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Es kommt, was unausweichlich kommen muss: Ist eine gewisse Zeit verstrichen, beginnen sich unliebsame Gerüche im Auto freizusetzen. Mit mäßigem Erfolg lässt sich Ihnen durch Übertünchen beikommen. Wie das Wageninnere aber dauerhaft gute Luft bietet, erfahren Sie im Folgenden.
Die meisten fristen ihr Dasein als Prügelknabe im kargen Alltag. Egal, ob im Winter bei Salz und Kälte, als Packesel oder als Familienkutsche. Dabei gut zu riechen, ist nicht leicht. Es sind zahllose Dinge, die aus dem im Neuzustand wohl duftenden Innenraum im Laufe der Zeit eine Stinkgrotte machen können.
Die Insassen, die den Wagen benutzen, sind Ursache Nummer eins. Menschen transpirieren. Sie essen und trinken in der Fahrgastzelle, sie rauchen und tragen Dinge von außen in den Innenraum. Experte Peter Dalheim vom Leserservice des Fachmagazins Auto Motor und Sport empfiehlt deshalb eine ebenso simple wie wirkungsvolle Maßnahme: «Klopfen Sie jedesmal bevor sie einsteigen ihre Füße ab. So kommt ein Großteil des Schmutzes und der Geruchsquellen erst gar nicht in den Wagen.» Ein weiterer Garant für bessere Luft im Auto sei es, im Auto nicht zu rauchen. Der Qualm dringt in jede Ritze des Innenraums vor und lässt sich nur mit riesigem Aufwand nachhaltig entfernen.
Für die Veränderung des fahrzeugeigenen Geruchspotentials sind auch die Witterungen verantwortlich, denen ein Auto in seinem Leben ausgesetzt ist. Dreck, Kälte und Nässen hinterlassen ihre Spuren auch dort, wo man im Alltag keine Stinkquellen vermutet: Im Lüftungssystem beispielsweise. Frank Volk vom TÜV Süd weiß: «Spätestens alle 15.000 Kilometer sollte man den Innenraumfilter wechseln lassen. Wenn der zu ist, hält der keine Schadstoffe mehr zurück, sondern gibt die schlechte Luft ungefiltert in den Innenraum. Irgendwann wird das übrigens auch sicherheitsrelevant, wenn deshalb die Scheiben zu beschlagen beginnen.»
Ein zusätzlicher Stinkkandidat befindet sich ebenfalls außerhalb des Sichtbereichs der Insassen: der Dachhimmel. [foto id=“317998″ size=“small“ position=“right“]Einen Reinigungstipp dafür hat Peter Dalheim parat: «Am besten für die Reinigung eignet sich ein Mikorfasertuch, das vorher gekocht und somit entkeimt wurde. Man sollte es mit lauwarmem Wasser befeuchten und dann den Dachhimmel großflächig reinigen. Das erzielt den besten Effekt.» Wer zusätzlich konsequent im Auto nicht raucht, habe keine gelblichen Verfärbungen zu beklagen.
Gegen Feuchte und Nässe hilft logischerweise nur eins: Austrocknen. Teppiche und Polster, Sitzbezüge und sonstiges Inventar müssen komplett aus dem Innenraum entfernt werden. Dabei sind alle Fahrzeugtüren geöffnet, sodass ausreichend Frischluft hineingelangen kann. Optimalerweise besteht die Möglichkeit, den Wagen bei trockenem Wetter mehrere Stunden oder Tage am Stück durchlüften zu lassen. Dasselbe Prinzip gilt für das gesamte Fahrzeuginventar: Trocknen und Lüften. Im Anschluss daran kann mit der Reinigung begonnen werden. Nach ausgiebigem Staubsaugen dürfen die Kunststofflächen nicht vergessen werden. «Allzweckreiniger ist dafür vollkommen ausreichend. Es steht zwar auf allen möglichen Reinigungsmitteln was anderes drauf, aber im Grunde ist alles dasselbe», weiß Norbert Ollek von den Reinigungsspezialisten APZ carMotion.
Bei älteren Modellen sehen manche bessere Möglichkeiten, das Cockpit gründlich zu reinigen. Die Meinungen gehen auseinander. Frank Volk vom TÜV Süd ist überzeugt: «Die Flexibilität der Fahrzeuge ist größer geworden und das ist positiv für die Reinigung. Mit wenigen Handgriffen kann man heutzutage zum Beispiel Sitze ausbauen.» Andererseits mahnt Peter Dalheim von Auto Motor und Sport: «Durch die viele Elektrik hat sich der Einbau von Komponenten des Innenraums verkompliziert. Das beginnt bei den Stellmotoren in den Vordersitzen und endet in der Vielzahl von Kabeln, die im Mitteltunnel moderner Fahrzeuge verlegt sind.» Im Zweifelsfall gilt: Nur ausbauen, was man auch ohne große Probleme wieder selbst einbauen kann.
Wer mit dem Ergebnis der eigenen Maßnahmen immer noch nicht zufrieden ist, der muss professionelle Hilfe hinzuziehen. Das verspricht einerseits wenig Mühe sowie die Möglichkeit, bei Unzufriedenheit die Arbeit zu reklamieren. Andererseits kann ein Auto nur von Spezialisten einer sogenannten Ozonreinigung unterzogen werden. Was verbirgt sich dahinter? «Ozongas hat die Eigenschaft, Geruchsbakterien zu vernichten. Eine spezielle Maschine wird von den Fachleuten im Fahrzeug untergebracht, darauf wird dieses luftdicht verschlossen. Nach drei bis vier Stunden ist der Innenraum garantiert geruchsneutral», so Ollek. Ein solches Pflegepaket sieht [foto id=“317999″ size=“small“ position=“left“]der Fachmann im Preisbereich von knapp über 100 Euro, Innenreinigung inklusive. «Die Vorteile einer solchen Maßnahme sind erstens der Werterhalt, der sich gerade beim Wiederverkauf bezahlt machen kann, und zweitens ein höherer Fahrkomfort.»
Doch unabhängig vom Menschen lebt ein Fahrzeug gewissermaßen – auch aus olfaktorischer Sicht. «Kunststoffe und andere verbaute Materialien arbeiten und dünsten im Laufe der Zeit aus. Da hilft nur eine regelmäßige Reinigung – beispielsweise der Scheiben, die vom Eigenleben des Cockpits betroffen sind», sagt Dalheim.
Eher skeptisch sehen Experten die Verwendung sogenannter Hausmittel. So stellen viele bei üblen Gerüchen eine Schale mit Kaffee ins Fahrzeuginnere. Andere schwören auf Essig. «Zur Überbrückung mag eine solche Maßnahme in Ordnung sein, aber langfristig kann man den Geruch nicht übertünchen. Man kommt nicht herum, die Ursache zu bekämpfen», fasst Frank Volk zusammen.
geschrieben von auto.de/koe/news.de/Sascha Gorhau | Fotos: Sonax veröffentlicht am 30.08.2010 aktualisiert am 30.08.2010
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