TV-Logistik weltweit: Damit die Kiste flimmert

(adrivo.com) Jedes zweite Wochenende genießen Millionen von TV-Zusehern die Formel 1, so kommt sie in deren Wohnzimmer.

Was ist so besonders an der Logistik der TV-Sender?
Die Formel 1 ist das größte Sportevent der Welt nach der Fußball-WM und den Olympischen Spielen. Über 350 Millionen Menschen verfolgen jeden der 17 Grand Prix vor dem Fernsehmonitor. Entsprechend groß ist der Aufwand hinter den Kulissen, um eine erstklassige Übertragung zu gewährleisten. 8,6 Tonnen TV-Ausstattung werden zu jedem Rennen geflogen. Allein der deutsche Privatsender RTL schickt zwei Mitarbeiter zu jedem Rennen, die sich ausschließlich mit der Logistik befassen. Hinzukommen weitere Kollegen in der Zentrale in Köln, die sich aber auch noch mit anderen Projekten beschäftigen. Die größte Herausforderung stellen die back-to-back-Rennen innerhalb einer Woche dar. Dann muss die Ausrüstung rechtzeitig vor Ort eintreffen und aufgebaut werden.

Wie groß ist der Unterschied von den Europarennen zu den Überseerennen?
Für die TV-Crews gibt es kaum große Unterschiede zwischen den Übersee- und Europarennen. Das Equipment ist das gleiche, nur die Transportmethoden unterscheiden sich. Statt mit Trucks wird die Ausrüstung bei den Übersee-GP in Luftfrachtcontainern angeliefert. Über den Transport müssen sich die Fernsehmacher nicht den Kopf zerbrechen. Für den reibungslosen Verlauf trägt der offizielle Logistikpartner DHL Sorge.

Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern?
Natürlich, sie sind unterschiedlich groß, liegen in anderen Zeitzonen und die Menschen sprechen unterschiedliche Sprachen. Trotzdem ist die Organisation mittlerweile so gut und eingespielt, dass sich daraus kaum noch Probleme ergeben. Nur der Türkei GP in Istanbul stellt wegen des Transports mittels Lastwagen und Fähren noch einen beschwerlichen Weg dar. Mit dem Zoll und der Bürokratie der einzelnen Staaten müssen sich die Fernsehleute nicht herumschlagen, das nimmt ihnen der offizielle Logistikpartner DHL ab. Wie wichtig das ist, zeigen die Erfahrungen aus früheren Jahren, in denen das noch nicht der Fall war. In Brasilien erhielt das TV-Team von RTL seine Ausrüstung vor einigen Jahren erst am Donnerstagmorgen statt bereits am Montag. Durch die Verzögerung mussten die Techniker um 5:00 Uhr Morgens mit dem verspäteten Aufbau an der Rennstrecke anfangen, um rechtzeitig auf Sendung zu gehen.

Was ist das größte Teil, das transportiert werden muss?
Eine Kreuzschiene aus dem MCR – sie wiegt schlappe 300 kg. Aber auch die Satellitenschüssel ist wegen ihrer Größe und Form nicht einfach zu handeln.

Was ist das kleinste Teil?
Eine Büroklammer für das Produktionsbüro.

Was ist das teuerste Teil?
Das Tonmischpult.

Was ist das zerbrechlichste Teil – und wie schützt man es?
Der Superterrabyte-Server – er wird in einem extra angefertigten Case transportiert.

© adrivo Sportpresse GmbH

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