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Carsharing
Von wegen prima Klima: Carsharing ist offenbar weniger umweltfreundlich als bislang gedacht und schadet dem öffentlichen Nahverkehr. Das ist das überraschende Ergebnis einer Befragung von 1.900 Führerscheinbesitzern und Carsharing-Nutzern durch die Münchner Beratungen Berylls Strategy Advisors und MM Customer Strategy. „Das Carsharing hat negative Auswirkungen auf alle Mobilitätsanbieter“, erklärt MM-Geschäftsführer Markus Müller-Martini der WirtschaftsWoche.
„Es drohen deutliche Kannibalisierungseffekte auch zulasten des öffentlichen Nahverkehrs“, sagt Müller-Martini. „Das birgt Sprengstoff für die Diskussion auf kommunaler Ebene, ob eine Stärkung von Carsharing wünschenswert ist.“ So nutzen 22 Prozent der Carsharing-Kunden seltener als zuvor regionale Züge, 15 Prozent fahren weniger mit Bus und Bahn, und 12 Prozent sitzen auch seltener in einem Fernzug. Immerhin nutzen drei Prozent häufiger das Fahrrad.
Noch nicht eindeutig zu beantworten ist die Frage, ob Carsharing sogar das Autofahren fördert. So können die Möglichkeit von One-Way-Fahrten und privilegiertes Parken dazu führen, dass die Nutzer das Auto anderen Verkehrsmitteln sogar vorziehen. „Die flexiblen Carsharing-Systeme führen eher dazu, dass die Leute mehr fahren als vorher“, sagt Matthias Kempf, Partner bei Berylls und Mitautor der Studie. Die Angebote von Car2Go und DriveNow hätten das Carsharing zwar erfolgreich aus der Nische geholt. „Aber die neuen Kundengruppen nutzen die Autos vor allem als ergänzendes Mobilitätsangebot, auch ohne ihren eigenen Pkw abzuschaffen“, sagt Kempf.
Deshalb wird in den Kommunen der Entwurf des Carsharing-Gesetzes von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt schon kritisch diskutiert. Das Gesetz erlaubt den Städten, separate Carsharing-Parkplätze auszuweisen und die Autos von Parkgebühren zu befreien.
geschrieben von MID veröffentlicht am 13.02.2015 aktualisiert am 13.02.2015
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