Try harder, try smarter – südkoreanische Großmutter fällt 771 Mal durch die schriftliche Führerscheinprüfung

Schweißnasse Hände, ein zitternder
Stift und alles Wissen plötzlich wie weggeblasen – die
schriftliche Führerscheinprüfung stellt für viele Menschen einen
kleinen Horrortrip da. Da werden coolste Fahrer und aufmerksamste
Fahrerinnen plötzlich angesichts von Zahlen, Schildern und Prüfern
richtig klein. Doch die meisten bringen die Prüfung gleich beim
ersten Mal über die Bühne, und wenn nicht, dann werden spätestens
der zweite oder dritte Versuch ein Volltreffer. Eine 68-jährige Südkoreanerin aber
durchläuft die Zitterpartie bereits seit 2005 – fast jeden
Werktag, ganze 771-Mal: ohne Erfolg!

Die Fahrschülerin, die in den
südkoreanischen Medien mit ihrem Nachnamen Cha bezeichnet wird, gilt
auch für die südkoreanische Führerscheinbehörde als absolute
Ausnahme. So ist die schriftliche Führerscheinprüfung in Südkorea
keineswegs weniger zu bewältigen als in anderen Ländern dieser
Welt: lediglich 60 Prozent aller Antworten müssen korrekt sein. Cha
allerdings verpasst den Stempel „bestanden“ mit jeweils 30 bis 50
Prozent richtiger Antworten immer knapp.

Und so durchlebt sie immer wieder aufs
Neue nicht nur Angstschweiß und schlaflose Nächte, sondern
erleichterte auch noch ihren Geldbeutel mit beinahe 5 Millionen Won
(umgerechnet 2.860 Euro) für die Prüfungsgebühr.

Doch Cha gibt nicht auf: als
Verkäuferin von Essen und Haushaltswaren in der Stadt Jeonju im
Südwesten Koreas würde ihr ein Auto den Alltag bedeutend
erleichtern. Und so wird sie nach eigenen Angaben bald wieder den
nächsten Versuch, oder vielleicht besser: die nächsten Versuche,
starten, um endlich das so sehnsüchtig erwünschte und hart
erarbeitete Papier in der Hand zu halten.

Wir sagen: soviel Durchhaltevermögen
muss doch endlich mal belohnt werden und wünschen Cha alle heiligen
Christophorusse der Welt, um die Prüfung endlich zu bestehen!