Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Alljährlich bringt sich der ein oder andere Politiker in Deutschland ins Gespräch, indem er Ideen über ein Mautmodell für Pkw vorstellt. Als besonders eifriger Planspieler hat sich dabei Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hervorgetan. Dieser hatte bereits 2009 die Einführung einer Pkw-Maut prüfen wollen. Im April tauchte ein internes Planungspapier aus dem Verkehrsministerium auf, welches angeblich bereits konkrete Szenarien einer solchen Maut ausmalt. Ramsauer wollte dies zunächst nicht dementieren, doch erteilten er und Angela Merkel (CDU) einer Pkw-Maut eine klare Absage zunächst eine Absage. Bis heute, denn in einem Interview mit der Bild-Zeitung spricht sich Ramsauer erneut für eine Pkw-Maut aus und nennt sogar schon konkrete Zahlen.
Gerade sind die Sommerferien auch im letzten Bundesland vorbei, da schickt sich Bundesverkehrsminister Ramsauer mal wieder an, mit Plänen für eine Pkw-Maut für Unruhe in der Regierungskoalition und Unmut bei den Bürgern zu sorgen. In einem Interview mit der Bild-Zeitung spricht er davon, er „habe verschiedene Szenarien durchrechnen lassen, von denen sich eines am Beispiel Österreich orientiert.“ Dort zahlt man für eine Jahresvignette aktuell 76,50 Euro. Die so enstehenden Mehreinnahmen müssten jedoch 1:1 in den Etat des Verkerhsministeriums fließen, so Ramsauer weiter. Wie der Bundesverkehrsminister im Gegenzug zur Pkw-Maut, die deutschen Autofahrer im Gegenzug finanziell entlasten will, darauf wusste Ramsauer auch heute keine genaue Antwort. Im Raum stehen Steuererleichterung beim Kraftstoff oder der Kfz-Steuer.
Damit stemmt sich Ramsauer in diesem Jahr überraschend häufig gegen die Meinung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu einer Pkw-Maut.Bereits im April hatte die „Bild“ ein internes Papier aus dem Bundesverkehrsministerium veröffentlicht, auf dem vier konkrete Szenarien für eine mögliche Pkw-Maut gezeichnet wurden. Auf erste Anfrage wollte dies Verkehrsminister Ramsauer auch noch nicht dementieren. Er lehne jede Form von Denkverboten bei seiner Arbeit ab. Bei den vier vorgezeichneten Maut-Modellen schwankten die Kosten für die Autobahnnutzung zwischen 80 und 365 Euro pro Jahr beziehungsweise 30 bis 125 Euro für zwei Monate. Auch die Preisspanne für eine Zehn-Tages-Nutzung war mit zehn bis 45 Euro extrem breit gefächert. Im teuersten Szenario (365/125/45 Euro) sollte im Gegenzug die Kfz-Steuer abgeschafft werden.
Später wurde Ramsauer jedoch von Kanzlerin Merkel zurückgepfiffen. Die Einführung einer Pkw-Maut kategorisch ausgeschlossen. Ein solches Vorhaben sei im Koalitionsvertrag nicht vereinbart und daher hinfällig. [foto id=“354912″ size=“small“ position=“left“]Die Existenz des Dokuments hatte das Verkehrsministerium aber bestätigt. Jedoch handle es sich um ein Papier auf Arbeitsebene, welches nicht auf der offiziellen Tagesordnung stehe. Stattdessen sei es angefertigt worden, um dem Verkehrsminister Argumente für seine Haltung gegen eine Pkw-Maut zu liefern. Auf dem kommenden Parteitag der CSU (7. und 8. Oktober 2011 in Nürnberg) will Ramsauer einen Grundsatzbeschluss zur Pkw-Maut anstrengen. Im April war der Verkehrsminister noch zurückgerudert. Durch bürokratischen Mehraufwand einer Pkw-Maut würden Zusatzkosten in Milliardenhöhe entstehen. Zudem sei eine elektronische Mauterfassung – wie bei LKW bereits üblich – aus Datenschutzgründen für private Pkw sehr bedenklich.
