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Viele von uns kennen die Situation: Man fährt auf einer Landstraße und plötzlich entdeckt man den Kadaver eines toten Tiers. Igitt, schnell wegschauen, denken sich die meisten Autofahrer und versuchen die unschönen toten Tiere auf der Fahrbahn einfach zu ignorieren. Nicht so Ron Ringen. Überall dort, wo er ein totes Tier sieht, drückt der US-Amerikaner auf den Auslöser. Sein Hobby: Fotos von überfahrenen Tieren machen und diese im Internet zur Schau stellen.
Eine ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung, die zugegebenermaßen zunächst etwas pervers klingt. Aber Ron Ringen fotografiert die toten Tiere nicht einfach so. Er möchte darauf aufmerksam machen, wie viele Tiere sterben müssen, nur weil wir unsere Straßen direkt durch ihre Heimat ziehen. Dazu hat er das Projekt California Roadkill Observation System ins leben gerufen – eine Webseite, auf der er die Photos der toten Tiere ausstellt und hofft, die Menschen durch Hinschauen zu mehr Rücksicht auf der Straße zu bewegen.
Über 1.400 tote Tiere hat der Hobby-Fotograf aus Sacramento schon auf seiner Internetseite gesammelt. Allerdings nicht alleine. Mittlerweile hat der Tierschützer eine ganze Armee von 300 Freiwilligen um sich geschart, die ihm dabei helfen, Bilder zu schießen. Dabei haben die Unterstützer des California Roadkill Observation Systems schon nahezu alles vor die Linse bekommen, vom kleinen Spatzen bis zum großen Bären.
Mit der genauen Dokumentation der toten Tiere wollen die Teilnehmer des Projekts mehr erreichen, als die Menschen wach zu rütteln. Bei jedem Foto, das sie schießen, ermitteln die Freiwilligen auch die genauen Daten, wo das Tier überfahren wurde. Ihr Ziel ist es, Straßen auf denen es besonders häufig zum Zusammenstoß von Auto und Tier kommt, mit Schildern zu kennzeichnen bzw. die Straßenführung zu verbessern. Ihre Daten sollen außerdem an die Hersteller von Navigationssystemen weiter gegeben werden, so dass Fahrer darüber bzw. über GPS gewarnt werden können, falls sie in ein Gebiet fahren, in dem schon viele Tiere überfahren wurden.
geschrieben von Marie Weimershaus veröffentlicht am 19.09.2010 aktualisiert am 19.09.2010
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