Neue WLTP-Werte

Umweltverbände fordern realitätsnahen Testzyklus

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Der Ansatz der für 2017 geplanten Umstellung der Verbrauchs- und Abgasermittlung für Neufahrzeuge ist richtig, die praktische Umsetzung jedoch problematisch, kritisierten jetzt der Umweltverband NABU und der ökologische Verkehrsclub VCD das Vorhaben. Die neue Methode soll deutlich praxisnähere Ergebnisse liefern. Doch schon jetzt, so die Kritiker, versuchten Hersteller und Bundesregierung, sie aufzuweichen.

Der neue, weltweit gültige Testzyklus WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles Test Procedure) soll ab 2017 das bisherige Verfahren, den Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ), ablösen, um die massiven Abweichungen zwischen den Laborwerten und realen Spritverbräuchen von 50 Prozent und wegen des unrealistischen Test-Szenarios zu unterbinden. Das bedeutet für die Autoindustrie angesichts der parallel dazu auf EU-Ebene beschlossenen kontinuierlichen Senkung der CO2-Grenzwerte einen massiven technischen Mehraufwand – und deutlich höhere Kosten.

„Die rasche Einführung eines realitätsnäheren Testverfahrens ab 2017 ist dringend nötig, damit von den angepriesenen Kraftstoffeinsparungen auch tatsächlich etwas auf der Straße ankommt“, so ein NABU-Experte. Die Umstellung dürfe aber nicht dazu führen, dass dadurch der bestehende Grenzwert für 2020 von 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausgehebelt werde.Die Abgas-Grenzwerte sollen nach der Änderung des Prüfverfahrens an die neue, praxisnahe Methode angepasst werden. Doch laut der Umweltverbände liegt genau hier der Knackpunkt: Die Automobilindustrie bemühe sich in der zuständigen Expertengruppe darum, den Umrechnungsfaktor „durch zahlreiche Zugeständnisse zu ihren Gunsten zu schwächen und dadurch die gesamte Zielsetzung der CO2-Grenzwertverordnung zu unterlaufen“, so die Kritik.

Die neuen WLTP-Werte müssten „sauber und transparent auf den CO2-Grenzwert umgerechnet werden“, fordert nun ein VCD-Sprecher. Die Unterschiede zwischen realen Verbräuchen und Angaben der Hersteller entstünden derzeit vor allem durch das gezielte Ausnutzen der Schlupflöcher bei den Tests. Entscheidend sei daher, dass das neue Prüfverfahren die Schwachstellen des alten Messverfahrens beseitige.

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