[foto id=“354913″ size=“small“ position=“right“]
Wie widersinnig einige der im Raum stehenden Pkw-Maut Konzepte sind, zeigt ein Rechenbeispiel anhand des Szenarios, indem die Kfz-Steuer zugunsten der Pkw-Maut abgeschafft wird, was viele Maut-Befürworter fordern. Denn was zunächst verlockend klingt, würde der Kfz-Steuerreform von 2009 entgegen wirken. Seit deren Umsetzung errechnet sich der Steuersatz für Pkw sowohl aus deren Hubraum als auch aus deren CO2-Belastung. Je höher beide Werte desto mehr Steuern werden fällig. Damit wurde die Steuer zum verkehrspolitischen Lenkungsinstrument, in dem Spritfresser stärker zur Kasse gebeten werden soll. Fiele diese nun zugunsten einer Pkw-Maut weg, müssten die Besitzer von Kleinwagen mit einer Mehrbelastung von teilweise mehr als 200 Euro rechnen. Hubraum-gewaltige Fahrzeuge könnten hingegen den gleichen Betrag jährlich einsparen. Der Anreiz, auf Sprit-sparende Fahrzeuge zu setzen, wäre damit nicht mehr gegeben und würde sogar ins Gegenteil verkehrt.
Die Gewinner einer solchen Reform wären Besitzer von Pkw mit viel Hubraum und hoher CO2-Belastung, die nur selten auf der Autobahn unterwegs sind. Verlierer sind hingegen Berufspendler und andere Vielfahrer kleinerer Pkw, deren Kfz-Steuersatz deutlich unter der angepeilten Maut liegt. Während Wenigfahrer so also tatsächlich den einen oder anderen Euro sparen könnten, kämen auf Vielfahrer wohl erhebliche Mehrkosten zu. Zudem hat die Lkw-Maut gezeigt, dass die Einnahmen nicht 1:1 in den Bau und die Instandhaltung des Straßennetzes fließen, sondern häufig zum Stopfen von Haushaltslöchern an anderer Stelle verwendet würden. Daher zeigt sich selbst die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) sehr zurückhalten. Zwar begrüße man die Diskussion, jedoch müsse unbedingt die jeweils fällige Kfz-Steuer in die Mautberechnung einfließen, damit diese nicht zur Belohnung für Vielfahrer und Bestrafung für Wenigfahrer werde.
geschrieben von auto.de/holger zehden veröffentlicht am 04.10.2011 aktualisiert am 04.10.2011
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.
Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.
Ramsauer und seine Lobbyisten in die Wüste schicken. Der Autofahrer finanziert ohnehin schon den Bundeshaushalt in vielen Bereichen und am Wenigsten in den Straßenverkehr. Wenn die Maut kommt und die wird kommen, wenn diese Regierung bleibt, dann fließen die Einnahmen in die armen EU-Länder und der Autofahrer wird noch stärker abgezockt wie bisher. Von Ausgleich redet man, aber man weiß genau,
dass das nie der Fall sein wird. Diese Koalition ist zum Kotzen.
Also erst einmal, das Kraftfahrzeugsteueraufkommen ist jeweils Sache der Länder!
Insofern undenkbar das die sich ohne Ausgleich an ihre Pfründe gehen lassen.
Zum Andern wird die heutige LKW-Maut Toll-Collect durch ein Firmenkonsortium unter Führung von Daimler Benz betrieben. Der Staat bekommt ganze 25% der laufenden Einnahmen (Rechenschaftsbericht des Bundes von 2010), der Rest wird laut Studie des Betreibers für Warung, Erneuerung , Gehälter und Abzahlung (Abbau) der Anschaffungskosten GEGENGERECHNET.
