebnisse, die wir 2007 hatten."

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