Kommt jetzt auch noch eine PKW-Maut hinzu, reibt sich dieses Konsortium wieder die schleimigen Pfoten und kassiert noch mehr ab. Wo bitte können da weitere Investitionen in die Infrastruktur fließen? Das Ganz, und das sollten die sich die Beführworter einer Maut einmal auf der Zunge zergehen lassen, trägt in erster Linie der Sanierung der Staatsfinanzen bei. Was mich aber schon wieder schwindlig werden läßt wenn ich an Griechenland denke und was da noch kommen kann! Eine Luftholsteur, eine menschliche Abgasabgabe (Pfurz), eine öffnetlich Schneuzsteuer (Nase schnupfen in er Öffentlichkeit), eine andere Angucksteuer?
Es mag wohl ein für und wieder geben, eine PKW-Maut einzuführen.
Betrachtet man unsere EU-Nachbarn, so wir man überall zur Kasse gebeten und muss auch für Treibstoff an den Autobahntankstellen in Österreich ca. 18-20 Cent mehr bezahlen.
Bei uns in Deutschland geht alles zu Lasten unserer Autohalter u. -fahrer, dabei reicht das Geld nicht für ordentliche Autobahnen und Straßen.
Man sollte alle Autobahnen in eine Betreibergesellschaft einbringen, jährlich einen festen Satz aus Kfz- und Mineralölsteuer und die PKW/LKW-Maut an die Gesellschaft übertragen.
So dürfte die Finanzierung der Autobahnen und ähnlich ausgebauter Bundesstraßen sicher zu stellen sein.
Eine Mautregelung wie in Österreich dürfte hier doch angemessen sein.
Man bekommt mehr und mehr den Eindruck, Deutschland ist für alle Bereiche der Zahlmeister.
Maut ist in Ordnung, aber nicht nach französischem Muster, wo man nach 100km schon wieder zahlt, sondern nach der österreichischen Methode, Vignette kaufen . Steuern nicht abschaffen, man braucht das Geld um es zu verschenken
also damals haben sie mal gesagt,das das geld von der lkw maut in die strassen fließt.aber bitte wo??das geld geht nach griechenland oder sonst wo hin.aber mit uns kann man ja alles machen…
Ich sehe da kein Problem, einfach jedem mit dem KFZ-Steuerbescheid eine Jahres-Vignette zuschicken, alle anderen müssen eine Vignette kaufen. Thema erledigt.
ich sehe da gar kein Problem, den deutschen Autofahrern mit dem KFZ-Steuerbescheid eine Jahres-Vignette zuschicken, alle anderen müssen diese kaufen. Und schon ist das Thema gegessen.
Solange nicht die Benzinsteuer gesenkt wird (dies würde nur den Herstellern zu gute kommen), her damit. Abgesehen davon man die Kfrz-Steuer generell abschaffen könnte. Aber für den großen Wurf hat es in D noch nie gereicht…
Hallo, es gibt für beide seiten gute Argumente.
Dafür:
1. Ausländer sollen auch zahlen
2. Für manche eventuell interessant wenn die Kosten sich kompensieren (PKW-Steuer)
Dagegen:
1. Belastung der Ausweichstrecken, für was haben wir teure Ortsumfahrungen gebaut wenn wir den Verkehr jetzt durch Kostensteurung zurückdrängen.
2. Der Autofahrer zahlte eh schon mehr steuern als jede andere Bevölkerungsgruppe.
3. Gerechtigkeit, viele Pendler sind darauf angewiesen und können nicht ausweichen und werden hart getroffen.
4. Die Autobahnen wurden mit Steuermitteln der Autofahrer gebaut, warum sollen sie jetzt nochmal für die Benutzung zahlen ?
5. Warum soll die Sache so viel teurer und aufwendiger werden als überall sonst. Bei den Schweizern sind knapp über 30 € fällig für eine Jahresviniette, sowas könnte ich mir gerade für Ausländer gut vorstellen.
Ketterer
Comments are closed.
Gast auto.de
Oktober 5, 2011 um 10:32 am UhrPKW Maut ist gut für alle Ausländer ,denn die Deutschen werden im Ausland auch zur Kasse gebeten.Wir zahlen schon genug Autosteuern.Entweder Steuern oder Maut.